Tag soziale_interaktion
Harry Potter quält sich mit der Frage, ob er vielleicht so wird wie Voldemort. Er spürt Ähnlichkeiten, Verbindungen, bemerkt an sich fremdartig globale Aggressionen nachdem er Zeuge der Tötung eines seiner Mitschüler durch Voldemort wurde. Well, das ist die Stelle, in der ich meine Brille gerade rücke und mich frage, warum es in der Zaubererwelt [&... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Wenn ich lese: “Mir fehlen die Worte.”, “Ich bin sprachlos.”, “Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.”, denke ich: “Ist okay – ich brauche auch keine Wörter von dir.” oder: “Schon gut, für mich musst du auch keine Wörter haben.”. Aber dann kommt ja noch der ganze Rest. Die ganze Hilflosigkeit. Der große Schreck […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Und dann steht da die 16 jährige “darkcloud” und soll wählen, wo gar nichts zu wählen ist. Soll frei entscheiden, obwohl sie unfrei ist und keine Entscheidung von ihr tragbar ist. Sie soll leben. Sie soll sich nicht verletzen. Sie soll was sagen. Sie soll etwas verstehen wollen. Sie soll sich gut fühlen. Sie soll […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
“Wo ist denn der Charakter in diesen Charakterköpfen?”, hatte sie vor der Reise nach Berlin gefragt. “Ich will Menschen zu fotografieren üben und – wo ist denn der Charakter im Gesicht?”. Der Raum ist voll mit neuen Fremden, die Luft walzt sich von Wand zu Wand. Der Lehrer schaut sie an und nickt. “Das findet […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Die Therapiestunde endete mit einem Flächenbrand, der unterm Scheitel begann, sich über einen Krampfanfall auf den gesamten Körper verteilte und bis in den späten Abend unterm Denken schwelte. Menschen verstehen nicht, wenn wir versuchen zu vermitteln, wie schwer Sprache wird, wenn es uns nicht gut geht. Die wenigsten wissen, dass wir in Krisen sei... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Es gibt diese Tage von denen man nicht weiß, dass es Tage sind. Dieses Sein voll Reiz und Reaktion, ohne irgendeine Dimension, die ihre Hand austreckt und vor dem Ertrinken bewahrt. Wenn man den Absprung aus dem intrusivem Erleben in die Orientierung hinein nicht geschafft hat, sondern von Impuls zu Impuls springt und froh ist, […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
… klingelt der Wecker nicht zur üblichen Zeit und das drei Mal hintereinander, damit sich auch wirklich alles im Kopf daran erinnert, dass heute alles anders ist als sonst. Widerwillig lässt sie den Donnerstagsplan los und stellt sich unter die Dusche. Nimmt uns vielleicht als Spur im Rauschen des Wassers wahr, kann uns vielleicht sogar […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Und in den Worten an die Psychotherapeut_innen, die Autist_innen behandeln steht: “Nehmen Sie ihre Klient_in ruhig wörtlich” und hätte ich nicht ein längst leer geweintes Menschenköpfchen würde ich auch diese Seite volltropfen. “Weil kann man nicht ändern diese scheiß was sie sagen ist unser Leben. Für uns ist wichtig, dass sie wissen und nicht ver... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
“Und was machen Sie so Hannah?”. Ich stelle den Fingerhut mit Henkel in meiner Hand bedächtig auf die für ihn vorgesehene winzig kleine Stelle auf der absurd großen Tischplatte und lasse die Ideen in meinem Kopf an meinem Blick vorbeirauschen. “Okay okay – keine Panik – ich bin nicht faul, ich bin nicht dumm, ich [R... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Gestern war ein Tag, von dem ich später sagen kann: “Ja, und dann war da “Tag der offenen Tür” und ich bin hingefahren, hab gesagt, dass ich die hundische Assistenz brauche und, dass ein ruhiger Ort gut wäre und dann hab ich mich noch ein bisschen umgeguckt und bin zurück nach Hause gefahren.”, als wäre […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
