Tag dis_
„Das ist also Bologna“, denke ich reiseneblig im Kopf. 19 Grad, Regen. Im Kiosk hängen Schinken von der Decke, am...... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.de
Jemand soll bloss nicht kommen. Eine Traurigkeit. Eine Agonie so dicht, dass es sich nach Ersticken anfühlt. Eine sumpfige Schicht...... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.de
R. ist mein Stein im Schuh. Wenn sie darüber redet, wie das für sie war, dass sie niemand verstanden hat,...... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.de
Ich bin heute mit der Straßenbahn gefahren. Ich, Hannah. Ich bin heute mit der Straßenbahn gefahren und kann dir sagen, welche Farbe mein Sitz hatte, wo ich saß und dass die Sonne geschienen hat, während ich das tat. Es ist nichts Besonderes mit der Straßenbahn zu fahren. Fast jeden Tag steige ich in eine ein … ... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Mit ihren Krisen verstehe ich sie und ihre Blicke durch den Lauf unserer Lebensdinge hindurch ein wenig mehr. Streife etwas, das viel zarter noch als meine Wimpern ist. An einem Morgen blieb das Laptop stumm und still. Der Tag hatte schon nicht plangemäß begonnen und stieß durch das Ausfallen Hauptkommunikationsmittels wie tausend kleine Nadeln in ... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Ich bin heute mit der Straßenbahn gefahren. Ich, Hannah. Ich bin heute mit der Straßenbahn gefahren und kann dir sagen, welche Farbe mein Sitz hatte, wo ich saß und dass die Sonne geschienen hat, während ich das tat. Es ist nichts Besonderes mit der Straßenbahn zu fahren. Fast jeden Tag steige ich in eine ein … ... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Harry Potter quält sich mit der Frage, ob er vielleicht so wird wie Voldemort. Er spürt Ähnlichkeiten, Verbindungen, bemerkt an sich fremdartig globale Aggressionen nachdem er Zeuge der Tötung eines seiner Mitschüler durch Voldemort wurde. Well, das ist die Stelle, in der ich meine Brille gerade rücke und mich frage, warum es in der Zaubererwelt [&... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Die Tage in der Krisenstation sind als “5 Tage, in denen ich tot war” gespeichert. Dabei waren wir insgesamt nur 4 Tage und ein paar Stunden da. Mir ist das vorhin eingefallen, nachdem ich damit fertig war mich über ein E-Book zu ärgern, dass eine vollumfängliche Weisheit über “multiple Persönlichkeiten” für 4,99€ zu erzählen vermögen […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Und dann steht da die 16 jährige “darkcloud” und soll wählen, wo gar nichts zu wählen ist. Soll frei entscheiden, obwohl sie unfrei ist und keine Entscheidung von ihr tragbar ist. Sie soll leben. Sie soll sich nicht verletzen. Sie soll was sagen. Sie soll etwas verstehen wollen. Sie soll sich gut fühlen. Sie soll […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Schlimm sind Momente, in denen mir einfällt, wie durchlässig ist, wovon man denkt: “Das hätte doch etwas verändern können.”, obwohl man weiß, dass es das nicht tat. Da war das Moment, in dem ein Kinderinnen die Hand der Therapeutin hielt und fragte: “Wieso ist denn niemand gekommen?” und da das Moment, in dem es keine […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Während hinter ihr ein langer Vortrag über eine aufregende Situation, die planvolles Handeln erschwert, doch nötig macht, vom Schlauberg herunterkullert wie geronnene Milch, scannt sie den Bildschirm und verfolgt das Bild der Podcasttonspur. Es ist eine Episode in Flieder mit einem sachte schwingenden Faden in Orange. “Ich muss was tun, wenn wir hi... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Ich hatte gerade einen Ping- Moment und ja, der hat etwas damit zu tun, dass wir uns im Februar – wie alle anderen Menschen auch – um einen Ausbildungsplatz in einem Berufskolleg bewerben können. [Hier ist ist ein bisschen Platz für ihre Mitfreude. Das Konfetti dann bitte morgen früh selber wegfegen. Danke. ] Mein Ping […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Das Ende ihrer flammenden Rede für unser Recht auf Zustandsverbesserung quillt aus dem Telefonhörer in unser Ohr hinein und schubst uns ein letztes Mal an. Es ist etwa 5 Uhr morgens. Vor einer halben Stunde sind wir durch ein offenes Kellerfenster zurück in die Wohnung geklettert und außer einem unregelmäßig aufbrandendem Impuls den Kopf zurück [... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Sie fühlt der Leine in ihrer Hand nach und arbeitet sich den Berg hinauf in den Wald. Unter den Füßen knistert das rotbraune Laub und die Sonne blendet aus einem fast blanken Himmel in ihre Augen. “Ich ~’*’~ geschafft”, haucht sie sich ins Ohr und freut sich. “Ich ~’*’~ geschafft.”. Nach einer Weile des Laufens […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Ich stelle es mir genau so vor. Da ist eine Idee. Eine Fantasie. Und irgendwie kommt man in ihren Bann. Verknüpft Gefühle mit ihr. Baut sie sich aus und malt sie sich schön an. Wie ein Haus, das eines der schönsten Zuhauses werden soll, das man sich vorstellen kann. Und dann vergisst man, dass es […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
