Tag alltagskunst
Am nächsten Morgen nahm er den Aschekasten aus dem Ofen und brachte ihn zum Kübel, bedeckt mit einem Lappen, damit die feine, schwarzblättrige Asche nicht heruntergeweht werden konnte – so hatte es ihm sein Vater beigebracht. (Lutz Seiler: Kruso) im februar [1] hat der augutsjunge an dem stockbett (das der schrat vor knapp vierzig jahren [... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Der Körper ist ein Sakrament. Nach der alten, traditionellen Definition des Begriffs ist ein Sakrament nämlich ein sichtbares Zeichen unsichtbarer Gnade. (John O’Donohue: Anam Cara. Das Buch der keltischen Weisheit) Ich erinnerte mich wieder meines Körpers. Nun hatte ich einen. Etwas verwahrlost vielleicht, aber er war da, und er überraschte ... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Und wir spielten und spielten und spielten, sodass es das reine Wunder ist, dass wir uns nicht totgespielt haben. (Astrid Lindgren: Das entschwundene Land) während der augustjunge am liebsten beim kochen hilft, im garten experimentiert & matscht & rührt, auf den streifrunden um den block blumen- oder tannensträuße für mich bindet [5], kreid... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Er hatte anderthalb Stunden Zeit, bis die Arbeit anfing, und konnte schön langsam gehen, von Zeit zu Zeit stehenbleiben und sich einen Gedanken durch den Kopf gehen lassen, sich die Pfeife nachstopfen, einen Zug gewöhnliche Luft probieren, so wie ein Fisch schnell mal das Maul aus dem Wasser steckt und nach draußen atmet. (Janosch: Cholonek […... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Das ist ein guter Tag, der über den Dächern der Stadt aufgeht,Wie all die unerwähnten, in Erinnerung verschwomm‘nen.Denn auch über dem unscheinbarsten, alltäglichsten wehtDer Hauch des Einzigen und das Versprechen des Vollkomm‘nen.Ich bin bereit, zu lernen, seine Kostbarkeit zu sehn,Mich auf ihn einzulassen und ihm jede Chance zu geben,Ich bin bere... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Man muß viele kleine Glücksfeuer anzünden, das macht diese verfluchte Welt ein wenig heller.Wir können dann besser leben, sagte Staszek. (Janosch: Polski Blues) leuchtfeuer im dezember: [1; 5] die schönen, schlichten schnitzereien an der friedhofstür;[2] die weihnachtsgeschichte, die der schrat vorlas und die die mamuschka mit den beiden kindern un... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Ich mochte es, wenn es ruhiger wurde, wenn der Schnee die wenigen Geräusche dämmte, wenn er zu schlucken versuchte, was uns umgab: Ági, Zoltán, selbst meinen Vater. Die Welt wurde lautlos, wir konnten sie nur noch sehen, nicht mehr hören, und wir schauten sie an, wir schauten ihr zu, Virág, Isti und ich, wie sie […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Das Leben ist mehr als Erwerbsarbeit – ihre Bedeutung gehört abgewertet. Das Miteinander braucht mehr Zeit – nennen wir sie Zeit für Kinder, Alte, Nächste, Freunde, Geliebte und für alles Lebendige um uns. (Frigga Haug: Zeit, Wohlstand und Arbeit neu definieren) im dezember haben wir uns zeit für die schönen momente, ein paar unternehmungen und [&... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Früher hegte und pflegte man alles, was man besaß, und benützte es solange nur irgend möglich. Man kaufte, um zu behalten. Das Motto lautete: »Alt ist schön!« Heute kauft man, um wegzuwerfen. Verbrauchen, nicht bewahren, lautet die Devise. (Erich Fromm: Haben oder Sein) im dezember begann ich mit meiner klasse im sachkundeunterricht das thema ‹müll... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Ich könnte nicht auf dieser Welt leben, wenn ich nicht glauben, nicht spüren könnte, dass sich ab und zu ein Spalt öffnet und irgendein Glück hindurchlässt, dass es dem Glück also gelingt, von wer weiß woher zu kommen und in unserem Leben und in der Geschichte Eingang zu finden. (Luisa Muraro: Nicht alles lässt sich […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Man muß viele kleine Glücksfeuer anzünden, das macht diese verfluchte Welt ein wenig heller.Wir können dann besser leben, sagte Staszek. (Janosch: Polski Blues) weitere glücksfeuer im november, die für uns angezündet wurden: [1] der sankt martins-umzug im kindergarten (mit echtem pferd samt reiterin);[2] das sterngarn sowie viele (jahrzehnte alte) ... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Merkwürdig, daß man manche Dinge nie bekommt, wenn man sie nicht irgendwann mal von anderen bekommt. Es „verbleibt“ einfach. (Christa Wolf an Brigitte Reinmann: Sei gegrüsst und lebe) tatsächlich. eine orange-lila-farbene-kerze wäre „verblieben“, wenn sie nicht eines tages in einem paket vom bodensee bei uns gelandet wäre. nie und nimme... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Natur an sich ist regenerativ: Das ist die große Lektion, die wir zu lernen haben. Korallenriffe, Wiesen und Wälder sind ressourcenaufbauend. Überall entsteht mehr Leben und mehr Vielfalt. (Ute Scheub & Stefan Schwarzer: Die Humusrevolution.) im oktober haben wir im garten von mamuschka & schrat viele, viele kirschbaumblätter zusammengerech... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Wie manches, dem wir kaum Beachtung schenken| Uns dennoch für ein ganzes Leben prägt | Und seinen bunten Stein, als ein Andenken | Ins Mosaik unserer Seele trägt!(Reinhard Mey) [1] der blick in den herbsthimmel durch den feigenbaum hindurch;[2] die handvoll maronen, die wir noch in der letzten glut rösten;[3] die bequeme netzschaukel... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Pfff. Hawaii oder Kuźnice! Wenn du den Himmel nicht in dir trägst, suchst du ihn vergeblich in Hawaii oder sonstwo.(Janosch: Polski Blues) Hawaii oder Kuźnice. Pff. Also weiterhin heidelberg, alte | neue heimat, (nahe) umgebung: heidelberg:[5] da das sörchen aktive lebensmittelretterin ist, bekamen die kinder an einem nachmittag einen bunten t... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Bis dahin hatte er nur die eigene Familie gekannt.Und die eigene Familie ist keine Bekanntschaft, sondern in jeder Hinsicht eine Verlängerung des Ichs,etwas wie ein warmherziger und hinderlicher Fortsatz.(Erik Orsenna: Gabriel II oder Was kostet die Welt.) apropos ‹fortsatz› – die zweiten oktoberfreuden setzen die ersten übergangslos fort:hei... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Ich glaube, daß sie zu den Menschen gehörte, die in ihrer Familie einen echten Halt, ein wirkliches Hinterland hatten, und daß sie eben deshalb wagen konnte, auch allein zu sein, sich von überholten Lebensformen zu entfernen. Einsam ist sie, soviel ich weiß, nicht gewesen.(Christa Wolf über Brigitte Reimann in: Sei gegrüsst und lebe.) im oktober [&... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
a, b, see abschiedsbusfahrt. balkoneskapaden. chaos (im öpnv). dinkelmehl (frisch gemahlen). eis. freunde. greifvogel. hitze. inspirationen. johannisbeerschorle. kraxe. libelle. marktbesuch. natur. ofengemüse (an gnocchi). planschbecken. querfeldein. reh (am waldesrand). spaziergang (am abend). tierkinder. urlaub. vergnügen. wanderung. x brombeeren... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Pfff. Hawaii oder Kuźnice! Wenn du den Himmel nicht in dir trägst, suchst du ihn vergeblich in Hawaii oder sonstwo. (Janosch: Polski Blues) und wenn ich einen regenbogen suche, muss ich nicht auf den nächsten sonnen-schauer warten, sondern gucke einfach in meinen mangoldkasten. fortlaufend erntete ich in diesem jahr die bunten blätterstiele. als zu... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Verklärter Herbst (Georg Trakl) Gewaltig endet so das Jahr mit goldnem Wein und Frucht der Gärten. Rund schweigen Wälder wunderbar Und sind des Einsamen Gefährten. Da sagt der Landmann: Es ist gut. Ihr Abendglocken lang und leise Gebt noch zum Ende frohen Mut. Ein Vogelzug grüßt auf der Reise. Es ist der Liebe milde Zeit. […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Karl hatte so im Laufe seines Lebens immer wieder einmal zwei Pflanzen, die er in Töpfen zog, mit denen ihn eine Art Freundschaft verband. So etwa seit zehn Jahren eine Agave und eine Art Kaktus, die er als ganz kleine Pflanze an einem seiner Lieblingsplätze auf der Welt ausgegraben hatte. Er stellte sie im Sommer […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Wenn die Tage reife Früchte sind, was will ich mehr vom Leben? (Doris Bewernitz: Wo die Seele aufblüht. Warum ein Garten glücklich macht.) als die sommertante im september vergangenen jahres zu besuch war, brachte sie aus ihrem garten mehrere kleine paprikaschoten mit. in der (ungewissen) hoffnung auf einen eigenen paprikastrauch, hob ich ein paar ... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Sie ging hinaus, kramte im vorderen Gepäckkorb ihres Fahrrades und brachte ein Glas Marmelade zum Vorschein, Quittengelee, verkündete sie, für euch. Ich breche bald auf, doch wenn ich darf, möchte ich erst noch ein wenig spazierengehen. Sie lehnte ihr Fahrrad gegen die Treppe draußen. Als sie eine halbe Stunde später wiederkam, hatte sie ein Bündel... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Herbsttag | Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß. | Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren, | und auf den Fluren lass die Winde los. | Befiehl den letzen Früchten voll zu sein; | gieb ihnen noch zwei südlichere Tage, | dränge sie zur Vollendung hin und jage | die letzte Süße in […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Wie Reichtümer will ich die Bilder in mir aufbewahr’n, | Den Duft und diese Helligkeit einfangen | Als Reiseproviant und so den langen | Dunkleren Tagen dankbar und getrost entgegenfahr’n. (Reinhard Mey: Sommerende) und dann noch dank für all die kräuter und würzigen pflanzen, die in töpfen und in kästen, in holzkisten und in blechdo... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Ich habe immer ein Ei in Reserve, sinnierte Sven, für den Fall, daß ich mehr Farbe anrühren muß. (John Berger: Mann und Frau, unter einem Pflaumenbaum stehend) eine große freude war in diesem sich dem ende zuneigenden monat das balkongärtchen (in dem mir so manche tomatenpflanze schon über den kopf wächst [1o]), welches auch für […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Als du sehr klein warst, lebten wir einmal mit einem außergewöhnlich hässlichen kleinen Jungen zusammen, der ganz und gar nicht hässlich war. Er liebte jeden einzelnen Augenblick seines Lebens, selbst den letzten, und Schmetterlinge waren seine Freunde. (…) Außerdem war er es in gewisser Weise, der uns Dinge beibrachte. Selbst wenn er einfach nur a... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Ich genoß es überhaupt, jenseits aller Gewohnheiten zu leben. (Monika Maron: Endmoränen) Zum Glück fand Ellen die roten Gummistiefel in einer Ecke der alten Waschküche, zum Glück passten sie Littlemary noch, knapp. Keine Macht der Welt würde sie dazu bringen, diese Stiefel heute wieder auszuziehen, und wenn sie in ihrem eigenen Schweiß wie in einer... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
allerlei tomaten erntete ich fast täglich. zwei wilde blieben für unbekannt.... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
