Tag helferinnen
Ich verlasse das kühle Haus und stoße gegen unbewegliche Hitze. Wir hatten einen besonderen Termin, meine Therapeutin und ich. Und...... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
„Beweglich wie die Hindenburg“, denke ich unzufrieden mit mir selbst, als ich die Praxis meiner Therapeutin verlasse. Ineffizient komme ich...... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Harry Potter quält sich mit der Frage, ob er vielleicht so wird wie Voldemort. Er spürt Ähnlichkeiten, Verbindungen, bemerkt an sich fremdartig globale Aggressionen nachdem er Zeuge der Tötung eines seiner Mitschüler durch Voldemort wurde. Well, das ist die Stelle, in der ich meine Brille gerade rücke und mich frage, warum es in der Zaubererwelt [&... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Der Antrag hat 14 Seiten und gilt nicht als Sonderform eines juristischen Schuldspruches benannter Täter_innen. Bei Bewilligung gibt es keinen Grund zur Annahme andere Sozialleistungen würden gekürzt. Warum zum Henker liegt dann das Zeug hier noch rum und schaut mich jedes Mal vorwurfsvoll an? Weil es der Antrag auf Leistungen aus dem Fonds für Opf... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Die Tage in der Krisenstation sind als “5 Tage, in denen ich tot war” gespeichert. Dabei waren wir insgesamt nur 4 Tage und ein paar Stunden da. Mir ist das vorhin eingefallen, nachdem ich damit fertig war mich über ein E-Book zu ärgern, dass eine vollumfängliche Weisheit über “multiple Persönlichkeiten” für 4,99€ zu erzählen vermögen […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Und dann steht da die 16 jährige “darkcloud” und soll wählen, wo gar nichts zu wählen ist. Soll frei entscheiden, obwohl sie unfrei ist und keine Entscheidung von ihr tragbar ist. Sie soll leben. Sie soll sich nicht verletzen. Sie soll was sagen. Sie soll etwas verstehen wollen. Sie soll sich gut fühlen. Sie soll […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
“Ach, wir werden uns da bestimmt nicht offiziell beschwert haben.”, dachte ich letzte Woche noch. Dann habe ich das Abschlußzeugnisoriginal gesucht und fand: eine Reaktion auf eine Beschwerde an die Zentrumsleitung unserer ambulanten Betreuung im Jahre 2011. Es ist nämlich so: Wenn man ganz viel Unterstützungsbedarf hat – damals waren es 7,25 Fachl... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Das Ende ihrer flammenden Rede für unser Recht auf Zustandsverbesserung quillt aus dem Telefonhörer in unser Ohr hinein und schubst uns ein letztes Mal an. Es ist etwa 5 Uhr morgens. Vor einer halben Stunde sind wir durch ein offenes Kellerfenster zurück in die Wohnung geklettert und außer einem unregelmäßig aufbrandendem Impuls den Kopf zurück [... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Die Therapiestunde endete mit einem Flächenbrand, der unterm Scheitel begann, sich über einen Krampfanfall auf den gesamten Körper verteilte und bis in den späten Abend unterm Denken schwelte. Menschen verstehen nicht, wenn wir versuchen zu vermitteln, wie schwer Sprache wird, wenn es uns nicht gut geht. Die wenigsten wissen, dass wir in Krisen sei... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
… klingelt der Wecker nicht zur üblichen Zeit und das drei Mal hintereinander, damit sich auch wirklich alles im Kopf daran erinnert, dass heute alles anders ist als sonst. Widerwillig lässt sie den Donnerstagsplan los und stellt sich unter die Dusche. Nimmt uns vielleicht als Spur im Rauschen des Wassers wahr, kann uns vielleicht sogar […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Und in den Worten an die Psychotherapeut_innen, die Autist_innen behandeln steht: “Nehmen Sie ihre Klient_in ruhig wörtlich” und hätte ich nicht ein längst leer geweintes Menschenköpfchen würde ich auch diese Seite volltropfen. “Weil kann man nicht ändern diese scheiß was sie sagen ist unser Leben. Für uns ist wichtig, dass sie wissen und nicht ver... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Es ist Mittwoch und gestern haben wir uns aus der hiesigen Psychiatrie entlassen lassen. Noch fließen Medikamente durch den Körper, die machen, das sich die Finger-, Zehen- und Zungenspitze taub anfühlen und wir uns tatsächlich einen Timer stellen müssen, damit wir uns selbst Schritt für Schritt durch den Prozess des “aufs-Klo-gehens” und “Nahrung*... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