“Vielleicht hätte ich einfach schreien sollen.”, denke ich, während ich in meiner Jacke verschwinde und mir wünsche, die Zeit könnte sich genau jetzt einmal um sich selbst drehen und mich erneut ausspucken. Nochmal neu einen Therapietermin haben. Sagen, wann das Thema beendet sein kann. Sagen, wann ein Punkt irrelevant ist und beiseite bleiben kann... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Heute morgen kurz nach 3 wachte ich auf und dachte: war [genervte Lücke] ja [genervte Lücke] klar [das Geräusch von durch die Luft fliegenden Armen] War ja klar, dass es keinen Mehrwert hatte früher ins Bett zu gehen, um länger drin liegen zu können. Bevor man sich aufrafft, um den ersten Werktag 2016 genau damit […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Und dann sind da diese Tage, in denen man nicht dazu kommt zu merken, wie schlimm sie sind, gerade weil sie so schlimm sind. Erst als man im Bett liegt und unter dem Gewicht seiner Decken zu sich kommt, entsteht der Raum zu der Erkenntnis, dass sich vielleicht einfach noch nicht genug verändert hat, um […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Ich hatte gestern einen Schwuschtag. Schwusch – in die Stadt – Schwusch – Nähmaschine und beglaubigtes Zeugnis abholen – Schwusch Bewerbungsunterlagen fertig machen – Schwusch – jemand Fremdem helfen, indem ich den Mund aufmache und spreche – Schwusch in einem Stoffladen stehen. Stoff ist teuer – das Projekt hat eine klare Kosten... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Nur noch 11 ein halb Tage bis zum Termin beim Betreuungsdienst der Wahl. Getriggert ist inzwischen so ziemlich fast alles und wie Unkraut es so an sich hat, schießt das Zeugs im Kopf in alle Richtungen. Es ist ein Moloch, den wir da vor uns sehen und das nicht, weil unsere Erfahrungen alle eher so […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
“Ah – ist nur Selbsthass.”, denke ich und bin erleichtert. Selbsthass ist okay. Am Ende ist es eigentlich immer das, was die Welt auf so vielen Ebenen in mich reindrückt und reingedrückt hat, dass es mich sehr versichert mich zu hassen, weil es sich konform anfühlt. Es ist ein Akt der Verlogenheit bis reaktiver Egoismus, […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Der Schlussakkord der Therapie lautete auf: “Wenn du ein Problem hast, dann hast nur du ein Problem.” und fügte sich wunderbar in die Scheißesinfonie der letzten Wochen ein, die von schwierigen Dynamiken und Entwicklungen erzählt und davon, dass einige der Menschen, mit denen ich versuche und versuchte zusammenzuarbeiten sich von mir entfernen, mic... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
In der Deutschklassenarbeit gab es eine Aufgabe, die mir geholfen hat etwas über (Innen)Kinder zu verstehen. Das will ich mit.teilen. Die Aufgabe zeigte eine Zeichnung. Die Zeichnung sah so aus: Man sieht 2 Figuren, die auf unterschiedlichen Ebenen stehen. Die Figuren werden durch einen Dialog verbunden. Das sieht man, an der Form des Wortes “Dialo... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Mir fallen nach und nach diese Momente ein. Das eine Mal, in dem mir mein Vater etwas unterstellte, das ich nicht getan hatte und er sagte: “Du wirst ja ganz rot im Gesicht – guck mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede – du lügst doch!” und meine abgrundtiefe Wut über seine Dummheit, sein […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
