Tag mamuschka
Abends hab ich zu meinem Mann gesagt: Ich hab keine Zeit mehr, ich muß lesen. Da hat mein Mann nicht gefragt, was ich lese und warum ich lese, er hat nur dauernd gewimmert, daß kein Knopf am Hemd war. Und hat ferngesehen. Und ich saß in der Küche und hab studiert. Hab Heine gelesen, den […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Tatsächlich ist das Alter – als die Ernte des Lebens – diejenige Zeit, in der wir unsere Zeiten und Zeitfragmente einsammeln und zusammentragen. Auf diese Weise vereinheitlichen wir uns selbst, erlangen wir eine Kraft, innere Ruhe und Zugehörigkeit, die uns, solange wir gehetzt und unaufmerksam durch unsere Tage eilten, noch völlig unbe... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Ich glaube, daß sie zu den Menschen gehörte, die in ihrer Familie einen echten Halt, ein wirkliches Hinterland hatten, und daß sie eben deshalb wagen konnte, auch allein zu sein, sich von überholten Lebensformen zu entfernen. Einsam ist sie, soviel ich weiß, nicht gewesen.(Christa Wolf über Brigitte Reimann in: Sei gegrüsst und lebe.) hinterlandsmo... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
»Der Gemeinschaftsraum ist der Ort für punktuelle Anlässe. Aber die Gemeinschaft findet nicht im Gemeinschaftsraum statt«, sagt Heike. »Gemeinschaft findet im Alltag statt. Im Atrium, in der Waschküche, in den Lauben und Gängen. Das Haus ist gebaute Gemeinschaft. Das Zusammenleben erfordert viel Engagement von uns allen.« (Gespräch mit Mitgliedern ... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Wie glücklich wäre ich, dachte sie bei sich, müsste ich mich nicht wieder in der Reihe nach dem Glück anstellen. (Ludvík Aškenazy: Anstehn nach Glück) glücksmomente im dezember (für die wir gar nicht anstehen mussten): [1-5] viele wunder⋅voll⋅gepackte weihnachtspäckchen, die mich im laufe des monats erreichen und die herz & seele erfreuen. much... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Darum werde vielleicht die Care-Arbeit im Allgemeinen, die Haus- und Familienarbeit im Besonderen »nach dem Durchmarsch der KI« als eine Arbeit übrig bleiben, »die noch Bedeutung hat, noch Raum bietet für Verbundenheit und Identifikation, weil hier Leben stattfindet, Beheimatung möglich ist, Sinn erlebt werden kann«. Eine »Entdeckung des Haushalts«... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Diese Frau is a Kinstlerin, was Gemiese und Blumen anbelangt, weil wann Sie sehen möchten, wie hibsch alles dort bliht in Garten, scheener kann sich das kein Kinstler ausdenken, sie nehmen ihr sofort. Weil solange wie der Mensch in sein Garten selber Gemiese kann pflanzen, muß er nich verhungern. Wer so a Frau bekommt, is […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Verklärter Herbst (Georg Trakl) Gewaltig endet so das Jahr mit goldnem Wein und Frucht der Gärten. Rund schweigen Wälder wunderbar Und sind des Einsamen Gefährten. Da sagt der Landmann: Es ist gut. Ihr Abendglocken lang und leise Gebt noch zum Ende frohen Mut. Ein Vogelzug grüßt auf der Reise. Es ist der Liebe milde Zeit. […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Ich genoß es überhaupt, jenseits aller Gewohnheiten zu leben. (Monika Maron: Endmoränen) Zum Glück fand Ellen die roten Gummistiefel in einer Ecke der alten Waschküche, zum Glück passten sie Littlemary noch, knapp. Keine Macht der Welt würde sie dazu bringen, diese Stiefel heute wieder auszuziehen, und wenn sie in ihrem eigenen Schweiß wie in einer... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Wenn das Herz nur warm ist und schlägt, wie es schlagen soll, dann friert man nicht. (Astrid Lindgren: Pippi Langstrumpf) auch wenn der letzte monat in 2o16 bereits rum ist (und so schnell vorbeiging) möchte ich noch ein paar der dezemberFreuden zeigen, die die dunkelsten tage des jahres erhellt und das herz erwärmt haben. das […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Tatsachen! An Tatsache halten. Und darunter in einer Klammer: Aber was sind Tatsachen? Die Spuren, die die Ereignisse in unserem Innern hinterlassen. (Christa Wolf: Nachdenken über Christa T.) die ersten freuden des juli habe ich aus dem südwesten der republik mitgebracht, wo der liebste und ich eine woche weilten. der gang durch den garten der [... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
