Tag kinderkinder_
Er hatte nicht die geringste Lust mehr weiterzugrübeln. Er hatte Lust auf Kleistergeruch, in einem Tapezierkittel hineinzukriechen, hinein in das gewöhnliche Leben, so tief hinein, daß man von niemand gefunden wurde. (Anna Seghers: Das siebte Kreuz) kleistergeruch und tapezierkittel gab es am mittwoch, den 12ten februar, nicht. aber das ganz gewöhn... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Mit »Sein« meine ich eine Existenzweise, in der man nichts hat und nichts zu haben begehrt, sondern voller Freude ist, seine Fähigkeiten produktiv nutzt und eins mit der Welt ist. (Erich Fromm: Haben oder Sein) ob wir (oder irgendjemand) die existenzweise des seins jemals völlig verinnerlicht haben werden, bezweifle ich stark. doch die augenblicke,... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
und ich habe meinem Papa Glück gewünscht, weil das Glück -G-L-Ü-C-K- eine Luke ist, aus der man an einem warmen Tag den Kopf hinausstreckt, oder nicht? (Melinda Nadj Abonji: Schildkrötensoldat) ob sich diese glücksluke auch an einem kalten wintertag öffnen lässt? der januar hat es gezeigt: [1] önas müllauto zaubert dem apriljungen ein lächeln ins [... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Beim Beobachten, ob mit Augen oder Ohren, lenkt man ja die eigene Aufmerksamkeit zwangsläufig nach außen, weg von den eigenen Befindlichkeiten hin zu dem, was gerade neben dem Weg singt oder aus dem nächsten Busch auffliegt. Man ist, auf wunderbare Weise, ganz bei sich und doch völlig woanders, abgelenkt und abgehoben von allem, was einem […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Sie hatte das Dorf betrachtet, nicht ich, und sie hatte es mich mit ihren Augen sehen lassen. Und sie lachte, weil sie es mich hatte sehen lassen mit ihren Augen, als sie jung waren. (John Berger: Mann und Frau, unter einem Pflaumenbaum stehend) ganz zu beginn des neuen jahres fuhren wir (erstmals zu fünft) in […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Ein guter Alltagsaugenblick. Viel zu selten bin ich auf diese Signale eingestellt, die ich, wenn ich nur will, täglich, stündlich empfangen kann – glücklicher Mensch.(Christa Wolf: Ein Tag im Jahr, 445) gute alltagsaugenblicke im juli: [1; 6; 11; 13; 14] all die radtouren und picknicks zu viert | siebt in der umgebung;[2; 4; 8] die […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Augenblicke verändern uns mehr als die Zeit.(Charlotte Wolff erwähnt in Ute Scheub: Verrückt nach Leben. Berliner Szenen in den zwanziger Jahren) winzige juli·augenblicke, die sich mir tief eingeprägt haben: [1;3] der frühe morgen, der den sommertag bereits ankündigt und an dem die kinder in voller montur (selbst dort platzierte) klopapierrollen au... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Lieben ist ein produktives Tätigsein, es impliziert, für jemanden (oder etwas) zu sorgen, ihn zu kennen, auf ihn einzugehen, ihn zu bestätigen, sich an ihm zu erfreuen – sei es ein Mensch, ein Baum, ein Bild, eine Idee. Es bedeutet, ihn (sie, es) zum Leben zu erwecken, seine (ihre) Lebendigkeit zu steigern. Es ist ein […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Stellen Atmung und Ernährung die beiden zentralen Formen des leiblichen Prozessierens von Welt dar, sind es vor allem die Hände, mittels deren wir manipulativ und zielgerichet in die Welt eingreifen. Über sie realisieren wir insbesondere instrumentelle Beziehungen zur Welt. Gerade deshalb sind Handlungen wie die Hände in den Schoß legen oder die Hä... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Man solle nicht so sehr fragen: Was richte ich an? Und auch nicht umgekehrt: Was richte ich aus? Sondern vielmehr: Wer will ich sein? Wer will ich sein, in dieser Welt, die drauf und dran ist, sich zu ruinieren? Will ich jemand sein, der mit 1000 Ausreden in stressigen, fahrigen Selbstgesprächen ungefähr so weitermacht? Jemand, […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
