Tag kulturtagebuch
Gestern Morgen im Bethmannpark. Ich wollte ursprünglich in den Palmengarten, musste aber umkehren. War doch nicht so stabil, wie ich mir wünschte.Aber was für ein Traum! Sieht fast aus wie ein Gemälde. Der Park ist ein Pausenraum. Die Berufsschüler*innen belegen fast alle Bänke. In Gruppen – meistens nach Geschlechtern getrennt – sitzen... mehr auf claudiakilian.de
„A single flower can be my garden… a single friend, my world.“ Langsam fühle ich wieder sicheren Boden unter meinen Füßen. Mein Herz erfreut sich an der Natur und plötzlich ist die Welt wieder präsent. Das war die dritte Welle, durch die ich hindurch musste und jedesmal rieß es mich anders mit. Die Seele ist […]... mehr auf claudiakilian.de
„Ich bin wie das Gras: man tritt auf mich, und ich stehe wieder auf.“ Marina Zwetajewa... mehr auf claudiakilian.de
Sie fliegen im Wind. Üben sich in Leichtigkeit. So zart, so verletzlich. Vergänglich. Sie trösten in dunklen Zeiten. Mich erinnern mich an die Kindertage und mein Herz wird weich. Sie wachsen im Überfluss. Morgens noch war die Wiese gelb, dann zaubert die Natur diesen seidigen Flaum. Es sind die kleinen Dinge, die meine Seele erfreuen. […]... mehr auf claudiakilian.de
Nachhause kommen. So ein sanftes Gefühl. Ankommen und wieder einsinken in das eigene Leben. Im mentalen Gepäck so viele Erinnerungen. Mehr Bilder als Worte. Mehr Gefühle als Ereignisse. Der Koffer ist längst schon ausgepackt, die Psyche sortiert noch das Erlebte, Gesehene, Gefühlte, Geträumte. (Ein sicheres Zuhause. Das ist der Ort, den alle Mensch... mehr auf claudiakilian.de
Ich tauche ein in die Landschaft, so wie ich sonst in die Literatur eintauche. Ich nehme sie in mir auf, mache kaum Fotos. Sie soll in mir verschwinden. Das Licht, die Farben. Alles. Gestern der Regenbogen als wir auf der Rückfahrt von Rathlin Island waren. So breit, so weit, als wolle er die ganze Welt […]... mehr auf claudiakilian.de
Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ich einmal durch die Straßen von Belfast laufe. Lässt man die Unruhen weg, dann ist es vorallem eine Arbeiter*innenstadt. Textilindustrie und Werften vor allem. Alles sehr bodenständig. Aber im Öffentlichen gibt es viele Wandbilder, viele Symbole, die entweder einer der Konfliktparteien zuzuordnen sind oder die ... mehr auf claudiakilian.de
Mein Bewegungsradius hat sich in den letzten Tagen wieder erheblich verkleinert. Die dritte Welle der Attacken holt mich ein. Ich fühle mich wie weggeworfen oder ausgespuckt. Jeden Tag aufs Neue denke ich: Heute wird es klappen. Und dann muss ich mich wieder der Tatsache stellen, dass mich die Attacke reitet wie es ihr gefällt. Mein […]... mehr auf claudiakilian.de
Lager sind Orte für Massen, für Kollektive. Ein Lager drückt aus, dass es nicht darum geht, was jemand getan hat (und sei es nur: politischen Widerspruch gewagt), sondern darum wer jemand ist. Im Lager geht der einzelne Mensch verloren. Er wird ganz und gar zum Teil einer Gruppe. Aus dem Newsletter Beimwort von Jonas Schaible. […]... mehr auf claudiakilian.de
Es ist die Zeit, in der sich das Licht verneigt, den Tag zum Abschied feiert mit einem Hauch von Indigo. Die Dämmerung trägt ein Kleid aus Samt, durchwirkt mit Sternen, die noch zögern zu erscheinen. Die Silhouetten der Bäume winken sanft. Die Zeit steht still und der Horizont hält den Atem an – ein Augenblick, […]... mehr auf claudiakilian.de
Der Regen hängt als feuchtes Leinentuch über dem Alten Hafen, ein Tuch, das atmet, als wolle es die Steine trösten. Das Wasser schläft nicht, nein, es drückt sich träge gegen die Kaimauer, schluckt Erinnerungen, die wie Algen an den Pfeilern kleben. Die Boote, diese schweigsamen Wächter, schaukeln an ihren Tauen, als zählten sie die Sekunden [̷... mehr auf claudiakilian.de
Ich übe mich darin im Themen und Realitäten zu ignorieren. Solange ich emotional nicht damit umgehen kann, erscheint mir das Ignorieren die einzige realistische Idee des Umgangs mit den faschistischen Tendenzen zu sein. Verdrängen werde ich es nicht. Es ist eher die bewusste Entscheidung jetzt lieber zuerst die Pausetaste zu drücken und später wied... mehr auf claudiakilian.de