…Vorigen April rief ich Euch einmal beide, wenn Sie sich erinnern, telephonisch dringend um 1o Uhr früh in den Botanischen, um mit mir die Nachtigall zu hören, die ein Konzert gab. (Rosa Luxemburg: Briefe aus dem Gefängnis) «wie kam es eigentlich, dass du so gerne vögel beobachtest?», fragte mich die mamuschka als sie mir die […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
»Einen verregneten Sommer haben wir«, sagte Birk. »Aber es wird wohl besser werden.« (Astrid Lindgren: Ronja Räubertochter) oh ja, einen verregneten und stürmischen juli, den hatten wir hier in berlin auch (auch wenn man es den photos gar nicht ansieht). doch regen bringt ja bekanntlich segen und brachte auch die ein oder andere julifreude mit [... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Im Herbst sahen wir uns seltener, und dann ging sie für eine Weile fort. Sie stand eines Morgens, schon im Wintermantel, vor meiner Tür und sagte: »Mein Lieber, ich muß verreisen und hätte gern noch eine Tasse Tee.« (Judith Hermann: Sommerhaus, später.) in den letzten beiden oktoberwochen gab es hier auf dem blog nur wenige […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
«Ein Moment sind drei Augenblicke.» …stellte das kind von frau augengeblicktes weise fest. drei augenblicke an der müritz. die mamuschka hält ausschau nach steinen, scherben und federn. (und mir fällt dieses lied ein.)... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Die Ökonomen verfügen über kein geeignetes Kriterium, um eine Befriedigung, für die es kein Markt-Äquivalent gibt, in ihre Kalkulationen einzubeziehen. (Ivan Illich: Schöpferische Arbeitslosigkeit oder die Grenzen der Vermarktung.) der wonnemonat (in dem sich übrigens diese blogkategorie jährt) machte seinem namen alle ehre und barg viele wonnen un... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Sonne- und Regentage wechseln sich ab. Wer weiß wofür es gut ist? dieser postkartengruß meines opa l. fiel mir heute ein, als die mamuschka und ich beim plötzlich einsetzenden regenschauer unter das hochbahnviadukt wechselten und dieses bild entdeckten.... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Sie ging hinaus, kramte im vorderen Gepäckkorb ihres Fahrrades und brachte ein Glas Marmelade zum Vorschein. Quittengelee, verkündete sie, für euch. Ich breche bald auf, doch wenn ich darf, möchte ich erst noch ein wenig spazierengehen. Sie lehnte ihr Fahrrad gegen die Treppe draußen. Als sie eine halbe Stunde später wiederkam, hatte sie ein Bündel... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Bis dahin hatte er nur die eigene Familie gekannt. Und die eigene Familie ist keine Bekanntschaft, sondern in jeder Hinsicht eine Verlängerung des Ichs, etwas wie ein warmherziger und hinderlicher Fortsatz. (Erik Orsenna: Gabriel II oder Was kostet die Welt) auch in diesem monat kommen die 12 photos vom 12ten tag des monats mit […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
