Tag innenkinder
Jemand soll bloss nicht kommen. Eine Traurigkeit. Eine Agonie so dicht, dass es sich nach Ersticken anfühlt. Eine sumpfige Schicht...... mehr auf einblogvonvielen.org
Mit ihren Krisen verstehe ich sie und ihre Blicke durch den Lauf unserer Lebensdinge hindurch ein wenig mehr. Streife etwas, das viel zarter noch als meine Wimpern ist. An einem Morgen blieb das Laptop stumm und still. Der Tag hatte schon nicht plangemäß begonnen und stieß durch das Ausfallen Hauptkommunikationsmittels wie tausend kleine Nadeln in ... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Schlimm sind Momente, in denen mir einfällt, wie durchlässig ist, wovon man denkt: “Das hätte doch etwas verändern können.”, obwohl man weiß, dass es das nicht tat. Da war das Moment, in dem ein Kinderinnen die Hand der Therapeutin hielt und fragte: “Wieso ist denn niemand gekommen?” und da das Moment, in dem es keine […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Während hinter ihr ein langer Vortrag über eine aufregende Situation, die planvolles Handeln erschwert, doch nötig macht, vom Schlauberg herunterkullert wie geronnene Milch, scannt sie den Bildschirm und verfolgt das Bild der Podcasttonspur. Es ist eine Episode in Flieder mit einem sachte schwingenden Faden in Orange. “Ich muss was tun, wenn wir hi... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Das Ende ihrer flammenden Rede für unser Recht auf Zustandsverbesserung quillt aus dem Telefonhörer in unser Ohr hinein und schubst uns ein letztes Mal an. Es ist etwa 5 Uhr morgens. Vor einer halben Stunde sind wir durch ein offenes Kellerfenster zurück in die Wohnung geklettert und außer einem unregelmäßig aufbrandendem Impuls den Kopf zurück [... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Sie fühlt der Leine in ihrer Hand nach und arbeitet sich den Berg hinauf in den Wald. Unter den Füßen knistert das rotbraune Laub und die Sonne blendet aus einem fast blanken Himmel in ihre Augen. “Ich ~’*’~ geschafft”, haucht sie sich ins Ohr und freut sich. “Ich ~’*’~ geschafft.”. Nach einer Weile des Laufens […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
… klingelt der Wecker nicht zur üblichen Zeit und das drei Mal hintereinander, damit sich auch wirklich alles im Kopf daran erinnert, dass heute alles anders ist als sonst. Widerwillig lässt sie den Donnerstagsplan los und stellt sich unter die Dusche. Nimmt uns vielleicht als Spur im Rauschen des Wassers wahr, kann uns vielleicht sogar […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Vielleicht war es der wichtigste Gedanke zu dem Termin mit unserer Therapeutin und dem Menschen, der den Test auf Autismus anmitbeifür uns gemacht hatte: “Ich weiß nicht, was ich nicht kann” J. hatte ihn hinter meinem Sein hervorrinnen lassen und ihr Gesicht abgewendet. Ich hatte ihn in das Notizheft aufgenommen. Vielleicht, weil ich etwas zum [... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Ich denke darüber nach, einen Brief zu schreiben. Dann sitze ich an meinem Tisch. Neben mir steht mein Kaffee. Und alles verschwimmt. Ich spiele Runde um Runde Candy Crush. Trinke einen Schluck. Beantworte Emails. Recherchiere für einen anderen Text. Stunden später möchte der Hund raus. Wir gehen in den Wald. Ich laufe hinter uns her […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Wir wanderten durch Kreuzberg und betrachteten ein Gesicht. Dann fuhren wir nach Marzahn und betrachteten ein Kind, das nicht verstehen kann, wie es noch woanders fast ganz genauso aussehen kann, wie zu Hause.... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