der augustjunge kommt – lachend, außer atem und wesentlich später als sonst – von der schule nach hause. er hat seine schuhe so verknotet, dass er sich nur noch hüpfend vorwärtsbewegen kann [1]. an einem freitagabend im advent machen wir ein kleines geschwistertreffen bei uns zu hause mit pizza, gesprächen und einer kleinen spielerunde ... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Heimat ist gewiß kein objektiver Tatbestand. Vielmehr läßt mich eine Fülle von Empfindungen mit einem Ort, einer Landschaft heimatlich verbunden sein, weil ich in ihr und vornehmlich in meiner Wohnung mitmenschliche Erfahrungen gemacht habe, die mein Leben bestimmt – und waren es gute Erfahrungen oder wenigstens überwiegend befriedigende -, e... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Miteinander essen, das kann schön sein. Froh zu Tische sitzen, lieben wir. (2x)Gaben lasst uns teilen und auch noch verweilen,schön, dass wir zusammen sind. Schön, dass wir zusammen sind.(Wolfgang Longardt) geteilte miteinandermomente hatten wir im dezember so einige. ein paar davon fanden an tischen statt: [1; 4] das familienfrühstück bei mamuschk... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Jedes Geschenk war ein großes Wunder, dass man etwas bekam, bedeutete, dass einer da war, der einen mochte. (Astrid Lindgren: Rasmus und der Landstreicher) [1; 3; 5] der winter beginnt mit ein paar freudigen überraschungen. von den beiden brüdern erhalte ich einen adventskalender mit fairen leckereien, skizzen und gedichten. von der schwiegertante ... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Im Alter von sechs Jahren wurde ich zum Symbolisten. Als ich im Luitpoldpark einen kugelrunden Batzen Vogelkacke für eine schöne Murmel hielt – und gleich begriff – es war eine Murmel gewesen – man hätte sie nur nicht berühren dürfen.(Helmut Krausser: Schweine und Elefanten) im juni wurde ich (mal wieder) zur symbolistin, als ich den […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Es ist gut, ein Wasser in der Nähe zu haben; denn einen Vorteil hat auch der kleinste Quell: Man blickt hinein und sieht, daß die Erde nicht ein Kontinent, sondern eine Insel ist. Das ist ebenso wichtig, wie daß der Quell die Butter frisch hält. (H.D. Thoreau: Walden oder Leben in den Wäldern) an pfingstmontag […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Der Sabbat ist ein Tag der Freude, weil der Mensch an diesem Tag ganz er selbst ist.(Erich Fromm: Haben oder Sein) sabbatmomente im juni: [1] wir essen frischgebackene waffeln mit freunden im garten;[2] der apriljunge hält ein schläfchen auf dem sofa;[3] der augustjunge gestaltet ein büchlein für eine kleine freundin;[4] der märzjunge pflückt eine ... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Our climate discussion should not focus on blame and shame, but on hope and will to do something good. (Minik Rosing) der februar brachte manch eisige tage und natürliche kunstwerke, die mich an das projekt ice watch von olafur eliasson (und minik rosing) denken ließen, über den ich kurz zuvor eine dokumentation gesehen hatte. gemeinsam […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Ehe er aus dem Bett sprang, überlegte ich mir, daß es wichtig ist, für alles mögliche offene Augen zu haben, daß es aber nichts Wichtigeres gibt, als mit einem Menschen zusammenzusein, den wir lieben. (Jostein Gaarder: Das Kartengeheimnis) der 12te juli ist in diesem jahr ein dienstag. da ich in dieser woche krankgeschrieben bin, können […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Und wir spielten und spielten und spielten, sodass es das reine Wunder ist, dass wir uns nicht totgespielt haben.(Astrid Lindgren: Das entschwundene Land) der tag begann ziemlich entspannt. die kinder spielten meist friedlich alleine oder zusammen. es wurden eisenbahnrennen gefahren [1; 5] inclusive marzipankartoffel-pausenstop und igelpassagier (d... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Sonntag. Große Kannen Kaffee unter der Sonne in weichem Gras – und die eigenen Gelenke laut knacken hören. Vernünftiges Tagesziel. Danach ergibt sich. (Helmut Krausser: Schweine und Elefanten) mittwoch, der 12te april 2o23, fühlte sich tatsächlich wie ein ganz entspannter sonntag an. wahrscheinlich lag es daran, dass wir nicht wie geplant an diesem... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