[…] die wenigen Habseligkeiten (was für ein Wort!), die er in einem mehr als neunzigjährigen Leben ansammeln konnte… (Christa Wolf: Ein Tag im Jahr. 196o-2ooo) als meine ersatzgroßeltern in diesem jahr recht plötzlich in ein altenheim ziehen mussten, war berlin leider zu weit weg, um bei der wohnungsauflösung noch die ein oder andere habseligkeit m... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Die Zeit zog sich zusammen, sie rollte sich ein und faltete sich. (Julia Franck: Die Mittagsfrau) tatsächlich kam mir der august sehr lange vor. immer wieder tauchte hier noch ein moment und dort noch ein stückchen zeit auf. und in vielen kleinen zeitfalten siedelte sich manch schöne und freudige erinnerung an: da war das auflesen […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Bunt sind schon die Wälder, gelb die Stoppelfelder, und der Herbst beginnt. Rote Blätter fallen, graue Nebel wallen, kühler weht der Wind. (Johann Gaudenz von Salis-Seewis) bunt und voll und wunderbar war unser oktober. wir hatten fast durchgehend besuch oder durften selbst gäste sein. in die grau-nebligen tage mischten sich auch herrliche sonnenta... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Flinke Träger springen, und die Mädchen singen, alles jubelt froh! Bunte Bänder schweben zwischen hohen Reben auf dem Hut von Stroh. (Johann Gaudenz von Salis-Seewis) getragen haben wir in diesem oktober auch viel (meistens den augustjungen). und gesungen. und wir sind sogar gesprungen bzw. haben geschwungen. (nur der hut aus stroh mit den bunten b... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Wohin entschwindet das Erlebte? Und inwiefern prägt es uns doch? (Christa Wolf: Ein Tag im Jahr.) bei der mamuschka entschwindet das erlebte oftmals in einem kleinen schwarzen notizbüchlein, in das sie gehörtes, gesehenes, gelesenes, gesungenes, gedachtes, besprochenes, gegessenes, gefundenes – kurz: erlebtes – notiert. in diesem jahr kann sie all ... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Liebe Christa Wolf, heute Morgen habe ich mit der Mamuschka telefoniert. Sie bat mich, den kleinen Kranz, den sie vor ein paar Tagen aus Tannenzweigen gebunden hatte, vor Ihrem Haus abzulegen. Hätte sie mich nicht erinnert – ich hätte heute nicht an Ihren Todestag gedacht. Trotzdem denke ich oft an Sie. Mittlerweile benötige ich [̷... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Er führte mich in eines dieser kleinen Restaurants, in denen die Tische so dicht zusammenstehen, daß die Gespräche sich vermischen. Man verliert schnell den Faden, und es kann einem passieren, mit dem Leben des Tischnachbarn zur Linken nach Hause zu gehen. (Erik Orsenna: Gabriel II oder Was kostet die Welt) als wir nach dem ersten […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
und überhaupt waren die letzten Tage voll Liebenswürdigkeit, Aufmerksamkeit und Gastfreundschaft. …klebte ich mitte august der mamuschka und dem schrat ins gästebuch [9]. und wahrlich – diese worte trafen auf viele wunderbare tage und momente im august zu. dieser begann mit den ersten selbstgeernteten tomaten [16], die wir auf unsere lange fa... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Aber Form, Farbe, Gestalt ist keineswegs etwas Passives, sondern vibrierend von Wirkung und Wirksamkeit. (Richard Neutra: Gestaltete Umwelt) voll herrlicher formen, farben, gestalten und materialien war der januar: [1] schnee. in turmgestalt. temporäre installation am spielplatz. [2] schnee. ohne preisgabe, ob sich hier tatsächlich amsel und eichhö... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Erfolg. Reichtum. Aber kein Glück. Glück du findest in einem kleinen Haus mit Ziege, Hühner und Rüben. Glück du findest mit Freunden und Singen, mit Feuer und Sonne. Mit ehrliche Beruf mit Kollegen.(Toni Mahoni: Alles wird gut, und zwar morgen!) glück fanden wir [1] beim geschwisterlichen naturkarten basteln auf der terrasse;[2] auf einer schwarzen... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Beinahe jedes Auto hielt an. Im ersten, das anhielt, saßen vier Kinder mit ihren Eltern, und alle Kinder schrien, sie wollten Kirschen haben. Ihr Vater kaufte drei Liter Kirschen und die Mutter sagte: »Was für ein wunderbarer Zufall! Wo wir doch so hungrig und durstig sind.« Sie kauften von meinen kleinen schwarzen Kirschen. Der Vater […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Lieben ist ein produktives Tätigsein, es impliziert, für jemanden (oder etwas) zu sorgen, ihn zu kennen, auf ihn einzugehen, ihn zu bestätigen, sich an ihm zu erfreuen – sei es ein Mensch, ein Baum, ein Bild, eine Idee. Es bedeutet, ihn (sie, es) zum Leben zu erwecken, seine (ihre) Lebendigkeit zu steigern. Es ist ein […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
