Tag alltagskunst
Sie saßen vor Nisses Räucherei auf den Ufersteinen und die Sonne ging draußen im Fjord unter mit roten Wangen von der sommerlichen Wärme. Nisse reichte ihnen Bücklinge, goldbraune, duftende Bücklinge, so viel sie essen konnten. Märta stiftete Butter und Kartoffeln und selbstgebackenes Graubrot und Melcher hielt eine Rede. Es war ein Lobgesang auf d... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Und überhaupt sollte man nichts tragisch nehmen.(Brigitte Reimann: Ich bedaure nichts. Tagebücher 1955-1963) also nahm ich es nicht tragisch, als ich mit dem augustjungen zu beginn der pfingstferien in den schulgarten fuhr und merkte, dass nicht nur der rasen sondern auch alle ackerbohnen (mitsamt des zwiebelgrüns dazwischen) vollständig abgemäht w... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Überall, wo das Wasser stehen bleibt, kommt oft Ton vor, also bei Seen, Teichen, Tümpeln, denn meistens hindert eine Tonschicht das Wasser am Versickern. Mit etwas Glück liegt der Ton sogar schon direkt unterm Gras! […] Auch in Flußbiegungen lagert sich auf der Innenseite der Kurve manchmal eine feine Tonschicht ab, und sogar in Kieskuhlen […... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Es ist gut, ein Wasser in der Nähe zu haben; denn einen Vorteil hat auch der kleinste Quell: Man blickt hinein und sieht, daß die Erde nicht ein Kontinent, sondern eine Insel ist. Das ist ebenso wichtig, wie daß der Quell die Butter frisch hält. (H.D. Thoreau: Walden oder Leben in den Wäldern) an pfingstmontag […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Autodidakt zu sein heißt natürlich nicht, dass man sich das Handwerk des Bestimmens komplett allein erarbeiten muss. Die meisten von mir Befragten waren früher oder später an einen Mentor geraten: einen erfahrenen Vogelkundler, häufig den Leiter einer lokalen ornithologischen Arbeitsgemeinschaft, oder auch – ja, natürlich gibt es das! –... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Heute habe ich keinen Tag verloren, Rike. Zieh dich um, Mädchen, wir gehen im Bahnhof essen.(Christoph Hein: In seiner frühen Kindheit ein Garten) tage im mai, die nicht verloren waren: der tag, an dem [1] ich die erste feine blüte der pimpinelle entdeckte;[2] wir die terrasse frühlingsgeputzt haben;[3] der augustjunge eine schnecke für die septemb... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Genüßlich nahm er einen großen Schluck und spürte die warme, belebende Wirkung des Kaffees. Er würde in Zukunft keine »freie« oder irgendeine anders spezifizierte Zeit haben. Für Herrn Jensen gab es nur noch Zeit, und er würde gelassen abwarten, was die ihm brachte.(Jakob Hein: Herr Jensen steigt aus) die maienzeit brachte uns viele schöne und [... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Nach drei Wochen nahm er sie in den Arm. Schnell war Vertrauen geschaffen, angesichts der überwältigenden Stärke, die der Sanftheit dieses Mannes innewohnte, angesichts seines Daseins. […] EINE DEFINITION, DIE IN KEINEM WÖRTERBUCH STEHTNicht alleinlassen: ein Beweis des Vertrauens und der Liebe, oft empfunden von Kindern. (Markus Zusak: Die Bücherd... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Ein Garten ist auch ein gelehrter Wust von Wörter. Wer sich darin ergeht, ohne benennen zu können, genießt nur eine etwas verschwommene Oberfläche. Ähnlich wie die Welt vor der Schöpfung (am Anfang war das Wort). (Erik Orsenna. Inselsommer) im mai haben wir völlig ungeplant mehrere gärten besucht. an einem tag waren wir in den interkulturellen [... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Es tönen die Lieder, der Frühling kehrt wieder.Es spielet der Hirte auf seiner Schalmei.Trallalalalalalalala. Trallalalalalalala.(Volkslied) als ich ein paar der fertigen liedschachteln meiner musikschüler*innen photographiere [6; 8; 1o], muss ich unweigerlich an das himmelfahrtswochenende mit mamuschka und schrat denken: an die gemeinsame radtour ... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Ich setze meine Schneckenbeobachtungen fort, und jetzt wollte ich mehr darüber erfahren, wie ich gut für meine kleine Gefährtin sorgen konnte. Meine Pflegerin trieb ein jahrzehntealtes Taschenbuch namens Odd Pets […] von Dorothy Hogner auf. Neben grundlegenden Informationen über Schnecken fand sich darin auch der Rat, sie mit Pilzen zu füttern. (El... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Rund um niedrigere Gebäude mit direktem Zugang zum Freien haben Ereignisse drinnen und draußen ganz andere Möglichkeiten zu „fließen“. Im Gegensatz zu Hochhäusern bedarf es hier keiner großen Vorbereitungen und Entscheidungen, um ins Freie zu gehen. Man kann mühelos kurz hinausgehen, um zu sehen, was draußen los ist oder einen Kaffee au... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Darüber hinaus können wir empfehlen, alle Pflanzen, die überhaupt in unseren Breitengraden wachsen, zu säen und anzupflanzen, soweit dies persönlichen Wünschen entspricht. Es wird sehr schnell sichtbar, was gut gedeiht und sich durchsetzt. So erhalten Sie eine natürliche Auslese, die keineswegs durchgehend mit den Weisheiten der wissenschaftlichen ... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Nun will der Lenz uns grüßen Nun will der Lenz uns grüßen,doch wir weil‘n grad im Stau.Auf allen Spuren kriechendie Wagen rot und blau.Verpesten Wald und Heidemit Öl und Staub so fein,und auf der grünen Weidebleibt Gummi schwarz und klein. Waldvöglein Lieder singen,die leider niemand hört,denn die Motoren klingen(was sehr beim Brüten stört).Das Hup... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Und wir bildenden Künstler sind im Gegensatz zu den Komponisten oder Schriftstellern ein bisschen im Nachteil, denn wir müssen uns tatsächlich von unserem Kunstwerk trennen, wenn wir es verkaufen. Aber ganz abgesehen davon kann ich es natürlich verstehen, dass jemand Kunst besitzen möchte. Denn ein gutes Kunstwerk gibt Energie ab. Der Sammler kauft... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Aber eine immer größer werdende Ansammlung von Stunden ist noch lange kein Leben. (Erik Orsenna: Gabriel II oder Was kostet die Welt) …und eine ansammlung von fotos ebenfalls nicht. dennoch zeigen sie einen kleinen einblick in die vielen wohlgefüllten lebensstunden im april: [1] das winzige körbchen, das ich aus den alten fransen eines schals gehäk... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
[S]eine Mutter hatte inzwischen ein eigenes Leben angefangen. »Wenn du mich brauchst, ich bin da«, hatte sie nur gesagt. Die Kinder gehen lassen. Ihnen nicht anhängen wie ein Bleigewicht bis zum Grab. Das rechnete er ihr hoch an […]. (Janosch: Von dem Glück, Hrdlak gekannt zu haben) an einem nachmittag im april lernt der frühlingsjunge […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Die Bettine […] holt sie ein, fragt in ihrer mutwilligen Laune, was sie sich wünschen würden, hätten sie drei Wünsche frei. Die Günderrode lacht: Ich sag’s dir später. Sie wüßte keinen, ihre Wünsche sind unbegrenzt. Kleist? Und Sie? Kleist sagt: Freiheit. Ein Gedicht. Ein Haus.Unvereinbares, das Sie vereinbaren wollen. Ja, sagt er, leichthin.... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Von der Praxis losgelöste Einsicht ist wirkungslos.(Erich Fromm: Haben oder Sein) …also haben wir in der schule nicht nur weiter die gartenbüchlein mit wissen & beobachtungen gefüllt [1; 2; 4; 5], sondern auch erbsen vorgezogen, kartoffeln keimen lassen, von den kindern mitgebrachte pflanzen betrachtet | befühlt | gerochen | geme... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Rita geht hinunter in den Park. Sie hat Lust, alles anzufassen: die Holzlehne der Bank, den rissigen Stamm einer feuerroten Buche, Blätter, Zweige, dürres Moos. Wie sie sich wieder den Dingen zuwendet, die ohne ihr Dazutun existieren, wendet sie sich zugleich gelassener wieder sich selbst zu. Sie sieht sich und fühlt sich und ist nicht […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Wir werfen lieber etwas weg, als daß wir uns die Mühe machen, es zu reinigen, wir verabscheuen schmutzige Arbeit und zeitraubenden Hausputz, obwohl manche von uns vielleicht in Verlegenheit kommen angesichts des Problems, wie sie die Zeit nützen sollen, die sie durch zunehmende Vereinfachung unserer Haushaltspflichten erübrigen. (Richard Neutra: Ge... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Wir können neu entscheiden, was wir für wirklich halten wollen: ein unsichtbares, körperloses Jenseits − Himmel, Hölle, Wallstreet −, oder das unersetzbare Dasein hier und jetzt, das wir als geborene, bedürftig-freie, sterbliche Wesen immer neu durch einander durch ein Ander lebensfreundlich gestalten. (Ina Praetorius: Wirtschaft ist Care oder: Die... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Die Geometrie, so sagt er jetzt, bildet sich aus dem, was vorhanden ist, sie wird einem gegeben, wenn man imstande ist, sie zu sehen. (John Berger: Mann und Frau unter einem Pflaumenbaum stehend.) kirschblüten im viertel. verlassenes meisennest. fundstück am ende des schultages. altes hornissennest im meisenkasten. mirabellen(?)blüten am waldes... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Ich freue mich schon so auf den Frühling, das einzige, was man nie satt kriegt, solange man lebt,was man im Gegenteil mit jedem Jahr mehr zu würdigen und zu lieben versteht.(Rosa Luxemburg: Briefe aus dem Gefängnis, 73) in der ersten aprilhälfte waren wir fast durchgängig in der alten | neuen heimat und haben dort den […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Oft wird die Betrachtung einer Gartenanlage auf einen bestimmten Moment fokussiert, den Moment, in dem alle Gehölze die gewünschte Größe erreicht haben und der Garten komplett angelegt ist. […] Akzeptieren und berücksichtigen Sie, dass sich Ihr Garten ständig im Wandel befindet. Genießen und nutzen Sie auch die Momente vor und nach... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Stellen Atmung und Ernährung die beiden zentralen Formen des leiblichen Prozessierens von Welt dar, sind es vor allem die Hände, mittels deren wir manipulativ und zielgerichet in die Welt eingreifen. Über sie realisieren wir insbesondere instrumentelle Beziehungen zur Welt. Gerade deshalb sind Handlungen wie die Hände in den Schoß legen oder die Hä... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Der schnell verfrachtete und stets verschleppte Mensch kann kaum mehr wandern, wandeln oder spazieren, bummeln, laufen oder auch nur marschieren und schon gar nicht schlendern, pilgern oder vagabundieren; und doch muß er ebenso lange auf den Füßen sein wie sein Großvater. Der moderne Amerikaner muß im Durchschnitt genauso viele Kilometer zu Fuß lau... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Ich saß bereits im Auto, als das schöne Mädchen, sie hieß Hella, mir aus dem Fenster zurief, ich möge warten. Sie kam herausgerannt und gab mir einen großen hellgrünen Klarapfel. Atemlos sagte sie: Ich wollte dir gern etwas schenken. Ich habe nichts anderes. (Christoph Hein: Drachenblut) ein passendes geschenk für b zu finden, stellt mich […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Wie schon Georg Simmel zu Recht vermutete und wie Richart Sennett […] extensiv herausgearbeitet hat, erfüllt Menschen die Ausübungen von Tätigkeiten dann mit Freude und Glück, wenn sie ihren tätigkeitsbestimmenden Endzweck in sich selbst tragen: Das Backen eines Brotes oder das Hacken von Holz kann in diesem Sinne als ungemein befriedigend erlebt w... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Mir geht es ja auch mit freudigen Eindrücken so; ich speichere sie in irgendeinem Winkel meines Wesens und benütze sie in kleinen Portionen als Ursache, später froh zu sein. Ich habe eine alte Dame gekannt, eine Norwegerin, die als Zwanzigjährige mehrere Gespräche mit Igor Strawinsky geführt hatte und noch mit siebzig davon beflügelt war, und [R... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Es ist seltsam, wenn du erwartest, die größten Dinge zu hören, zeigen sich dir die kleinen. Sie sind so klein und so selbstverständlich, daß du fast schreien möchtest: »Wie, ist das alles?« (Susanna Tamaro: Geh, wohin dein Herz dich trägt) kleine, (und doch nie) selbstverständliche freuden im märz: [1; 12] die stickkarten, die die kinder […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