»Wenn du nur glücklich bist – und nicht zu viel Unfug anstellst, will ich mich nicht weiter darum kümmern, was du treibst«, sagte der Bäckermeister und legte sanft seine väterliche Hand auf Eva-Lottas blonden Scheitel. (Astrid Lindgren: Kalle Blomquist) während b und ich im mai eine babysitzschale für das lastenrad improvisierten [8], kranke kinder... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Das Blumenbuch ist das einzige Tagebuch, das wir je geführt haben. Menschen kommen darin nicht vor. Es ist kein normales Tagebuch, sondern hält nur in Form minimaler Notizen fest, wann wir was zum ersten Mal wo im Lauf des Jahres gesehen oder wo wir etwas in besonders auffälliger Form oder Lage entdeckt haben. […] Die […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Stellen Atmung und Ernährung die beiden zentralen Formen des leiblichen Prozessierens von Welt dar, sind es vor allem die Hände, mittels deren wir manipulativ und zielgerichet in die Welt eingreifen. Über sie realisieren wir insbesondere instrumentelle Beziehungen zur Welt. Gerade deshalb sind Handlungen wie die Hände in den Schoß legen oder die Hä... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Stellen Atmung und Ernährung die beiden zentralen Formen des leiblichen Prozessierens von Welt dar, sind es vor allem die Hände, mittels deren wir manipulativ und zielgerichet in die Welt eingreifen. Über sie realisieren wir insbesondere instrumentelle Beziehungen zur Welt. Gerade deshalb sind Handlungen wie die Hände in den Schoß legen oder die Hä... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Ich halte jedes Leben für hinreichend interessant, um anderen mitgeteilt zu werden.(Maxie Wander: »Guten Morgen, du Schöne« Frauen in der DDR. Protokolle.) welcher dieser momente ist hinreichend interessant, um mitgeteilt zu werden? fragte ich mich, als ich die über fünzig festgehaltenen augenblicke durchschaute. der 12te dezember war ein ganz gewö... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Abends hab ich zu meinem Mann gesagt: Ich hab keine Zeit mehr, ich muß lesen. Da hat mein Mann nicht gefragt, was ich lese und warum ich lese, er hat nur dauernd gewimmert, daß kein Knopf am Hemd war. Und hat ferngesehen. Und ich saß in der Küche und hab studiert. Hab Heine gelesen, den […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Als Heilmittel verschrieb [der Hausarzt Doktor Kundratiz] Pharmaka wie Apfelkompott, Mühle spielen oder, in besonders giftigen Anwandlungen, eine Kopfwehtablette mit einem Stück Leukoplast über der schmerzenden Stelle zu befestigen. Vor allem aber kritzelte er auf Rezeptblöcke Gedichte von Ricarda Huch und Shelley, Rilke und Rimbaud, mit Vorliebe a... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Il ne suffit pas de se demander: „Quelle planète laisserons-nous à nos enfants?“; il faut également se poser la question: „Quels enfants laisserons-nous à notre planète?“ (Pierre Rabhi: Vers la Sobriété heureuse) was bin ich dankbar, dass wir eltern nicht die einzigen sind, die die kinder begleiten und prägen. dass der augus... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
