Tag sommertante
Bis dahin hatte er nur die eigene Familie gekannt. Und die eigene Familie ist keine Bekanntschaft, sondern in jeder Hinsicht eine Verlängerung des Ichs, etwas wie ein warmherziger und hinderlicher Fortsatz. (Erik Orsenna: Gabriel II oder Was kostet die Welt) auch in diesem monat kommen die 12 photos vom 12ten tag des monats mit […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Eine Epoche erweist sich an jedem beliebigen Querschnitt, den man durch sie legen mag, als nicht einzeitig, sondern als vielzeitig. Die Raketen, die gebaut werden, sind Vorläufer eines historischen Morgen; die Autos und Rasierapparate, der Supermarkt sind von heute; die Eigentumsdiktatur auf dem Wohnungsmarkt ist tiefstes Vorgestern, in seinen kapi... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Da kam die Erinnerung: ein Ausflug übers Land, es war Sommer, in den Dörfern trug man kurze Hosen, Kinder spielten auf der Straße, winkten, wenn wir vorbeifuhren; immer weiter. Alles fiel uns leicht, wir lachten, wollten barfuß in die frisch gemähten Felder: das Stecken der Stoppeln; und immer gab es etwas, das noch vor uns […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Der Schleier, der unsere Welt von der ewigen trennt, ist im Umkreis des Todes sehr dünn. Und in manchen Fällen öffnet sich dieser Schleier tatsächlich einen Moment lang, so daß der Sterbende einen kurzen Blick in die Ewigkeit werfen kann. Freunde und Verwandte, die schon im Jenseits leben, kommen herbei, den Neuankömmling zu empfangen und […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Gleichwohl waren meine Freunde wie Goldfäden, die unversehens im einförmigen Gewirk meiner Tage erschienen. (Elisabeth Tova Bailey: Das Geräusch einer Schnecke beim Essen) ich hoffe sehr, dass wie bei unseren novemberbesuchen bei der belle-sœur & dem beau-frère [1] sowie bei der mamuschka & dem schrat [4] auch ein paar güldene (und nicht ... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Ein Alleinsein würde kommen, gegen das wir einen Vorrat an Gemeinsamkeit anlegen wollten. (Christa Wolf: Sommerstück) wie schnell dieses alleinsein kommen würde, hatte im februar keiner von uns geahnt. überhaupt stand (nach dem ersten wochenende im monat, an dem uns die belle-sœur und der beau-frère für kurze aber sehr feine 24 stunden – inkl... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
»Ich fühle mich so glücklich um die Füße«, sagte er, wenn er zusah, wie der Lehmmatsch zwischen den Zehen hervorquoll. »Überhaupt bin ich glücklich am ganzen Körper.« (Astrid Lindgren: Rasmus und der Landstreicher) glücklich am ganzen körper – das war der augustjunge auch viele male in diesem august. ob er nun [1; 17] im garten […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Jeder Mensch sollte ein Gärtner sein. Auch wenn er nur Kräuter für seinen Quark und seine Suppe anbauen kann, weil er keine Möglichkeit für mehr hat. Gärtner sein ist ein Bewusstseinskonzept: ein Konzept der Haltung gegenüber Grundlagen des Lebenssystems unseres Planeten. Ein Gärtner sollte er sein, weil dieser am ehesten über das Umgehen mit Pflan... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Es ist seltsam, wenn du erwartest, die größten Dinge zu hören, zeigen sich dir die kleinen. Sie sind so klein und so selbstverständlich, daß du fast schreien möchtest: »Wie, ist das alles?« (Susanna Tamaro: Geh, wohin dein Herz dich trägt) kleine, (und doch nie) selbstverständliche freuden im märz: [1; 12] die stickkarten, die die kinder […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
(…) Sie Ärmste, so überarbeitet und abgehetzt. Und doch möchte ich, daß Sie mir das Geschenk machen und wenigstens einmal für zwei Stunden ins Feld gehen, spazieren und Blumen pflücken! Eine solche kleine Pause wäre Ihnen so nötig, Gedanken und Sinne zu sammeln!(Rosa Luxemburg im Gefängnis) tatsächlich haben b und ich wohl die meiste zeit […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
(…) Sie Ärmste, so überarbeitet und abgehetzt. Und doch möchte ich, daß Sie mir das Geschenk machen und wenigstens einmal für zwei Stunden ins Feld gehen, spazieren und Blumen pflücken! Eine solche kleine Pause wäre Ihnen so nötig, Gedanken und Sinne zu sammeln!(Rosa Luxemburg im Gefängnis) tatsächlich haben b und ich wohl die meiste zeit […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