“Vielleicht hätte ich einfach schreien sollen.”, denke ich, während ich in meiner Jacke verschwinde und mir wünsche, die Zeit könnte sich genau jetzt einmal um sich selbst drehen und mich erneut ausspucken. Nochmal neu einen Therapietermin haben. Sagen, wann das Thema beendet sein kann. Sagen, wann ein Punkt irrelevant ist und beiseite bleiben kann... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
~ Fortsetzung ~ Eigentlich ist die Fragestellung “Bei mir wurde eine DIS diagnostiziert – was jetzt?” wichtig und gut. Leider wird sie selten so offen und breit gestellt, dass es Raum zum Austausch außerhalb bestimmter äußerer Rahmen geben kann. Ich habe die Frage selbst erst gestellt, als die Diagnose an mir erneut gestellt wurde – […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Heute morgen kurz nach 3 wachte ich auf und dachte: war [genervte Lücke] ja [genervte Lücke] klar [das Geräusch von durch die Luft fliegenden Armen] War ja klar, dass es keinen Mehrwert hatte früher ins Bett zu gehen, um länger drin liegen zu können. Bevor man sich aufrafft, um den ersten Werktag 2016 genau damit […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Wir sitzen in der Küche und neben unserem Gespräch, hopst die Nacht unterm Fenster entlang. Der Mensch sagt: “Man könnte es auseinanderklamüsern und einen Anfang finden.”. Seine Hände bewegen sich von einander weg. Eröffnen ein symbolisches Feld in das unsere Entwicklung und unsere familiäre Interaktion hineinpassen soll. Das Inmitten pulsiert und ... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Und dann sind da diese Tage, in denen man nicht dazu kommt zu merken, wie schlimm sie sind, gerade weil sie so schlimm sind. Erst als man im Bett liegt und unter dem Gewicht seiner Decken zu sich kommt, entsteht der Raum zu der Erkenntnis, dass sich vielleicht einfach noch nicht genug verändert hat, um […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Nur noch 11 ein halb Tage bis zum Termin beim Betreuungsdienst der Wahl. Getriggert ist inzwischen so ziemlich fast alles und wie Unkraut es so an sich hat, schießt das Zeugs im Kopf in alle Richtungen. Es ist ein Moloch, den wir da vor uns sehen und das nicht, weil unsere Erfahrungen alle eher so […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
In knapp 2 Stunden sprechen wir mit einem Facharzt. Wieso eigentlich habe ich schon wieder vergessen. Beziehungsweise hat sich das Wieso in einen Haufen weiß-rauschender Wolken eingegraben und wird sich mir irgendwann von ganz allein als etwas präsentieren, das nie weg war und über meine Verwirrung lacht. In meinem Kopf wirbeln die Erinnerungen dur... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Mir fallen nach und nach diese Momente ein. Das eine Mal, in dem mir mein Vater etwas unterstellte, das ich nicht getan hatte und er sagte: “Du wirst ja ganz rot im Gesicht – guck mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede – du lügst doch!” und meine abgrundtiefe Wut über seine Dummheit, sein […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
“Hm, wollte ich am Ende eigentlich nicht eher fragen, ob sie uns jetzt anders sieht?”, frage ich mich und betrachte das rote Ampelfigürchen auf der anderen Straßenseite. “Vor allens hast du vergessn zu fragen, ob sie uns jetz trotzden noch gern hat”, denkt es durch meinen Hinterkopf hindurch. Die Ampel schaltet, ich zupfe ihm am […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
