Tag besuch_
Abends hab ich zu meinem Mann gesagt: Ich hab keine Zeit mehr, ich muß lesen. Da hat mein Mann nicht gefragt, was ich lese und warum ich lese, er hat nur dauernd gewimmert, daß kein Knopf am Hemd war. Und hat ferngesehen. Und ich saß in der Küche und hab studiert. Hab Heine gelesen, den […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Das Ziel aller Einrichtungszeitschriftenträume ist kein heiteres, wildes Leben, sonder Entspannung, Schlaf und Abschottung. […] Hier geht es trotz riesenhafter Küchentische, die wie Monumente einer unerfüllten Sehnsucht den Raum versperren, nicht mehr darum, Gäste einzuladen und gemeinsam zu feiern, sondern um ungestörten, quastenumbaumelten Schlaf... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Lebende Strukturen können nur sein, indem sie werden, können nur existieren, indem sie sich verändern. Wachstum und Veränderung sind inhärente Eigenschaften des Lebensprozesses. (Erich Fromm: Haben oder Sein) da wir bis heute spätnachmittag besuch hatten gibt es die zwölf photos des zwölften tages in diesem monat eben am dreizehnten. die nacht ende... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Die Wintersaat war ausgebracht. Natur und Mensch zogen sich zurück zum Winterschlaf und würden erst im Februar mit den Schneeglöckchen wieder erwachen. (Monika Maron: Endmoränen) auch ich habe heute gewissermaßen meine wintersaat ausgebracht und drei stoffbeutel voller adventskalender [4] zur post gebracht. ein guter abschluss eines schönen allerdi... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
»Einen verregneten Sommer haben wir«, sagte Birk. »Aber es wird wohl besser werden.« (Astrid Lindgren: Ronja Räubertochter) oh ja, einen verregneten und stürmischen juli, den hatten wir hier in berlin auch (auch wenn man es den photos gar nicht ansieht). doch regen bringt ja bekanntlich segen und brachte auch die ein oder andere julifreude mit [... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Die Ökonomen verfügen über kein geeignetes Kriterium, um eine Befriedigung, für die es kein Markt-Äquivalent gibt, in ihre Kalkulationen einzubeziehen. (Ivan Illich: Schöpferische Arbeitslosigkeit oder die Grenzen der Vermarktung.) der wonnemonat (in dem sich übrigens diese blogkategorie jährt) machte seinem namen alle ehre und barg viele wonnen un... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
VAD LEVER MAN FÖR?* (Aufschrift auf der Kartonschule) ein schöner juni neigt sich dem ende entgegen. einerseits mit aufgaben und verpflichtungen, die abgeschlossen werden wollten. andererseits mit viel freier zeit, um dies zu tun und um gleichzeitig viele kleine und große freuden zu genießen (hier photographisch geordnet doch chronologisch durchein... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Früher? Vorgestern. Luisa hatte ihr eigenes Verhältnis zur Zeit. (Christa Wolf: Sommerstück) wenn man (wie der liebste und ich momentan) krank ist, fließen die minuten und stunden des tages fast unbemerkt ineinander über. deswegen heute nur eine kurze, knappe, photographisch geordnete und chronologisch ungeordnete zusammenfassung vom zwölften tag d... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Die Zeit zog sich zusammen, sie rollte sich ein und faltete sich. (Julia Franck: Die Mittagsfrau) tatsächlich kam mir der august sehr lange vor. immer wieder tauchte hier noch ein moment und dort noch ein stückchen zeit auf. und in vielen kleinen zeitfalten siedelte sich manch schöne und freudige erinnerung an: da war das auflesen […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Von allen Gewohnheiten des modernen Menschen, sagte er, ist das Lesen von Tageszeitungen eine der schlechtesten. Morgens, in dem Augenblick, in dem die Seele am offensten ist, ergißt sich so das ganze Übel, das die Welt am Tag zuvor hervorgebracht hat, in sie hinein. (Susanna Tamaro: Geh, wohin dein Herz dich trägt) auch mein lieblingsmonat […... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Bunt sind schon die Wälder, gelb die Stoppelfelder, und der Herbst beginnt. Rote Blätter fallen, graue Nebel wallen, kühler weht der Wind. (Johann Gaudenz von Salis-Seewis) bunt und voll und wunderbar war unser oktober. wir hatten fast durchgehend besuch oder durften selbst gäste sein. in die grau-nebligen tage mischten sich auch herrliche sonnenta... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Jetzt ist er endlich da, der Frühsommer 1954, die Sonne scheint Tag für Tag von einem wolkenlosen Himmel, das frische Hellgrün der Bäume geht in ein immer schwereres Grün über, und die ganze Welt duftet nach frisch ausgeschlagenem Laub. Eine Zeit für Heuschnupfen und Ekstasen. (Lars Gustafsson: Frau Sorgedahls schöne weiße Arme) neben dem oft [R... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Er führte mich in eines dieser kleinen Restaurants, in denen die Tische so dicht zusammenstehen, daß die Gespräche sich vermischen. Man verliert schnell den Faden, und es kann einem passieren, mit dem Leben des Tischnachbarn zur Linken nach Hause zu gehen. (Erik Orsenna: Gabriel II oder Was kostet die Welt) als wir nach dem ersten […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Heute kenn‘ ich nur noch Leute, die mich furchtbar verachten würden, wenn ich es wagen würde, anzugeben, daß ich manchmal Zeit habe oder zumindest mir die Zeit suche, aus dem Fenster zu sehen und ein bißchen zu träumen, ziel- und planlos spazierenzugehen oder ähnlichen Unfug zu treiben. Ein Mensch, der nicht gehetzt, gejagt, übernervös und [&... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
„Wovon hat sie denn all die Tage gelebt?“ „Von der Rose“, antwortete Rilke.(anstöße swr1 rp) im mai gelebt vom duft des gestutzten zitronenbäumchens [1], der minze im yuzusprudel [6], der frisch gepflückten kräuter [7], der rosen im kreuznacher und in schwiegermamas garten [7; 1o] und des blühenden bergamottenbäumchens [12; 14]. vom geschmack des g... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Each time Peter’s mind goes click like a camera und an indelible picture is recorder in his memory. (Yann Martel: The High Mountains of Portugal) nicht jedes bild der monatsfreuden ist unauslöschlich in meiner erinnerung gespeichert. bei vielen aufnahmen vergesse ich, dass ich sie gemacht und hier auf dieTauschlade gestellt habe. an manche mo... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Wenn nichts unseren Blick aufhält, trägt unser Blick sehr weit. Doch wenn er auf nichts stößt, sieht er nichts; er sieht nur das, worauf er stößt: der Raum, das ist das, was den Blick aufhält, das, worauf die Augen treffen: das HIndernis […]. (Georges Perec: Träume von Räumen) viele, viele spaziergänge machten wir im märz. […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Papa, der den Karren zog, erzählte ihr, dass die Leute behauptet hätten, kein Geld zu haben. »Und da hast du Champagner verlangt?« »Warum nicht?« Er schaute sie über den Karren hinweg an, und seine Augen waren noch nie so silbrig gewesen. »Ich wollte nicht, dass du denkst, Champagnerflaschen sind nur dazu da, dass man Farbklumpen […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Ein Juni wie in der Kindheit, als immer die Sonne schien, an jedem gesegneten Sommertag. (Brigitte Reimann: Alles schmeckt nach Abschied. Tagebücher 1964-1970) kurz hatte ich überlegt, ihnen einfach die gesammelten ju-freuden zu präsentieren. doch dann merkte ich recht schnell, dass die bilder, ereignisse und freuden nicht wirklich zusammenpassen w... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Infolgedessen wird Entfremdung immer dann und dort überwunden, wo Subjekte in der Interaktion die Erfahrung machen, dass sie von anderen oder anderem berührt werden, dass sie aber auch selbst die Fähigkeit haben, andere(s) zu berühren […]. (Hartmut Rosa: Resonanz. Eine Soziologie der Weltbeziehung.) be•rührung im märz: [1] als ich meine sommerrolle... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Jedes Geschenk war ein großes Wunder, dass man etwas bekam, bedeutete, dass einer da war, der einen mochte. (Astrid Lindgren: Rasmus und der Landstreicher) [1; 3; 5] der winter beginnt mit ein paar freudigen überraschungen. von den beiden brüdern erhalte ich einen adventskalender mit fairen leckereien, skizzen und gedichten. von der schwiegertante ... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Gleichwohl waren meine Freunde wie Goldfäden, die unversehens im einförmigen Gewirk meiner Tage erschienen. (Elisabeth Tova Bailey: Das Geräusch einer Schnecke beim Essen) ich hoffe sehr, dass wie bei unseren novemberbesuchen bei der belle-sœur & dem beau-frère [1] sowie bei der mamuschka & dem schrat [4] auch ein paar güldene (und nicht ... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Nun will der Lenz uns grüßen, von Mittag weht es lau; | aus allen Ecken sprießen die Blumen rot und blau. | Draus wob die braune Heide sich ein Gewand gar fein | und lädt im Festtagskleide zum Maientanze ein. tatsächlich war der april ein monat, der nur so vor frühling, farben, pflanzen, lieben menschen, […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Ein Alleinsein würde kommen, gegen das wir einen Vorrat an Gemeinsamkeit anlegen wollten. (Christa Wolf: Sommerstück) wie schnell dieses alleinsein kommen würde, hatte im februar keiner von uns geahnt. überhaupt stand (nach dem ersten wochenende im monat, an dem uns die belle-sœur und der beau-frère für kurze aber sehr feine 24 stunden – inkl... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Im Nahrungsmittelbereich erweisen sich Hausgärten, Dachgärten, vor allem Gemeinschaftsgärten und andere Formen der urbanen Landwirtschaft als dynamischer Trend. Dieser Bereich ist schon deshalb nicht zu unterschätzen, weil konventionelle Wertschöpfungsketten im Agrar- bzw. Lebensmittelsektor derart schwerwiegende ökologische Schädigungen hervorrufe... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Es ist unglaublich, wie oft man auf etwas schauen muss, ehe man es ganz kennt. Mit starren Gegenständen geht es noch halbwegs, aber Pflanzen, Menschen und Tiere bestehen tagtäglich aus so vielen Bewegungen und Veränderungen wie unzählige Bilder eines unendlichen Films, und jedes davon ist interessant. (André Heller: Das Buch vom Süden) 12 von den [... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
[…] ihr Leben war so hart, wie ich es mir nicht einmal vorstellen konnte, aber jetzt, diese Viertelstunde inmitten ihres Arbeitstages, saßen sie hier und waren beieinander und heiter und kümmerten sich nicht um […]. (Christa Wolf: Stadt der Engel) hart war unser leben im januar nicht. aber anstrengend. wir begrüßten das neue jahr entspannt […... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Es ist seltsam, wenn du erwartest, die größten Dinge zu hören, zeigen sich dir die kleinen. Sie sind so klein und so selbstverständlich, daß du fast schreien möchtest: »Wie, ist das alles?« (Susanna Tamaro: Geh, wohin dein Herz dich trägt) kleine, (und doch nie) selbstverständliche freuden im märz: [1; 12] die stickkarten, die die kinder […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Erfolg. Reichtum. Aber kein Glück. Glück du findest in einem kleinen Haus mit Ziege, Hühner und Rüben. Glück du findest mit Freunden und Singen, mit Feuer und Sonne. Mit ehrliche Beruf mit Kollegen.(Toni Mahoni: Alles wird gut, und zwar morgen!) glück im august: [1-5] der spontane vorhochzeitsbesuch vom sörchen und den drei heidelberg nichten. inkl... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Als Heilmittel verschrieb [der Hausarzt Doktor Kundratiz] Pharmaka wie Apfelkompott, Mühle spielen oder, in besonders giftigen Anwandlungen, eine Kopfwehtablette mit einem Stück Leukoplast über der schmerzenden Stelle zu befestigen. Vor allem aber kritzelte er auf Rezeptblöcke Gedichte von Ricarda Huch und Shelley, Rilke und Rimbaud, mit Vorliebe a... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