«Ein guter Alltagsaugenblick. Viel zu selten bin ich auf diese Signale eingestellt, die ich, wenn ich nur will, täglich, stündlich empfangen kann – glücklicher Mensch.» (Christa Wolf: Ein Tag im Jahr, 445) alltäglich fühlte sich der februar so gar nicht an: das neue arbeits- und kindergartenleben sowie viele besucher*innen und besuche ließen jeden ... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Küsse. Immer wieder Küsse. (22monate) …steht auf der karte, die mir anne im dezember schickte und die der augustjunge im februar (bemalt und die ecken mit seiner kinderschere neu gesetzt) an seine geliebte öna und an seinen opa schrat eintütete [1o]. und ich freue mich, dass der august- und der märzjunge auch im februar so […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
In der Natur sammelt fast alles Energie und speichert einen Teil davon für später. So sammeln zum Beispiel Pflanzen die Energie der Sonne und speichern sie in ihren Samen oder Knollen, Eichhörnchen lagern Nüsse für den Winter und Menschen sammeln und lagern Nahrung, indem sie etwa Samen für das nächste Jahr aufheben oder aus frisch […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
ein baum. bäume. bäume. wald. algen auf der nahe. die riesigen nachtkerzen im brachbereich des bad münsterer bahnhofs. der weinhang unter der (ebern-?!)burg – mal quer, mal längs bepflanzt. die weißen margeritentupfen auf der trockenen wiese. zwei baggers. eine taube, die sich gemütlich auf einer stromleitung putzt. die ist ja lustig! ein kle... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Dieser Mensch kennt nur die Berichte, nicht das Leben. (Brigitte Reimann: Ich bedauer nichts. Tagebücher 1955-1963) es dauert mich immer sehr, wenn ich mit so viel verspätung die 12 bilder eines 12ten präsentiere und dabei manchmal selbst nur noch die photos zu beschreiben vermag, weil dieser all·tag fast in vergessenheit geraten ist. dann fürchte ... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Jedes Geschenk war ein großes Wunder, dass man etwas bekam, bedeutete, dass einer da war, der einen mochte. (Astrid Lindgren: Rasmus und der Landstreicher) der liebste und ich hatten dieses jahr vereinbart uns gegenseitig zu weihnachten nichts zu schenken. auch für den augustjungen hatten wir nur einen kleinen gabelstapler und eine kehrmaschine (ge... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Das Paradies, in dem Adam und Eva lebten, war nicht zufällig ein Garten: der Garten Eden mit seiner Überfülle an Pflanzen und Bäumen, Blüten und Früchten, Schmetterlingen und Vögeln und allem, was da kreucht und fleucht. […] Der oberirdischen Überfülle des Garten Edens entspricht die noch viel größere unterirdische: Am Anfang war wohl nicht das [... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
da ich heute meine photos weder auf den laptop übertragen noch bearbeiten kann, gibt es heute 12 notierte momentaufnahmen vom 12ten tag des monats. #klick: #1 der augustjunge, der sich beim stillen vor dem aufstehen ganz dicht auf der engen gästematratze zwischen den liebsten und mich kuschelt. #2 die papierflieger, die der liebste gestern gefaltet... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Was er als besonders bemerkte, entsprach allerdings für die meisten seiner Leser dem reichlich Unauffälligen und Leisen, das häufig überhaupt erst durch seine Beschreibungen in ihre Wirklichkeit trat. (André Heller: Das Buch vom Süden) leise, unauffällige momente im juli: [1] die walnussschildkröte, die der märzjunge mit mir zeichnet und basteln;[2... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Heute Nachmittag sind wir wieder stundenlang herumgelaufen, die Sonne wärmte noch, und der Himmel war postkartenblau, und auf den Wegen liegt das welke Kastanienlaub fußhoch. Wir sind durch fremde Gärten gestapft, ich wußte bisher nicht, wie schön der Herbst ist. Oder hatte ich es nur vergessen seit dem letzten Jahr? (Brigitte Reimann: Ich bedaure ... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Die Frage ist also nicht: Wie lange ist ein Monat?, sondern: Was könnte man für sich aus der Zeit eines Monats machen? Wann ist es so, daß ich den Eindruck habe, daß dieser Monat ganz meiner gewesen ist?(Pascal Mercier: Nachtzug nach Lissabon) auch wenn die sonne heute wieder fehlte und wir alle etwas müde & […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Wörter wie «Katastrophe», «Dauerkrise» oder «Merfachkrise» gehören deshalb wohl zu den meistgebrauchten in politischen Diskursen des beginnenden 21. Jahrhunderts: nicht nur Finanz-, Wirtschafts-, Banken-, Verwertungs- und Umweltkrisen geben zu reden. Schwerwiegender als alles, was sich durch technische Anpassungen zumindest vorübergehend reparieren... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Früher wurden Menschen ausschließlich aus lokalen Materialien »produziert«. Jede Ernährung war zu 100 Prozent lokal, und für arme Menschen in südlichen Ländern ist sie das immer noch. Heute dagegen bestehen wir Menschen aus den reichen Ländern des Nordens, stofflich gesehen, aus Molekülen rund um den Globus. Wir ernähren und buchstäblich von aller ... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Engelsgabe | Ein Gedanke, der zu rechten Zeit da ist | ein lieber Mensch, | der mitten aus der Menge auf mich zugeht | ein Duft, der dich viele Lebensjahre zurückführt | an einem Tag voller Schwermut ein | unerwarteter Gruß | ein Kind, das nach einem Fenstersturz heil aufsteht || inmitten von Abweisung e... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Aber mein innerstes Ich gehört mehr meinen Kohlmeisen als den „Genossen“. (Rosa Luxemburg) es ist gleichzeitig seltsam und faszinierend, wie sich (zeit)gefühle relativieren. als wir noch in der großen stadt wohnten, war es selbstverständlich, dass wir beispielsweise die mamuschka und den schrat oder die belle-sœur und den beau-frère nur alle paar m... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Natur an sich ist regenerativ: Das ist die große Lektion, die wir zu lernen haben. Korallenriffe, Wiesen und Wälder sind ressourcenaufbauend. Überall entsteht mehr Leben und mehr Vielfalt. (Ute Scheub/ Stefan Schwarzer: Die Humusrevolution.) am 17ten februar (einen tag nach dem geburtstag, den wir noch auf der terrasse der sommertante verbrachten [... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
In der Natur sammelt fast alles Energie und speichert einen Teil davon für später. So sammeln zum Beispiel Pflanzen die Energie der Sonne und speichern sie in ihren Samen oder Knollen, Eichhörnchen lagern Nüsse für den Winter und Menschen sammeln und lagern Nahrung, indem sie etwa Samen für das nächste Jahr aufheben oder aus frisch […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Ein lustiges Leben ohne Essen taugt nichts. (Astrid Lindgren: Michel in der Suppenschüssel) und auch ein lustiger juli ohne essen taugt nichts. deswegen: frische samstagsbrötchen gemeinsam mit dem augustjungen an einem sommerlichen samstagmorgen mit dem fahrrad geholt [1]. kaiserschmarren, den der liebste mit dem augustjungen kochte und standesgemä... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Wir Abendländer haben im Laufe der Jahrhunderte viel über das Wesen der Negativität und der Sünde nachgedacht und gelernt, aber man hat uns nie beigebracht, daß eine der größten Sünden das ungelebte Leben ist. (John O’Donohue: Anam Cara. Das Buch der keltischen Weisheit.) manchmal erscheint mir der alltag eher als grauer wust ungelebten leben... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
»Ich will niemals groß werden«, sagte Thomas entschieden. »Nein, darum muss man sich wirklich nicht reißen«, sagte Pippi. »Große Menschen haben niemals etwas Lustiges. Sie haben nur einen Haufen langweilige Arbeit und komische Kleider und Hühneraugen und Kumminalsteuern.« (Astrid Lindgren: Pippi Langstrumpf) …und wenn große menschen dann so etwas l... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Zweitens also dankte ich den Kindern aus pädagogischen Gründen: um Höflichkeit als atmosphärische Kultur zu installieren. Wie manierlich-freundlich es zuging! (Martin Z. Schröder: Wenn ein wirklich stattlicher Mann Studenten unterrichtet.) in den ersten julitagen ging dieses besondere schulhalbjahr zu ende. ich verpackte marmeladen und sirup um höf... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Weißt du nicht, wo ein Wort entsteht?Im Buchstabengarten, im Alpha-Beet.(Frantz Wittkamp) im mai habe ich mit meinen schüler*innen zu dem obigen gedicht kleine gärten gestaltet [2; 7] und auch sonst ist in diesem monat noch so manche neue wortkreation (oder neue begriffszuordnung) in unserem alpha-beet gewachsen: [1] ‹ist das holunder, mama?›, frag... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Sonne- und Regentage wechseln sich ab. Wer weiß wofür es gut ist?(Opa Ludwig auf einer Postkarte aus der Kur) wärmender sonnenschein. samstag, der 12te august, beginnt in diesem jahr recht gemütlich. der augustjunge ist noch immer vor dem weckerklingeln und als erster wach. irgendwann danach stehen auch der märzjunge und ich auf. mit der ersten [... mehr auf dietauschlade.wordpress.com