~ Fortsetzung ~ Oft ist es so, dass es Diagnosen braucht, um soziale, psychologische, psychiatrische Hilfen zu erhalten oder Unterstützungen zu beantragen. Manchmal reicht aber auch die Formulierung von Schwierigkeiten bzw. von Hilfe- /Unterstützungsbedarf. Dann machen die Köpfe der Verantwortlichen die Diagnose (im Sinne von: die Schublade) eben a... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Von Ende 2002 bis Anfang 2004 waren wir Patientin in einer Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Beziehungsweise: einer Fachklinik für Psychotherapie und Psychosomatik. Für Kinder und Jugendliche. Manches war gut, manches nicht. Manches war hilfreich, manches nicht. Gestern Abend habe ich mich daran erinnert, wie wir zu der Zeit Menschen verlet... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Seit 13 Jahren wissen wir nun, dass wir viele sind. Obwohl – diese Formulierung ist falsch. Seit 13 Jahren wissen wir nun, dass es eine Diagnose für unser Sein gibt. Obwohl – auch diese Formulierung ist falsch, denn eigentlich wissen wir seit 13 Jahren, dass es ein Wort gibt, das unser Sein nach außen zu […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Ob ich traurig bin, weiß nicht. Wütend? Keine Ahnung. Ich dachte lange, meine Unsicherheit in Bezug auf mein emotionales Empfinden, hinge damit zusammen, dass ich es immer dissoziiere oder, dass ich ein intellektualisierender Mensch bin. So sage ich erst, dass ich traurig bin, ich wenn ich die Situation auf Marker für Traurigkeit untersucht habe. I... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Es gab ein Moment von Erleichterung und Erlaubnis in diesem Gespräch mit dem Facharzt. Erleichterung, weil er sagte: “Vereinfachung überfordert Sie.”. Erlaubnis, weil er sagte: “Sie können nicht anders als komplex.” Natürlich hatte er diese unsere empfundene Erlaubnis nicht intendiert. Niemand wird uns je erlauben uns aus de... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Ich komme gerade vom Jobcenter und habe eine Telefonnummer vom BAföG-Amt im Rucksack. Wenn wir eine Berufsausbildung anfangen, werden wir uns damit auseinandersetzen müssen, wie wir unseren Lebensunterhalt bestreiten. Ohne die Familie*. Wie immer in Sachen “Auseinandersetzung mit der Verwaltung unseres Lebens” erlebe ich den Umstand einer noch lebe... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Wann immer ich auf Menschen treffe, passiert es, dass ich merke: da gibt es ein Paralleluniversum. Da gibt es ein Wertesystem, eine Einordnung dessen, was ich transportiere, eine Falle, in die ich hineintappe, egal wie zart, überlegt, vorsichtig, respektvoll, anerkennend, lieb und artig ich meine social awkward Elefantenfüße in den Kontakt halte. W... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
~ Fortsetzung ~ “Und wann hast du gemerkt, dass du in der Pflicht bist alle Menschen mit DIS zu repräsentieren?” Ich weiß gar nicht mehr genau, wann das zum ersten Mal in einem Gespräch zwischen unserer Gemögten und uns aufkam und was der Auslöser war. Dass ich das nicht mehr weiß, macht mir klar, dass […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Wenn ich Eines aus der Woche in die Therapiestunde hinüberretten wollte, dann war es, was ich dann doch eher fahrig herausfaserte als es stabil wie ein mittelgroßes Bäumchen in das Stück zwischen der Therapeutin und mir zu pflanzen: “Könnten Sie für uns in der Klinik anrufen und fragen, wie der Stand ist?”. Eigentlich wollte ich […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Selbstverständlich reagieren wir auf Ansprache. Selbstverständlich machen wir mit. In diesem Leben. Dieser Welt. Diesem Lauf der Dinge, in dem wir sind, obwohl wir nie wählen konnten, ob wir darin sein wollen. Selbstverständlich, denn wir sind ja da. Und wenn man schon mal da ist, dann gibt es auch keine Zweifel mehr daran zu haben, … ... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Da sind wir nun also. Montagmittag, nach Duschen, Anziehen, Zähneputzen, Frühstück und Wohnungspräparation für das erste Arbeitsgruppentreffen des neuen Jahres und mit aller Macht versuchend, nicht an unsere eigenen Hilfekampfkrämpfe zu denken. Am Donnerstagnachmittag hatte das Telefon geklingelt und eine Person vom Team des betreuten Wohnens in Fa... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Wir haben ein Problem an dem Umgang mit Kindern. Das macht unsere Texte über Kinderinnens oft zu einer unflauschigen Angelegenheit. Zu Beginn schreibe ich hier über Außenkinder, um die Abgrenzung aber auch den Bezug zu Innenkindern (Kinderinnens) deutlich erkennbar vorzunehmen. Ziemlich stark ist in uns die Ablehnung von Kindern als “die Zukunft”. ... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Vielleicht war es die beste Idee, die uns bisher je gekommen ist, wenn wir darüber nachdenken mussten, was uns hilft, wenn wir mit unseren Aktivitäten zur Selbsthilfe nicht weiterkommen. Die Frage: Was genau soll sich warum verändern? Worum genau geht es? Wir haben irgendwann gemerkt, dass die ersten Kognitionen in schwierigen Zuständen die gleiche... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
In 4 Wochen ist der Aufnahmetermin in der Klinik und ich glaube, dass ich jetzt fertig mit meinem Erschrecken und Teilen meines Ärgers darüber bin. Mein Ärger rührt daher, dass unsere Jahresplanung einen freien Mai zum bis-ans-Meer-fahren hatte und jetzt natürlich nicht mehr. Mein Ärger rührt daher, dass wir mit einer Aufnahme “Ende Februar/Anfang ... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Selbstverständlich reagieren wir auf Ansprache. Selbstverständlich machen wir mit. In diesem Leben. Dieser Welt. Diesem Lauf der Dinge, in dem wir sind, obwohl wir nie wählen konnten, ob wir darin sein wollen. Selbstverständlich, denn wir sind ja da. Und wenn man schon mal da ist, dann gibt es auch keine Zweifel mehr daran zu haben, … ... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
~ Fortsetzung ~ Das Eine ist: da gibt es ein Wort – eine Diagnose. Das Andere ist: da gibt es etwas, das mit diesem Wort, dieser Diagnose benannt wird. Wenn die Diagnose gestellt wurde, gibt es früher oder später dieses Moment, in dem man andere Menschen in unterschiedlichen Kontexten dieses Wort sagt. Und dieses Moment […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Und manchmal geht es gar nicht darum, wie dringend ich verstanden und gesehen werden möchte, sondern darum, dass ich das Moment verpasse, in dem ich meinen Impuls übergehe, zu akzeptieren, wie dringend mein gegenüber mich und das, was ich sichtbar mache, ein_fach, simpel und leicht braucht. Unsere täglichen Über.Belastungen sind für mich so üblich,... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Es ist 2:40 Uhr. Ich liege in unserer Schleiereulenhöhle, schaue auf die fluoreszierenden Sterne und höre dem Innen zu. Wo es immer schreit und weint, schreit und weint es. Wo es immer Lösungen sucht, flackerflirrsirrsummen Wort-und Wissenscluster. Wo es nach Eindrücken greift, stinkt es nach Angstschweiß und wo ich bin, das ist es schmerzensstill ... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Und manchmal geht es gar nicht darum, wie dringend ich verstanden und gesehen werden möchte, sondern darum, dass ich das Moment verpasse, in dem ich meinen Impuls übergehe, zu akzeptieren, wie dringend mein gegenüber mich und das, was ich sichtbar mache, ein_fach, simpel und leicht braucht. Unsere täglichen Über.Belastungen sind für mich so üblich,... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com