a, b, see abschiedsbusfahrt. balkoneskapaden. chaos (im öpnv). dinkelmehl (frisch gemahlen). eis. freunde. greifvogel. hitze. inspirationen. johannisbeerschorle. kraxe. libelle. marktbesuch. natur. ofengemüse (an gnocchi). planschbecken. querfeldein. reh (am waldesrand). spaziergang (am abend). tierkinder. urlaub. vergnügen. wanderung. x brombeeren... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Pfff. Hawaii oder Kuźnice! Wenn du den Himmel nicht in dir trägst, suchst du ihn vergeblich in Hawaii oder sonstwo. (Janosch: Polski Blues) und wenn ich einen regenbogen suche, muss ich nicht auf den nächsten sonnen-schauer warten, sondern gucke einfach in meinen mangoldkasten. fortlaufend erntete ich in diesem jahr die bunten blätterstiele. als zu... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Verklärter Herbst (Georg Trakl) Gewaltig endet so das Jahr mit goldnem Wein und Frucht der Gärten. Rund schweigen Wälder wunderbar Und sind des Einsamen Gefährten. Da sagt der Landmann: Es ist gut. Ihr Abendglocken lang und leise Gebt noch zum Ende frohen Mut. Ein Vogelzug grüßt auf der Reise. Es ist der Liebe milde Zeit. […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Karl hatte so im Laufe seines Lebens immer wieder einmal zwei Pflanzen, die er in Töpfen zog, mit denen ihn eine Art Freundschaft verband. So etwa seit zehn Jahren eine Agave und eine Art Kaktus, die er als ganz kleine Pflanze an einem seiner Lieblingsplätze auf der Welt ausgegraben hatte. Er stellte sie im Sommer […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Wenn die Tage reife Früchte sind, was will ich mehr vom Leben? (Doris Bewernitz: Wo die Seele aufblüht. Warum ein Garten glücklich macht.) als die sommertante im september vergangenen jahres zu besuch war, brachte sie aus ihrem garten mehrere kleine paprikaschoten mit. in der (ungewissen) hoffnung auf einen eigenen paprikastrauch, hob ich ein paar ... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Sie ging hinaus, kramte im vorderen Gepäckkorb ihres Fahrrades und brachte ein Glas Marmelade zum Vorschein, Quittengelee, verkündete sie, für euch. Ich breche bald auf, doch wenn ich darf, möchte ich erst noch ein wenig spazierengehen. Sie lehnte ihr Fahrrad gegen die Treppe draußen. Als sie eine halbe Stunde später wiederkam, hatte sie ein Bündel... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Herbsttag | Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß. | Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren, | und auf den Fluren lass die Winde los. | Befiehl den letzen Früchten voll zu sein; | gieb ihnen noch zwei südlichere Tage, | dränge sie zur Vollendung hin und jage | die letzte Süße in […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Wie Reichtümer will ich die Bilder in mir aufbewahr’n, | Den Duft und diese Helligkeit einfangen | Als Reiseproviant und so den langen | Dunkleren Tagen dankbar und getrost entgegenfahr’n. (Reinhard Mey: Sommerende) und dann noch dank für all die kräuter und würzigen pflanzen, die in töpfen und in kästen, in holzkisten und in blechdo... mehr auf dietauschlade.wordpress.com
Ich habe immer ein Ei in Reserve, sinnierte Sven, für den Fall, daß ich mehr Farbe anrühren muß. (John Berger: Mann und Frau, unter einem Pflaumenbaum stehend) eine große freude war in diesem sich dem ende zuneigenden monat das balkongärtchen (in dem mir so manche tomatenpflanze schon über den kopf wächst [1o]), welches auch für […]... mehr auf dietauschlade.wordpress.com