Ich habe ChatGPT gebeten, mir drei Fragen zu stellen, um mehr über mich herauszufinden. Die erste Frage lautete: Was sind meine größten Leidenschaften oder Interessen, und wie beeinflussen sie mein tägliches Leben? Eine meiner großen Leidenschaften ist das Lesen, und gerade bereitet mir das Kopfzerbrechen und Unbehagen. Ich lese zu viel. Wenn man d... mehr auf claudiakilian.de
Heute Morgen nachdem die Fäden gezogen wurden. Der Frühling nimmt Anlauf. Bis zum Wochenende werden alle Frühblüher, die ihre grünen Blätter nach dem Licht ausrichten, farbige Blütenteppiche in den Parks und Gärten auslegen. Der Frühling schert sich nicht um Politik und Hassgerede. Im Moment bin ich sehr froh darum. Habt schöne Tage und seid freund... mehr auf claudiakilian.de
Manchmal muss du einfach losgehen und hoffen, dass du irgendwo ankommst. Mich fasziniert, dass so viele Menschen immer noch Worte finden. Ich befürchte allerdings, das Haltbarkeitsdatum dieser Sätze ist längst abgelaufen. Es ist schwer, in die Glaskugel der Zukunft zu schauen. Gerade weil da gerade ganz sicher gezeigt wird, was kommt. Allerdings sc... mehr auf claudiakilian.de
Weiter bloggen heißt auch, immer wieder den passenden Ton zu finden. Der Ton, der mit der Weltmelodie zusammengeht. Im Moment also eine Stimme zu finden, die selbst in dieser lauten Disharmonie noch klar kommt. Mehr als ein Summen traue ich mir da gerade nicht zu. Bei mir dauert das immer etwas. Das Finden der Stimme. […]... mehr auf claudiakilian.de
das Herz klopft sich durch die Magengrube pocht und poltert erstickt zum Schein die Kehle um danach höhnisch durch den Bauch zu kullern... mehr auf claudiakilian.de
„Was vor uns liegt und was hinter uns liegt, ist nichts im Vergleich zu dem, was in uns liegt.“ Louisa May Alcott... mehr auf claudiakilian.de
Heute ungefähr so in Form wie ein nasser Waschlappen. Kondition gleich null. Vielleicht sogar leicht unter null. Aber dafür mächtig Freude über den Anruf aus Kuba zu nächtlicher Zeit. Anzeichen von Anhänglichkeit und sich nicht losreißen können. Vergnügt darüber, das richtige Geschenk ausgesucht zu haben. Glück. Das nennt sich wohl glücklich sein.... mehr auf claudiakilian.de
Die Hitze macht mir schwer zu schaffen. Vor allem in der Kombination mit den schlechten Arbeitsbedingungen im Büro. Ein gewerblicher Arbeitgeber würde dafür Ärger bekommen, ein öffentlicher Arbeitgeber kann es sich über Jahrzehnte leisten, nichts an diesen Bedingungen zu ändern. Das ist rechtlich tatsächlich so. Keine Ahnung, warum mit zweierlei Ma... mehr auf claudiakilian.de
Die Nähe hat sich als Irrtum herausgestellt Leider mit dem falschen Maßstab vermessen Keine Freude für die geschundene Seele So fern, so weit Im Traum dann doch Zum Greifen nah.... mehr auf claudiakilian.de
Sitzungstag. Da sind viele Dokumente zu unterschreiben. Jedes Mal setze ich zum Datum an und denke: der 8. Mai. Der 8. Mai. Der Tag des langersehnten Ende des zweiten Weltkriegs. Der Untergang des faschistischen Reiches der Größenwahnsinnigen. Geschichte wiederholt sich, heißt es manchmal. Sie wiederholt sich und bleibt trotzdem nicht gleich. Es is... mehr auf claudiakilian.de
Bei digitalcourage wurden ein paar Argumente zusammengetragen, die darlegen warum es naiv und gefährlich ist zu behaupten man hätte nichts zu verbergen.... mehr auf claudiakilian.de
„Ein rotes Blattvon einem Ahornaufgehobenim Vorübergehen –die kleine Münzedes Herbstes.“ von Hilde Domin... mehr auf claudiakilian.de
Eine schlimme Behangensminderung ist das unbegreifliche Fehlen eines heißen Getränks. Thomas Mann tut sich schwer im Exil. Allerdings nicht nur wegen dem Fehlen des heißen Getränkes im Zug. Ich lese wie gebannt in der Literatur bzw. den Selbstzeugnissen aus den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts. Sie scheinen das alles noch einmal wiederhole... mehr auf claudiakilian.de
Am Donnerstag habe ich meine erste Hospitation bei den grünen Damen gemacht. Ein kleiner Einblick in eine große Welt. Es ist noch zu früh, um mich dazu umfänglich zu äußern. Jedenfalls bin ich aus diesem Anlass erst spät in die Klagenfurter Lesungen gestartet. Ich habe sehr gezögert, ob ich noch einsteigen soll und dann habe […]... mehr auf claudiakilian.de