»Wie müßte es denn sein, meinst du?« »Hilfestellung geben. Darüber froh sein, daß dieser neue Mensch diese ungeheuerliche Kraft hat, und nur rechts und links die Hände hinhalten, damit er nicht kippt, so lange er noch nicht selbst stehen und gehen kann. Und dann wachsen lassen, nicht eingreifen. Sich über die Kraft freuen, und wenn […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Für mich ist der Tag voller sich wiederholender Vorgänge, der gute Alltag.(Christa Wolf: Ein Tag im Jahr. 1960-2000) am dienstag, den 12ten märz, klingelt der wecker erst gegen kurz vor sieben (da ich im mutterschutz bin und nicht mehr um kurz nach sieben aus dem haus muss, können wir ein paar minuten länger schlafen). wir […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Nach drei Wochen nahm er sie in den Arm. Schnell war Vertrauen geschaffen, angesichts der überwältigenden Stärke, die der Sanftheit dieses Mannes innewohnte, angesichts seines Daseins. Das Mädchen wusste intuitiv, dass Hans Hubermann stets mitten im Schreien auftauchen und dass er sie nicht alleinlassen würde. EINE DEFINITION, DIE IN KEINEM WÖRTERB... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
In der Natur sammelt fast alles Energie und speichert einen Teil davon für später. So sammeln zum Beispiel Pflanzen die Energie der Sonne und speichern sie in ihren Samen oder Knollen, Eichhörnchen lagern Nüsse für den Winter und Menschen sammeln und lagern Nahrung, indem sie etwa Samen für das nächste Jahr aufheben oder aus frisch […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Es steht ein Baum auf meines Vaters Hof – klingt meine Linde – lausche dem Rauschen der Fichte, an deren Wurzel du deine Wohnstatt hast. Überall, in Gedichten und Liedern, in Sagen und Mythen gibt es Bäume. Wir tragen sie in unseren Erinnerungen. »Bäume, die ich gekannt habe«, man stelle sich vor, wenn man Menschen […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
«Ein Moment sind drei Augenblicke.»…stellte das kind von frau augengeblicktes weise fest. drei augenblicke im garten.der augustjunge entscheidet an einem sonnigen apriltag: heute läuft er ski.... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
In diesen Gebieten [=offene Siedlungen mit niedrigen Einfamilienhäusern; mf] wurden in Form von Gärten angenehme Bedingungen für private Aktivitäten im Freien geschaffen. Gleichzeitig wurden die gemeinschaftlichen Aktivitäten im Freien durch die Straßenstrukturen, den Autoverkehr und vor allem die weitläufige Verteilung von Personen und Ereignissen... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Einerseits war ein Mittagessen mit einem geliebten Menschen ein Fest. Andererseits war es eine große Anstrengung: ins Geschäft laufen, kochen, auftragen, dann wieder abräumen, Geschirr spülen. (Viktorija Tokarjewa: Die blaurote Luftmatratze) einerseits ist es wunderbar langjährige freunde wiederzutreffen. andererseits ist es eine große anstrengung ... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Wenn man bildlich über die Zeit spricht, dann liegt in den meisten Sprachen der Welt die Zukunft vor und die Vergangenheit hinter uns. So ist es auch im Deutschen. In der Sprache AYMARA allerdings ist dieser metaphorische Zeitfluss umgekehrt. Das aymarische Wort für „sehen“ (nayra), das auch „Auge“ und „vorne“ be... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Man blickt sich um. Sieh mal an, es lebt sich. Im stillen hat sich manches geklärt. Nun bedient man sich der Klarheit, so wie man sich seiner Hände bedient. Alles mögliche hat man zu sehen gekriegt, manches ausgekostet. An diesem Morgen ist man einverstanden, daß man alles zu schmecken bekommt: Hartes, Bitteres, Angenehmes, Süßes. (Christa […... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Der Wecker fiept: Halb sieben, Unheil nimm deinen Lauf | Der Große muss zur ersten Stunde: „Los, steh auf“ | Und mach leise, dass nicht gleich der Mittlere aufwacht | „Der kann noch schlafen“ rums, die erste Türe kracht, | Die Diele knarrt, die Spülung rauscht und überdies | Ist die Kleine aufgewacht... mehr auf dietauschlade.wordpress.com