„Wovon hat sie denn all die Tage gelebt?“ „Von der Rose“, antwortete Rilke.(anstöße swr1 rp) im mai gelebt vom duft des gestutzten zitronenbäumchens [1], der minze im yuzusprudel [6], der frisch gepflückten kräuter [7], der rosen im kreuznacher und in schwiegermamas garten [7; 1o] und des blühenden bergamottenbäumchens [12; 14]. vom geschmack des g... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Each time Peter’s mind goes click like a camera und an indelible picture is recorder in his memory. (Yann Martel: The High Mountains of Portugal) nicht jedes bild der monatsfreuden ist unauslöschlich in meiner erinnerung gespeichert. bei vielen aufnahmen vergesse ich, dass ich sie gemacht und hier auf dieTauschlade gestellt habe. an manche mo... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Wiederum, wie beim Eisvogel: Man muß lernen zu warten, bis die Dinge sich zeigen. Man kann es nicht wollen. Wollen hilft nichts. (Andreas Maier & Christine Büchner: Bullau. Versuch über Natur.) so ist es wohl dieser tage und so ist es auch am 12ten märz, den wir mit warten und vielerlei anderen sachen verbringen. der […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
sonnabend, 9. märz 2o19. nachmittags kommt die mamuschka in pankow an. von uns allen sehnlich erwartet, unterstützt sie uns in den folgenden tagen. geht hier mit dem augustjungen spazieren, hilft dort ein wenig im haushalt und harrt mit uns des menschleins, das da (tag für tag … doch nicht) kommt. sonnabend, 16. märz 2o19. gegen […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Duft des Brotes. Als Kind war ich in die schwieligen Hände meines Vaters geradezu verliebt. Wohl auch deshalb, weil sie mir ständig nach frischem Brot zu duften schienen. Und ich sehnte mich so oft nach ihrer Berührung, wie sich unsere ganze Familie nach Brot sehnte, das nur selten im Haus zu finden war. Einmal fragte […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Eine Epoche erweist sich an jedem beliebigen Querschnitt, den man durch sie legen mag, als nicht einzeitig, sondern als vielzeitig. Die Raketen, die gebaut werden, sind Vorläufer eines historischen Morgen; die Autos und Rasierapparate, der Supermarkt sind von heute; die Eigentumsdiktatur auf dem Wohnungsmarkt ist tiefstes Vorgestern, in seinen kapi... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Obwohl zum Innehalten die Zeit nicht ist, wird einmal keine Zeit mehr sein, wenn man jetzt nicht innehält. Lebst du jetzt, wirklich? In diesem Augenblick, ganz und gar? (Christa Wolf: Nachdenken über Christa T.) glücklicherweise hatten wir im juni genügend zeit zum innehalten. zwei volle wochen pfingstferien standen uns zur freien verfügung und ein... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
»Als Gott die Zeit machte«, sagen die Iren, »hat er genug davon gemacht.«(Heinrich Böll: Irisches Tagebuch) im juni waren die umzugsvorbereitungen im vollen gang. jede woche kamen mamuschka und schrat für drei tage vorbei, um uns beim packen | garten trimmen | kinder hüten | und und und zu helfen. doch trotz aller p(l)ackereien haben... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Wem die Kunst das Leben ist, deß Leben ist eine Kunst. (Johann Sebastian Bach) und nochmal eine runde (lebens)kunst im juni: [1; 5] nach dem abholen aus dem kindergarten gehen wir noch ein eis essen. da die eisdiele direkt neben dem kleinen stadtgärtchen an der nahe liegt, füllt der augustjunge sich die waffel (nach der […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com