Tag fr_hlingskind
Ein guter Alltagsaugenblick. Viel zu selten bin ich auf diese Signale eingestellt, die ich, wenn ich nur will, täglich, stündlich empfangen kann – glücklicher Mensch.(Christa Wolf: Ein Tag im Jahr, 445) alle jahre wieder dieses allzupassende zitat für die kleinen, schönen augenblicke: [1] das aussuchen von ein paar pflanzensamen in der stadtbibliot... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Am nächsten Morgen nahm er den Aschekasten aus dem Ofen und brachte ihn zum Kübel, bedeckt mit einem Lappen, damit die feine, schwarzblättrige Asche nicht heruntergeweht werden konnte – so hatte es ihm sein Vater beigebracht. (Lutz Seiler: Kruso) im februar [1] hat der augutsjunge an dem stockbett (das der schrat vor knapp vierzig jahren [... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Hatte er nichts zu tun, so vergnügte er sich den ganzen Tag mit einer Taschenpistole in den Wäldern und schoß sich selbst beim Wandern in regelmäßigen Abständen Salut. (Henri David Thoreau: Walden oder Leben in den Wäldern) am sonntag, den 12ten februar, haben wir uns zwar nicht mit einer taschenpistole aber mit allerlei anderen sachen […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Und wir spielten und spielten und spielten, sodass es das reine Wunder ist, dass wir uns nicht totgespielt haben. (Astrid Lindgren: Das entschwundene Land) während der augustjunge am liebsten beim kochen hilft, im garten experimentiert & matscht & rührt, auf den streifrunden um den block blumen- oder tannensträuße für mich bindet [5], kreid... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Er hatte anderthalb Stunden Zeit, bis die Arbeit anfing, und konnte schön langsam gehen, von Zeit zu Zeit stehenbleiben und sich einen Gedanken durch den Kopf gehen lassen, sich die Pfeife nachstopfen, einen Zug gewöhnliche Luft probieren, so wie ein Fisch schnell mal das Maul aus dem Wasser steckt und nach draußen atmet. (Janosch: Cholonek […... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Das ist ein guter Tag, der über den Dächern der Stadt aufgeht,Wie all die unerwähnten, in Erinnerung verschwomm‘nen.Denn auch über dem unscheinbarsten, alltäglichsten wehtDer Hauch des Einzigen und das Versprechen des Vollkomm‘nen.Ich bin bereit, zu lernen, seine Kostbarkeit zu sehn,Mich auf ihn einzulassen und ihm jede Chance zu geben,Ich bin bere... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Man muß viele kleine Glücksfeuer anzünden, das macht diese verfluchte Welt ein wenig heller.Wir können dann besser leben, sagte Staszek. (Janosch: Polski Blues) leuchtfeuer im dezember: [1; 5] die schönen, schlichten schnitzereien an der friedhofstür;[2] die weihnachtsgeschichte, die der schrat vorlas und die die mamuschka mit den beiden kindern un... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Ich mochte es, wenn es ruhiger wurde, wenn der Schnee die wenigen Geräusche dämmte, wenn er zu schlucken versuchte, was uns umgab: Ági, Zoltán, selbst meinen Vater. Die Welt wurde lautlos, wir konnten sie nur noch sehen, nicht mehr hören, und wir schauten sie an, wir schauten ihr zu, Virág, Isti und ich, wie sie […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Das Leben ist mehr als Erwerbsarbeit – ihre Bedeutung gehört abgewertet. Das Miteinander braucht mehr Zeit – nennen wir sie Zeit für Kinder, Alte, Nächste, Freunde, Geliebte und für alles Lebendige um uns. (Frigga Haug: Zeit, Wohlstand und Arbeit neu definieren) im dezember haben wir uns zeit für die schönen momente, ein paar unternehmungen und [&... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Früher hegte und pflegte man alles, was man besaß, und benützte es solange nur irgend möglich. Man kaufte, um zu behalten. Das Motto lautete: »Alt ist schön!« Heute kauft man, um wegzuwerfen. Verbrauchen, nicht bewahren, lautet die Devise. (Erich Fromm: Haben oder Sein) im dezember begann ich mit meiner klasse im sachkundeunterricht das thema ‹müll... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Ich könnte nicht auf dieser Welt leben, wenn ich nicht glauben, nicht spüren könnte, dass sich ab und zu ein Spalt öffnet und irgendein Glück hindurchlässt, dass es dem Glück also gelingt, von wer weiß woher zu kommen und in unserem Leben und in der Geschichte Eingang zu finden. (Luisa Muraro: Nicht alles lässt sich […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Merkwürdig, daß man manche Dinge nie bekommt, wenn man sie nicht irgendwann mal von anderen bekommt. Es „verbleibt“ einfach. (Christa Wolf an Brigitte Reinmann: Sei gegrüsst und lebe) tatsächlich. eine orange-lila-farbene-kerze wäre „verblieben“, wenn sie nicht eines tages in einem paket vom bodensee bei uns gelandet wäre. nie und nimme... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Wie manches, dem wir kaum Beachtung schenken| Uns dennoch für ein ganzes Leben prägt | Und seinen bunten Stein, als ein Andenken | Ins Mosaik unserer Seele trägt!(Reinhard Mey) [1] der blick in den herbsthimmel durch den feigenbaum hindurch;[2] die handvoll maronen, die wir noch in der letzten glut rösten;[3] die bequeme netzschaukel... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Pfff. Hawaii oder Kuźnice! Wenn du den Himmel nicht in dir trägst, suchst du ihn vergeblich in Hawaii oder sonstwo.(Janosch: Polski Blues) Hawaii oder Kuźnice. Pff. Also weiterhin heidelberg, alte | neue heimat, (nahe) umgebung: heidelberg:[5] da das sörchen aktive lebensmittelretterin ist, bekamen die kinder an einem nachmittag einen bunten t... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Bis dahin hatte er nur die eigene Familie gekannt.Und die eigene Familie ist keine Bekanntschaft, sondern in jeder Hinsicht eine Verlängerung des Ichs,etwas wie ein warmherziger und hinderlicher Fortsatz.(Erik Orsenna: Gabriel II oder Was kostet die Welt.) apropos ‹fortsatz› – die zweiten oktoberfreuden setzen die ersten übergangslos fort:hei... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Ich glaube, daß sie zu den Menschen gehörte, die in ihrer Familie einen echten Halt, ein wirkliches Hinterland hatten, und daß sie eben deshalb wagen konnte, auch allein zu sein, sich von überholten Lebensformen zu entfernen. Einsam ist sie, soviel ich weiß, nicht gewesen.(Christa Wolf über Brigitte Reimann in: Sei gegrüsst und lebe.) im oktober [&... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Ein Grund meiner großen Frühlingsliebe sind diese zwei: ich esse nur regionalen Spargel, also nicht den, der ganzjährig im Supermarkt zu bekommen ist. Früher direkt vom Spargelhof der Eltern einer Freundin, heute meist aus der Abensberger Region, das liegt am nächsten dran an der Heimat, aber auch Schrobenhausen ist nicht gar so weit … und ... mehr auf meinesichtderwelt.wordpress.com
Radikale Lösungen sind oft leichter als die Erfüllung alltäglicher Pflichten. (Luise Rinser: Bruder Feuer) montag, der 12te dezember, beginnt früh. da b sich noch von einer blinddarmoperation in der vorherigen woche erholt, bleibt er noch im bett liegen. ich stehe kurz nach dem weckerklingeln auf, fülle die frühstücksboxen der kinder, koche kaffee,... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
… geschaufelt. geschoben. gerollt. gerutscht. …... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Ein guter Alltagsaugenblick. Viel zu selten bin ich auf diese Signale eingestellt, die ich, wenn ich nur will, täglich, stündlich empfangen kann – glücklicher Mensch.(Christa Wolf: Ein Tag im Jahr, 445) gute alltagsaugenblicke im juli: [1; 6; 11; 13; 14] all die radtouren und picknicks zu viert | siebt in der umgebung;[2; 4; 8] die […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Aber Form, Farbe, Gestalt ist keineswegs etwas Passives, sondern vibrierend von Wirkung und Wirksamkeit. (Richard Neutra: Gestaltete Umwelt) voll herrlicher formen, farben, gestalten und materialien war der januar: [1] schnee. in turmgestalt. temporäre installation am spielplatz. [2] schnee. ohne preisgabe, ob sich hier tatsächlich amsel und eichhö... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Die Gänse, die Nomi ganz besonders liebte, weil sie so einen schönen Hals und funkelnde Augen haben, weil sie in ihrem Hintern so gemütlich sind (…).(Melinda Nadj Abonji: Tauben fliegen auf) auf wunsch der kinder waren wir auch in diesem sommer mit der oma itta in dem überschaubaren zoo in der nähe der großeltern. wir […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Sieh! Wie hier die DirneEmsig Pflaum und BirneIn ihr Körbchen legt!Dort mit leichten Schritten,Jene, goldne QuitteIn den Landhof trägt! Johann Gaudenz von Salis-Seewis: Herbstlied. Strophe 3 pflaumen, birnen und quitten haben wir im september nicht geerntet, doch tomaten [1], zwiebeln [2], kräuter und physalis [19] landeten (neben den frisch geback... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Beinahe jedes Auto hielt an. Im ersten, das anhielt, saßen vier Kinder mit ihren Eltern, und alle Kinder schrien, sie wollten Kirschen haben. Ihr Vater kaufte drei Liter Kirschen und die Mutter sagte: »Was für ein wunderbarer Zufall! Wo wir doch so hungrig und durstig sind.« Sie kauften von meinen kleinen schwarzen Kirschen. Der Vater […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Augenblicke verändern uns mehr als die Zeit.(Charlotte Wolff erwähnt in Ute Scheub: Verrückt nach Leben. Berliner Szenen in den zwanziger Jahren) winzige juli·augenblicke, die sich mir tief eingeprägt haben: [1;3] der frühe morgen, der den sommertag bereits ankündigt und an dem die kinder in voller montur (selbst dort platzierte) klopapierrollen au... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Der Abschied ist schwierig, es bedeutet, dass einige bleiben. (Juli Zeh: Die Stille ist ein Geräusch. Eine Fahrt durch Bosnien.) am freitag, dem 12ten april, hieß es nach dem frühstück (und nach ein paar augenblicken des spiels und der pantoffelanprobe [1]) leider abschied nehmen [2]. der liebste und der augustjunge fuhren für ein langes wochenende... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Es ist ein verbreiteter Irrtum, anzunehmen, wer nie Heidelbeeren pflückte, wüßte, wie sie schmecken. Keine Heidelbeere kommt je nach Boston… Der ambrosische, wesentliche Teil der Frucht geht verloren mit dem Schmelz, der auf den Marktwagen abgerieben wird, und die Früchte werden bloßes Futter. Solange die Ewige Gerechtigkeit herrscht, kann nicht ei... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Ich weiß allzu gut, wie flüchtig diese Schönheit ist, wie schnell sie Abschied nimmt, wie plötzlich ihre süße Reife sich zu Tod und Welke wandeln kann. Und ich bin so geizig, so habgierig dieser Spätsommerschönheit gegenüber! Ich möchte nicht nur alles sehen, alles fühlen, alles riechen und schmecken, was diese Sommerfülle meinen Sinnen zu schmecke... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Each time Peter’s mind goes click like a camera und an indelible picture is recorder in his memory. (Yann Martel: The High Mountains of Portugal) nicht jedes bild der monatsfreuden ist unauslöschlich in meiner erinnerung gespeichert. bei vielen aufnahmen vergesse ich, dass ich sie gemacht und hier auf dieTauschlade gestellt habe. an manche mo... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Man solle nicht so sehr fragen: Was richte ich an? Und auch nicht umgekehrt: Was richte ich aus? Sondern vielmehr: Wer will ich sein? Wer will ich sein, in dieser Welt, die drauf und dran ist, sich zu ruinieren? Will ich jemand sein, der mit 1000 Ausreden in stressigen, fahrigen Selbstgesprächen ungefähr so weitermacht? Jemand, […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