Ein Tag der bis oben hin vollgestopft war mit Kleinkram. Das ist zu tun und dies ist zu tun. Und noch was und nichts geht von der Hand. Die Strümpfe rutschen in die Schuhe, der Regenschirm verliert seinen Griff. Die S-Bahn steht und fährt nicht weiter, die U-Bahn fällt aus. Der Ausweis für die Bücher […]... mehr auf claudiakilian.de
Ich kann mir nicht erklären, wie ich zu dieser Hotelsuit gekommen bin. Im 8. Stock mit einer Fensterbreite von mehr als 5 m. Ungewohnter Luxus. Gegenüber die Großbank mit ihrem Bürohochhaus. Um Mitternacht ist noch Licht in einigen Büros. Der Kapitalismus schläft nicht, denke ich bei mir. Schon gar nicht an Freitagabenden. Ich sehe einen […]... mehr auf claudiakilian.de
Ungefähr die Hälfte habe ich jetzt gelesen vom Briefwechsel zwischen Astrid Lindgren und Louise Hartung. Sollte ich mein Empfinden dazu ganz kurz zusammenfassen, dann fällt mir kaum etwas originelleres ein als: Louise, Louise, Louise! Die Briefe der Astrid L. verblassen geradezu neben denen von Louise. Die von Louise sind so ziemlich das Beste, was... mehr auf claudiakilian.de
Meine Lebenslautstärke ist schon aus Prinzip auf leise gestellt. Aber die letzten drei Tage habe ich den Ton fast vollständig gemutet. Je leiser, desto wohler ist mir. Mein Paradies wäre auf jeden Fall schallgedämpft. Ich sehe die Serie LOVE auf netflix an und hab die französische Tonspur eingestellt. Es kann nicht schaden, mich wieder auf […... mehr auf claudiakilian.de
Aprilwetter im März. Regen, Sturm, Sonne, Regenbogen, Licht und Schatten. Der Himmel als Dramaqueen. So gut es geht ignoriere ich die Nachrichten zur Pandemie. Den Umständen entsprechend. Steuer muss ich dringend machen. So viele Jahre mit den Elsterformularen war das immer ein Klacks. Ich rechnete nicht damit, dass sich das mit der Umstellung auf ... mehr auf claudiakilian.de
Chatgpt schlägt mir für diesen Tag ein Zitat von Virginia Woolf vor: „Die Tage fallen durchs Fenster und lassen alles grau zurück – ich sehe die nackten Äste gegen den Himmel, und die Kälte legt sich wie eine Hand auf mein Herz.“ Am Hang strecken die alten Walnussbäume selbstbewußt ihre kahlen Äste. Ich schreite zwischen […]... mehr auf claudiakilian.de
Drüben auf beziehungsweise weiterdenken hab ich aufgeschrieben, warum ich euch Hannah Gadbsy mit ihrer Show Nanette auf Netflix ans Herz lege. Im wahrsten Sinn: ans Herz.... mehr auf claudiakilian.de
Die spektakuläre Mondfinsternis mit dem attraktiven #mofi ist Morgen. Das Heute wird belebt durch kernigen Allergie-Schnupfen, eine zünftige Zugverspätung in klimatisierten Zügen und einem abstrusen Fehlalarm.... mehr auf claudiakilian.de
Ich fühle meine Kraft täglich schwinden. Die körperliche. Die geistige Kraft. Die psychische Kraft. Auch die. Alle Energie verschwindet in einem schwarzen Loch, das sich Alltag nennt. So richtig kann ich nichts anfangen mit den Mythen, die sich um das zeitgenössische junge Alter ranken. Du bist so alt wie du bist. Das ist meine Wahrheit. […]... mehr auf claudiakilian.de
Aus dem gefährlichen Abgrund der alten Tagebuchaufzeichnungen: Zusammensein – es ist ein schönes Gefühl, wenn man es durchgehend spürt; dieses Zusammensein. Nichts kann uns trennen. Nichts auseinanderreißen. Eine Einheit bilden. Dieses große Bedürfnis ein Teil vom Ganzen zu sein. Ein abgeschlossenes Ganzes zu sein. Und das Gefühl nicht allein... mehr auf claudiakilian.de
Nichts ist unendlich. So sieht das doch ein. Feuer brennt nieder, wenn es keiner mehr nährt. Als ich fortging war die Straße steil. ****, Nichts ist von Dauer. Die Depression ist zurück.... mehr auf claudiakilian.de
Spaziergang am Samstag am Bornheimer Hang. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie den grünen Traum wieder in eine trocken Grasstoppel-Wiese verwandeln würden. Heute war der Tag der Verwandlung. In den letzten Wochen sah ich öfters Menschen im Gras herum laufen, die intensiv nach etwas Ausschau hielten. Es hat etwas gedauert bis ich […]... mehr auf claudiakilian.de
Meine Selbstdisziplin ist dahin geschmolzen in der wochenlang anhaltenden Hitzehölle. Ich kann nicht mehr. Vorallem kann ich mir selbst nicht mehr zuhören. Seit Tagen – Wochen – fixiere ich die Wetterdaten, aber die Abkühlung kommt nicht. Andere Menschen halten die Hitze besser aus und das macht mich kirre. Ich will das nicht! Ich möcht... mehr auf claudiakilian.de