»Wenn du nur glücklich bist – und nicht zu viel Unfug anstellst, will ich mich nicht weiter darum kümmern, was du treibst«, sagte der Bäckermeister und legte sanft seine väterliche Hand auf Eva-Lottas blonden Scheitel. (Astrid Lindgren: Kalle Blomquist) auch im mai kochte der augustjunge regelmäßig für uns [9]. er schnitt brot und obst, goß [... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Ein guter Alltagsaugenblick. Viel zu selten bin ich auf diese Signale eingestellt, die ich, wenn ich nur will, täglich, stündlich empfangen kann – glücklicher Mensch. (Christa Wolf: Ein Tag im Jahr. 196o-2ooo) am 12ten august habe ich (mindestens) zwölf gute alltagsaugenblicke erlebt. ich habe [1] dem hungrigen augustjungen nachts eine banane gebra... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
«Ein guter Alltagsaugenblick. Viel zu selten bin ich auf diese Signale eingestellt, die ich, wenn ich nur will, täglich, stündlich empfangen kann – glücklicher Mensch.» (Christa Wolf: Ein Tag im Jahr, 445) alltäglich fühlte sich der februar so gar nicht an: das neue arbeits- und kindergartenleben sowie viele besucher*innen und besuche ließen jeden ... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Küsse. Immer wieder Küsse. (22monate) …steht auf der karte, die mir anne im dezember schickte und die der augustjunge im februar (bemalt und die ecken mit seiner kinderschere neu gesetzt) an seine geliebte öna und an seinen opa schrat eintütete [1o]. und ich freue mich, dass der august- und der märzjunge auch im februar so […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
„Wir müssen uns etwas ausdenken, wie wir Geld verdienen können“, sagte Oma. „Kuchen backen und verkaufen“, schlug Brigitte vor. […] „Könnten wir nicht ein Konzert geben?“ fragte Peter. […] Jetzt hatte Frau Hubermeier einen Einfall: „Wie wär’s mit einem Museum?“ Das war die erste Idee, die Oma zu gefallen schien, obgleich die Kinder „igittigitt, bl... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Ich freue mich schon so auf den Frühling, das einzige, was man nie satt kriegt, solange man lebt, was man im Gegenteil mit jedem Jahr mehr zu würdigen und zu lieben versteht. (Rosa Luxemburg: Briefe aus dem Gefängnis, 73) genauso wie ich mich jedes jahr auf den frühling freue, erwarte ich auch sehnsüchtig […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Ich rauche gern, sagte der Mensch nach einer Weile, es ist mir zuträglich, wie schön, daß Sie Zundhölzer verwenden, man darf auch in Winzigkeiten nicht dumm sein. […] Wank sagte, er denke ähnlich, müsse aber zugeben, daß er normalerweise ein Feuerzeug benütze. Ja, sagte der Fremde, vieles wird uns schwergemacht, so schwer wie noch nie, […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Übrigens starb Franziskus ziemlich jung, er war erst zweiundvierzig Jahre alt. Er war immer jung, denn Jungsein bedeutet: die »Erstlingsliebe« bewahren, den großen Schwung der Hoffnung und Liebe, der einen Menschen fähig macht zu fliegen, während die Immer-Alten mühsam und verbittert auf der Erde kriechen. Franziskus ist der Heilige der jungen und ... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Als ich mit dem Sammeln anfing, hielt ich Treibholz, helle Steine und abgenagte alte Schafsknochenreste irrtümlich für Pilze, weil ich den Fehler beging, nach ihnen zu suchen. Das ist Jahre her; jetzt halte ich meine Augen im Zaum. Jetzt gehe ich leise summend spazieren. Da ist ein rostbrauner Büschelritterling, kaum fingernagelgroß; dort ein handb... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Das Leben ist mehr als Erwerbsarbeit – ihre Bedeutung gehört abgewertet. Das Miteinander braucht mehr Zeit – nennen wir sie Zeit für Kinder, Alte, Nächste, Freunde, Geliebte und für alles Lebendige um uns. (Frigga Haug: Zeit, Wohlstand und Arbeit neu definieren) im dezember haben wir uns zeit für die schönen momente, ein paar unternehmungen und [&... mehr auf dietauschlade.wordpress.com