sonnabend, 9. märz 2o19. nachmittags kommt die mamuschka in pankow an. von uns allen sehnlich erwartet, unterstützt sie uns in den folgenden tagen. geht hier mit dem augustjungen spazieren, hilft dort ein wenig im haushalt und harrt mit uns des menschleins, das da (tag für tag … doch nicht) kommt. sonnabend, 16. märz 2o19. gegen […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Und genau als ich regungslos dort lag, habe ich es gespürt, ich lag still, aber der Boden unter mir regte sich, bewegte sich regelmäßig sanft hin und her. […] Ich habe es nur in jenem Augenblick verstanden und dann nie mehr. […] Die Erde hat einen Atem. Mit uns auf ihr atmet sie ihren ruhigen […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
This is what we think of life and art in general. It’s always more than music, it’s always more than love, it’s always more than art; it’s about people and their inner world. The personal inner world is what counts and what creates great things. (Nicolas Congé in: apartamento # o9) leben und liebe und […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Bunt sind schon die Wälder,Gelb die Stoppelfelder,Und der Herbst beginnt.Rote Blätter fallen,Graue Nebel wallen,Kühler weht der Wind. Johann Gaudenz von Salis-Seewis: Herbstlied. Strophe 1 im september klopfte ganz sachte der herbst an. nach den lang ersehnten regentagen konnten wir auf spaziergängen und im garten die ersten pilze entdecken [1]. da... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Geige tönt und FlöteBei der AbendröteUnd im Mondenglanz;Junge WinzerinnenWinken und beginnenfrohen Erntetanz. Johann Gaudenz von Salis-Seewis: Herbstlied. Strophe 5 mondenglanz gab es im september eher weniger. aber eine gulli-sonne aus kreide [2] hat der märzjunge (neben einer kutsche [4], einem auto [6], einem – ungeplanten – fußabdru... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
»Das war einmal wieder ein netter Bursche«, sagte der Taxichauffeur, der uns zum Bahnhof fuhr, »so ein reizender Kerl.« »Wer?« fragte ich. »Dieser Tag«, sagte er, »war das nicht ein Prachtbürschchen?«(Heinrich Böll: Irisches Tagebuch) am samstag, den 12ten november, haben wir [2] bei kerzenschein gefrühstückt;[5] schon früh am morgen diverse spiele... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Eines schönen Tages kam Mama ins Krankenhaus, und als sie wieder heimkam, brachte sie Peters Schwester mit. Das war ein runzeliges kleines Ding, das schrie. Peter freute sich trotzdem. Es machte ihm Spaß, sich ihre kleinen Finger und Zehen anzuschauen. Und wenn sie „ä-ä-ä-äh“ schrie, ahmte Peter sie nach und schrie ebenfalls „ä-ä-... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Wenn nichts unseren Blick aufhält, trägt unser Blick sehr weit. Doch wenn er auf nichts stößt, sieht er nichts; er sieht nur das, worauf er stößt: der Raum, das ist das, was den Blick aufhält, das, worauf die Augen treffen: das HIndernis […]. (Georges Perec: Träume von Räumen) viele, viele spaziergänge machten wir im märz. […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Eine Epoche erweist sich an jedem beliebigen Querschnitt, den man durch sie legen mag, als nicht einzeitig, sondern als vielzeitig. Die Raketen, die gebaut werden, sind Vorläufer eines historischen Morgen; die Autos und Rasierapparate, der Supermarkt sind von heute; die Eigentumsdiktatur auf dem Wohnungsmarkt ist tiefstes Vorgestern, in seinen kapi... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Das ist die traditionelle pädagogische Wissenshaltung: Wenn du viel über die Natur weißt, wirst du sie schützen. Und das ist falsch. Das, was Kinder dazu bringt, Einbußen hinzunehmen für den Schutz der Natur, ist ein innerer Schatz von: Das mag ich, das ist mir wichtig, das will ich schützen. Und das entsteht nur, wenn Kinder […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com