“Vielleicht hätte ich einfach schreien sollen.”, denke ich, während ich in meiner Jacke verschwinde und mir wünsche, die Zeit könnte sich genau jetzt einmal um sich selbst drehen und mich erneut ausspucken. Nochmal neu einen Therapietermin haben. Sagen, wann das Thema beendet sein kann. Sagen, wann ein Punkt irrelevant ist und beiseite bleiben kann... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Ja, es ist keine Anklageschrift und es geht um Nachvollziehbarkeit. Ja ja. Bla bla Was ist mit mir? Was ist mit den Beweisen, die ich brauche? Ich denke immer wieder an meine Eltern und denke was für ein mieses Schwein ich ihnen gegenüber bin. Weil sie mir nichts getan haben. Zumindest haben sie mir nicht […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Nur noch 11 ein halb Tage bis zum Termin beim Betreuungsdienst der Wahl. Getriggert ist inzwischen so ziemlich fast alles und wie Unkraut es so an sich hat, schießt das Zeugs im Kopf in alle Richtungen. Es ist ein Moloch, den wir da vor uns sehen und das nicht, weil unsere Erfahrungen alle eher so […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
In der Deutschklassenarbeit gab es eine Aufgabe, die mir geholfen hat etwas über (Innen)Kinder zu verstehen. Das will ich mit.teilen. Die Aufgabe zeigte eine Zeichnung. Die Zeichnung sah so aus: Man sieht 2 Figuren, die auf unterschiedlichen Ebenen stehen. Die Figuren werden durch einen Dialog verbunden. Das sieht man, an der Form des Wortes “Dialo... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
“Irgendwie ist sie ja schon cool!”, raunt die Feuerhaarige , die sich auf meinem Scheitel abstützt und durch meine Augen auf die Therapeutin schaut, die gerade sagte, es gäbe für sie keinerlei Grund den Antrag nicht endlich los zu schicken. “Guck dir das mal an”. Das Mädchen auf meinem Kopf patscht mit der flachen Hand [R... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
“Hm, wollte ich am Ende eigentlich nicht eher fragen, ob sie uns jetzt anders sieht?”, frage ich mich und betrachte das rote Ampelfigürchen auf der anderen Straßenseite. “Vor allens hast du vergessn zu fragen, ob sie uns jetz trotzden noch gern hat”, denkt es durch meinen Hinterkopf hindurch. Die Ampel schaltet, ich zupfe ihm am […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Manchmal ist Aufräumen eine Option. Leben, das bedeutet ein wogendes Meer und irgendwo sammelt sich immer etwas, das man Treibgut nennt, doch heimlich als wichtige Schätze behandelt. Ein, zwei Notenblätter hier, ein zwei Kompositionen da. Ein Übungsheft fürs Piano, eins für die Gitarre. Ich habe nie ein Instrument gespielt. Aber. Ein noch nicht ent... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Es gibt Tage und es gibt Tage. Und “diese Tage”. An “diesen Tagen” wartet man schon seit einer Ewigkeit darauf, dass die Menstruation jetzt endlich einsetzt, damit sich das schäbige Allgemeinbefinden endlich verändert. Man hält beim Duschen die Luft an, weil die vielen kleinen Wasserstrahlen auf der Haut so exorbitant mehr weh tun als sonst. ... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
“Ich weiß gar nicht, wie man Halt gibt.”. Sie dreht sich leicht nach innen und prüft den Strang des Wunsches, die Organbefestigung des menschlichen Herzens zu kennen. Eine Stimme kullert in den Gang und schiebt mit dem Fuß Gefühlsplitter ins Licht. “Ich mag Haken nicht.”. Es raschelt. “Wurzeln sind wichtig, um Halt zu erfahren. Du […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Es gibt diese Momente nach einer anstrengenden Therapiestunde, in denen ich merke, dass wir akut viel mehr körperliche Verausgabung bräuchten, als es die paar Kilometer auf dem Rad nach Hause hergeben. Ich merke manchmal, wie Kinderinnens noch nicht damit fertig sind sich zu wehren. Oder immernoch kurz davor sind, ihren früheren Schmerz rauszuschre... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Wir haben ein Problem an dem Umgang mit Kindern. Das macht unsere Texte über Kinderinnens oft zu einer unflauschigen Angelegenheit. Zu Beginn schreibe ich hier über Außenkinder, um die Abgrenzung aber auch den Bezug zu Innenkindern (Kinderinnens) deutlich erkennbar vorzunehmen. Ziemlich stark ist in uns die Ablehnung von Kindern als “die Zukunft”. ... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Sonnenlicht schwappt von draußen hinein und es ist eine Verheißung. Die Nacht war lang und so schwer, dass es paradox erschien, wie ich sie überhaupt hatte aus.halten können. Nicht weiter drüber nachdenken, denke ich. Einfach nur registrieren und dann weitergehen lassen. Ich frage mich, ob sie Sonne kennt. Ob sie sie kennt, so wie ich:… ... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
In letzter Zeit träume ich oft von nahen Menschen, die mir fremd und fern geworden sind, oder nie wirklich nah waren. Eins meiner Geschwister. Mein Vater. Oma und Opa. Die Person, die unsere Texte auf Informationen scannt, um sie gegen uns zu verwenden. Die Ärztin vom letzten Versuch stationär Hilfe zu bekommen. Immer wieder wache… ... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Es gibt Tage und es gibt Tage. Und “diese Tage”. An “diesen Tagen” wartet man schon seit einer Ewigkeit darauf, dass die Menstruation jetzt endlich einsetzt, damit sich das schäbige Allgemeinbefinden endlich verändert. Man hält beim Duschen die Luft an, weil die vielen kleinen Wasserstrahlen auf der Haut so exorbitant mehr weh tun als sonst. ... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Es gibt diese Momente nach einer anstrengenden Therapiestunde, in denen ich merke, dass wir akut viel mehr körperliche Verausgabung bräuchten, als es die paar Kilometer auf dem Rad nach Hause hergeben. Ich merke manchmal, wie Kinderinnens noch nicht damit fertig sind sich zu wehren. Oder immernoch kurz davor sind, ihren früheren Schmerz rauszuschre... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
“Vielleicht geht es darum, dass sie ein kleines Mädchen ist.”. Der Satz hing wie ein Netz im Raum und blieb an mir kleben, als ich ihn verließ. Ich habe sie nie als kleines Mädchen gesehen. Klein, ja – aber nicht klein klein, sondern jung klein. Jung™ klein, weil sie schon sehr lange jung ist. Innenkinder-jungklein … ... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Mit der Auseinandersetzung um Autismus und unsere Psychkarriere kommt das Erinnern, wie ein Sterntalerregen auf ein Ich ohne Hemdchen. Da bin ich und habe nur meine zwei Hände, die ich aufhalten kann. Da bin ich und weiß, dass, was auch immer in ihnen landet, mir weh tun und etwas für mich verändern wird. Weiß, dass […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Wir griffen nach zeitlichen Folgen, versuchten ein Nacheinander zu finden und zu fühlen, warfen uns dann aber doch wieder nur in den Lauf der Dinge. Hörten einer Person zu, die über Essen sprach und rannten wieder zurück zum nächsten Termin. Sammelten uns. Sprachen aus, woran wir seit dem Aufnahmetag in der Klinik kauen: Wir fühlen […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Die Luft schmeckt nach einem Gewitter, als ich das Rad abschließe und ein letztes Mal tief einatme. Ein erstes Mal Fitnessstudio und gucken was geht. Erstmal gehts rein. Das ist ein erster Schritt und der ist wichtig. Fühlt sich schon sehr sportlich an. Und nach dem Stück Schokolade, das in unseren Gewohnheiten ein enges Verhältnis… ... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Ich hatte es schwieriger in Erinnerung. Sich Innens annähern, die wie Gatschklumpen in diesem quecksilbrigen Brei aus “Irgendwas war da mal … ganz früher … oder so? … irgendwie…”, der manchmal an meine Füße schwappt, sind. Irgendwo in der Erinnerung stehen und wie ein Zaungast sein, dem die Handlung aus dem eigentlichen Publikum zugeflüstert und ... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Wir haben es nie als “Flucht” gesehen und wollen uns auch nicht mit minderjährigen Flüchtenden und Geflüchteten vergleichen. Es ist unvergleichbar, was diese Menschen erfahren und erfahren haben. Aber in einem jüngst erschienen Artikel der “Zeit” steht ein Satz, der mich nah fühlen lässt: “Ein Schutzersuchen haben sie nicht gestellt”. In Verbindung... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Wir griffen nach zeitlichen Folgen, versuchten ein Nacheinander zu finden und zu fühlen, warfen uns dann aber doch wieder nur in den Lauf der Dinge. Hörten einer Person zu, die über Essen sprach und rannten wieder zurück zum nächsten Termin. Sammelten uns. Sprachen aus, woran wir seit dem Aufnahmetag in der Klinik kauen: Wir fühlen […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Wir haben es nie als “Flucht” gesehen und wollen uns auch nicht mit minderjährigen Flüchtenden und Geflüchteten vergleichen. Es ist unvergleichbar, was diese Menschen erfahren und erfahren haben. Aber in einem jüngst erschienen Artikel der “Zeit” steht ein Satz, der mich nah fühlen lässt: “Ein Schutzersuchen haben sie nicht gestellt”. In Verbindung... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
In letzter Zeit träume ich oft von nahen Menschen, die mir fremd und fern geworden sind, oder nie wirklich nah waren. Eins meiner Geschwister. Mein Vater. Oma und Opa. Die Person, die unsere Texte auf Informationen scannt, um sie gegen uns zu verwenden. Die Ärztin vom letzten Versuch stationär Hilfe zu bekommen. Immer wieder wache… ... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
“Vielleicht geht es darum, dass sie ein kleines Mädchen ist.”. Der Satz hing wie ein Netz im Raum und blieb an mir kleben, als ich ihn verließ. Ich habe sie nie als kleines Mädchen gesehen. Klein, ja – aber nicht klein klein, sondern jung klein. Jung™ klein, weil sie schon sehr lange jung ist. Innenkinder-jungklein … ... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Das Blöde ist, dass man, wenn man Trost braucht und ihn nicht in Dingen bzw. Aktivitäten findet, gibt es nur noch die Möglichkeit sich mit seinem Bedürfnis an Menschen zu richten. Seit 3 Tagen denke ich darüber nach, für welchen Menschen außer der Therapeutin genug Kraft da ist, um um Trost zu bitten. Ungeachtet der […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
“Guck ma!”, ihr Blick flitzt zwischen dem Teich in der Morgensonne und dem kalten Dunkel des Innen hin und her. Ihre Rattenschwänze fliegen durch die Luft um ihren kleinen Kopf und sie vergisst die Peinlichkeit ihrer umherflatternden Hände. “Es sinds diese Gänse mit den Küken – guck ma!”. Dicht unter der Haut springt der Puls, […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Ein dumpfer Aufprall auf das Fenster vor ihrem Schreibtisch. Zarte helle Federn, die der Wind von der Scheibe in die Luft abträgt. Ein Flattern unterm Unterkiefer und ein Moment aus Stein. “War das..?”. ”Ja, mein Herz. Ich glaube, es war ein Vogel.”. Vorn versuchen die Hände verzweifelt den Satz auf der Vortragsfolie zu beenden. Ein […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Mit der Auseinandersetzung um Autismus und unsere Psychkarriere kommt das Erinnern, wie ein Sterntalerregen auf ein Ich ohne Hemdchen. Da bin ich und habe nur meine zwei Hände, die ich aufhalten kann. Da bin ich und weiß, dass, was auch immer in ihnen landet, mir weh tun und etwas für mich verändern wird. Weiß, dass […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Wir gingen durch das Morgendunkel und hielten das Handy mit der geöffneten Kartenapp in der Hand. In diesem Stadtteil gibt es gefühlte hundert Kliniken, doch wir suchten eine bestimmte. Während ich mich darum bemühte, meine Gedanken an meine Schritte zu heften und nicht abschweifen zu lassen, stellten sich Maschinenköpfe und Spielzeuge hinter mir i... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com