“Das ist doch die einzige wirklich gute Konvention in Psychogesprächen: dass manche Konventionen nicht sein müssen.”, sagt es ins Telefon und verabredet sich. Spontan. Weil darum und weil. Und so. Ich weiß nicht genau, wann wir zuletzt die Möglichkeit hatten, mehr oder weniger risikolos über unser Denken und Wahrnehmen zu sprechen. Eigentlich könnt... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Jahreswechsel. Ich glaube, ich bin noch nie so wütend, traurig und beschämt ins neue Jahr gegangen. Tausende Menschen sind auf der Flucht und das Land, in dem ich lebe, schließt die Grenzen. Ständig begegnet mir Alltagsrassismus und, weil ich ein blütenweißes Toastbrot bin, komme ich mir falsch vor, den immer wieder anzusprechen. Awkward white tear... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Ob ich traurig bin, weiß nicht. Wütend? Keine Ahnung. Ich dachte lange, meine Unsicherheit in Bezug auf mein emotionales Empfinden, hinge damit zusammen, dass ich es immer dissoziiere oder, dass ich ein intellektualisierender Mensch bin. So sage ich erst, dass ich traurig bin, ich wenn ich die Situation auf Marker für Traurigkeit untersucht habe. I... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Manchmal muss man mit sich ins Gericht gehen. Sich auf den Pott setzen. Erklärungen aus dem Inneren einfordern. Manchmal muss man streng mit sich sein. Mir wird oft gesagt, ich wäre immer zu streng mit mir. Perfektionistisch. Zu anspruchsvoll. Blabla – wer hört das denn nicht über sich, wenn es um Enttäuschung vor dem eigenen… ... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Donnerstage. Donnerstage sind nach Mittwochen inzwischen der schlimmste Tag. Und der beste Tag. Die Mittwoche vergehen unter dem schlechten Gewissen einer eigenmächtig entschiedenen Fehlstunde. Schlimm genug, dass wir das selbst entscheiden mussten und auch das ganze Schuljahr über so entscheiden werden müssen. Denn wir können es nicht aushalten m... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Wann immer ich auf Menschen treffe, passiert es, dass ich merke: da gibt es ein Paralleluniversum. Da gibt es ein Wertesystem, eine Einordnung dessen, was ich transportiere, eine Falle, in die ich hineintappe, egal wie zart, überlegt, vorsichtig, respektvoll, anerkennend, lieb und artig ich meine social awkward Elefantenfüße in den Kontakt halte. W... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Heute ist der “Save Internet Day” (oder auch “safer Internet day”, kurz: #sid2017). Viele Organisationen und Vereine informieren darüber, wie man sich am besten vor dem Internet schützt und geben Tipps zur Netznutzung, die unterm Strich dazu führen, am Besten in klitzekleinen gated online communities zu bleiben. Ich halte das für nicht sehr sinnvol... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
An dieses Loch in der eigenen Kindheit habe ich mich in den letzten Jahren irgendwie gewöhnt. Ich habe mich daran gewöhnt zu wissen, dass ich nichts weiß und kämpfkrampfe seit Jahren daran herum es eigentlich auch nicht wissen zu wollen und gleichermaßen nicht er_tragen zu können, wenn mir so ein Klumpen Erinnerungen wie zähflüssiger Eiter […... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Inzwischen schaue ich drei Mal am Tag in den Briefkasten. Weil ich einen Brief erwarte, in dem steht, wann wir in der Klinik anfangen können. Und weil ich einen großen braunen Umschlag mit drei Obelix-Briefmarken erwarte, in dem steht, ob wir den Ausbildungsplatz bekommen. Oder nicht. Zwischendurch bemerke ich, dass ich nicht darauf warte, weil [... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