(…) Sie Ärmste, so überarbeitet und abgehetzt. Und doch möchte ich, daß Sie mir das Geschenk machen und wenigstens einmal für zwei Stunden ins Feld gehen, spazieren und Blumen pflücken! Eine solche kleine Pause wäre Ihnen so nötig, Gedanken und Sinne zu sammeln! (Rosa Luxemburg im Gefängnis) im schuljahresendgewusel sind zwei freistunden genau das ... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Beobachtungen während einer Busfahrt (Freiburg – Konstanz). º Die tannenbewachsenen Hänge, aus denen hier und da wiesengrüne Kahlstellen (mal mit einem Haus, mal mit ein paar Laubbäumen darauf) hervorblitzen. º Das Bächlein, das kilometerweit munter neben der Straße fließt und in das ich jetzt gerne meine Füße stecken würde (Außentemperatur: ... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Wenn das Herz nur warm ist und schlägt, wie es schlagen soll, dann friert man nicht. (Astrid Lindgren: Pippi Langstrumpf) auch wenn der letzte monat in 2o16 bereits rum ist (und so schnell vorbeiging) möchte ich noch ein paar der dezemberFreuden zeigen, die die dunkelsten tage des jahres erhellt und das herz erwärmt haben. das […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Nichts geht verloren, sagt er, alles, was du je gesehen hast, ist immer bei dir. (John Berger: Mann und Frau, unter einem Pflaumenbaum stehend) heute: *der garten in der frühen morgensonne [1], den ich ausnahmsweise nicht gießen muss, da es in der letzten nacht wohl geregnet hat. *die gurkenpflanze, die mich heute morgen mit geöffneten […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Das, was ein Ort erzählt, sind die Erfahrungen, die er zulässt. (Elke Krasny: Architektur beginnt im Kopf) so beispielsweise der garten der schwiegereltern: das kartoffelkäfersuchen mit dem schwiegerpapa (beliebte beschäftigung nach dem mittagessen vor einigen jahren). an einem spätnachmittag in diesem sommer, das gemeinsame bearbeiten eines streif... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Für mich besteht die einzige Erholung im Schlendern oder Liegen im Grase, in der Sonne, wobei ich die winzigsten Käfer beobachte oder auf die Wolken gaffe. (Rosa Luxemburg im Gefängnis) im sommer kann mich eigentlich nur wenig von meinem balkongarten weglocken (sie merken es an meiner längeren abwesenheit an dieser stelle). hier kann ich wolken, [&... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Hatte übrigens irgendeiner von uns früher schon Malven gekannt? Ich meine: wirklich gekannt? Gewußt, das Malven, »Stockrosen«, an die richtige Stelle gesetzt – in den Küchenwinkel hinter dem Haus zum Beispiel, in den Windschutz und die Vormittagssonne –, zu übermannshohen Pflanzen mit mächtigen Blüten werden? Und, jede einzige, Dutzende von Blüte... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Das Ziel aller Einrichtungszeitschriftenträume ist kein heiteres, wildes Leben, sonder Entspannung, Schlaf und Abschottung. […] Hier geht es trotz riesenhafter Küchentische, die wie Monumente einer unerfüllten Sehnsucht den Raum versperren, nicht mehr darum, Gäste einzuladen und gemeinsam zu feiern, sondern um ungestörten, quastenumbaumelten Schlaf... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Beobachtungen während einer Fahrt mit der Schwarzwaldbahn (Konstanz – Karlsruhe). ° Die drei Störche auf dem Feld. ° Der kreisende Greifvogel. (+1|1|1|1|1) ° Der alte Meilenstein, der nicht an einer Straße, sondern mitten auf einem Bahnsteig steht. ° Die zwei Graureiher (+1), auf der Wiese. Einer spazierend. Einer stehend.... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Und hier war sie nun und hatte sich kopfüber in den Frühling gestürzt. So herrlich war er um sie herum, ja, auch sie selber war ganz erfüllt von seiner Herrlichkeit, und sie schrie wie ein Vogel, laut und gellend, bis sie es Birk erklären mußte. »Ich muß einen Frühlingsschrei schreien, sonst zerspringe ich. Hör doch! […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Wer nicht sammelt, kann nicht leben. (Titel eines Farbtiefdruckes von Tina Flau) im ersten monat des jahres habe ich trotzdem viele kleine freuden gesammelt: die wunderbare ausstellung Im Kleinen und Ganzen. Miniaturen der Gegenwartskunst, die ich mit der unbekannten nachbarin in der galerie um die ecke besucht habe [1;5]; der besuch in der schule ... mehr auf dietauschlade.wordpress.com