“Aff! Die solln einfach aff n gut”, er fuchtelt mit der Hand über seinen Kopf hinweg und schiebt seinen Widerwillen über den Prozess zum gewünschten “weg damit” von einer Wange in die andere. ”Ich will ma n paa Monate hier kein Killefit damit ham – einfach aff dafüä – schneidn se eenfach drau los”. Ich […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Da sind wir nun also. Montagmittag, nach Duschen, Anziehen, Zähneputzen, Frühstück und Wohnungspräparation für das erste Arbeitsgruppentreffen des neuen Jahres und mit aller Macht versuchend, nicht an unsere eigenen Hilfekampfkrämpfe zu denken. Am Donnerstagnachmittag hatte das Telefon geklingelt und eine Person vom Team des betreuten Wohnens in Fa... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Wenn ich alt bin, werde ich eine schrullige Waldfrau mit WLAN in einer abgelegenen Hütte. Ich mache meine Lebens- und Überlebensmittel selbst und wenn mich nach Killefit dürstet, bestelle ich bei Amazon. Ich werde soviel Zeit-Raum-Kontinuum einnehmen bis meine Ränder bedeckt sind. Was ich sagen möchte, das habe ich bis dahin gesagt und vielleicht w... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Wir haben ein Problem an dem Umgang mit Kindern. Das macht unsere Texte über Kinderinnens oft zu einer unflauschigen Angelegenheit. Zu Beginn schreibe ich hier über Außenkinder, um die Abgrenzung aber auch den Bezug zu Innenkindern (Kinderinnens) deutlich erkennbar vorzunehmen. Ziemlich stark ist in uns die Ablehnung von Kindern als “die Zukunft”. ... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Vielleicht war es die beste Idee, die uns bisher je gekommen ist, wenn wir darüber nachdenken mussten, was uns hilft, wenn wir mit unseren Aktivitäten zur Selbsthilfe nicht weiterkommen. Die Frage: Was genau soll sich warum verändern? Worum genau geht es? Wir haben irgendwann gemerkt, dass die ersten Kognitionen in schwierigen Zuständen die gleiche... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Manchmal muss man mit sich ins Gericht gehen. Sich auf den Pott setzen. Erklärungen aus dem Inneren einfordern. Manchmal muss man streng mit sich sein. Mir wird oft gesagt, ich wäre immer zu streng mit mir. Perfektionistisch. Zu anspruchsvoll. Blabla – wer hört das denn nicht über sich, wenn es um Enttäuschung vor dem eigenen … ... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
“Bist du irre?!”, fragte mich die Bekloppte, die sich ins Auto geschwungen hatte, nur um ein paar Stunden für mit bei uns zu sein, und riss mir den heißen Topfdeckel aus der Hand. “Japp.”, antwortete ich gelassen und rührte die Linsen für unser Essen um. “Du kannst doch nicht einfach so den Deckel anfassen!”, muttierte … ... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Während mir der Schweiß an den Schläfen herunterrann, hörte ich dem Psychologen zu, der mir Zahlen sagte und diese in einen Zusammenhang setze. Die Erde drehte sich, mein Herz klapperte im Brustkorb und in meinem Hinterkopf saß ein Typ mit einer 4-saitigen Gitarre. Mein Heuschnupfenmittel und der von einem Hitzegewitter in der Nacht verursachte Sch... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Die Paulines schrieben einen Artikel dazu, wie schwierig es für sie ist, in ihrer inneren Zerrissenheit gesehen zu werden, wenn sie funktional wirken bzw. so eingeschätzt werden. Für uns gibt es diesen Konflikt in der Form nicht. Vielleicht, weil wir nie als funktional eingeschätzt werden, sondern eher als kompetent, kritisch unnahbar, wenig empfi... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
In 4 Wochen ist der Aufnahmetermin in der Klinik und ich glaube, dass ich jetzt fertig mit meinem Erschrecken und Teilen meines Ärgers darüber bin. Mein Ärger rührt daher, dass unsere Jahresplanung einen freien Mai zum bis-ans-Meer-fahren hatte und jetzt natürlich nicht mehr. Mein Ärger rührt daher, dass wir mit einer Aufnahme “Ende Februar/Anfang ... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Wir sitzen auf unserem Baumstamm im Nirgendwo des Irgendwo im Wald und starren auf das zarte Grün um uns herum. “Es hat alles irgendwie mit Wahrhaftigkeit zu tun, glaube ich. Also, dass ich, weil ich da bin, der lebende Beweis dafür bin, dass es die anderen vor mir auch gibt. Mit allem, was sie haben, […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com