… klingelt der Wecker nicht zur üblichen Zeit und das drei Mal hintereinander, damit sich auch wirklich alles im Kopf daran erinnert, dass heute alles anders ist als sonst. Widerwillig lässt sie den Donnerstagsplan los und stellt sich unter die Dusche. Nimmt uns vielleicht als Spur im Rauschen des Wassers wahr, kann uns vielleicht sogar […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Vielleicht war es der wichtigste Gedanke zu dem Termin mit unserer Therapeutin und dem Menschen, der den Test auf Autismus anmitbeifür uns gemacht hatte: “Ich weiß nicht, was ich nicht kann” J. hatte ihn hinter meinem Sein hervorrinnen lassen und ihr Gesicht abgewendet. Ich hatte ihn in das Notizheft aufgenommen. Vielleicht, weil ich etwas zum [... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Manchmal ist es, als würde ich in ein Gespräch hineinplatzen, das schon lange mit mir geführt wird, ohne, dass ich davon weiß. Es gibt meine Linien auf dem Boden – das gesicherte, regulierbare Wörterlabyrinth, das sich in Farben und Formen vor mir zeigt und meistens umspült ist von einem weißen Rauschen, das mich in der […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
“Vielleicht hätte ich einfach schreien sollen.”, denke ich, während ich in meiner Jacke verschwinde und mir wünsche, die Zeit könnte sich genau jetzt einmal um sich selbst drehen und mich erneut ausspucken. Nochmal neu einen Therapietermin haben. Sagen, wann das Thema beendet sein kann. Sagen, wann ein Punkt irrelevant ist und beiseite bleiben kann... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
~ Fortsetzung ~ Eigentlich ist die Fragestellung “Bei mir wurde eine DIS diagnostiziert – was jetzt?” wichtig und gut. Leider wird sie selten so offen und breit gestellt, dass es Raum zum Austausch außerhalb bestimmter äußerer Rahmen geben kann. Ich habe die Frage selbst erst gestellt, als die Diagnose an mir erneut gestellt wurde – […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
“Ihr wollt jetzt noch zur Kunstschule?”. Sie ist fassungslos und ihre Stimme steht wie ein Körper neben mir. “Ja klar, hallo ich hatte voll das opfermäßige Wochenende?! Man muss sich auch mal zusammenreißen und so?! Hallo?”, ich lächle in die Telefonmuschel und rolle mich enger in die Decken auf meinem Korbsessel. “Ich habs mich nur […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
“Mussten Sie als Kind verschiedene Rituale durchführen?”, fragte der Psychologe im Autismus Therapiezentrum und schaute mich an. Für mich sind durch die Frage viele Aspekte noch einmal bewusster geworden. Zum Einen ist mir aufgefallen, dass ich die Frage sofort als eine überprüfte, die sowohl wörtlich als auch auf die faserige Art zu ve... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Und plötzlich sind wir wieder mitten unter Menschen mit Er_Lebensrealitäten, die anders sind als unsere. In der Schule sprachen wir viel über unsere Reizwahrnehmung und was uns hilft, sie auszuhalten. Was wir brauchen und wo sich Probleme ergeben könnten. Wir tasteten nach Bereitschaften sich auf individuelle Lösungssuchen zu begeben und blicken nu... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Und dann sind da diese Tage, in denen man nicht dazu kommt zu merken, wie schlimm sie sind, gerade weil sie so schlimm sind. Erst als man im Bett liegt und unter dem Gewicht seiner Decken zu sich kommt, entsteht der Raum zu der Erkenntnis, dass sich vielleicht einfach noch nicht genug verändert hat, um […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
“Ah – ist nur Selbsthass.”, denke ich und bin erleichtert. Selbsthass ist okay. Am Ende ist es eigentlich immer das, was die Welt auf so vielen Ebenen in mich reindrückt und reingedrückt hat, dass es mich sehr versichert mich zu hassen, weil es sich konform anfühlt. Es ist ein Akt der Verlogenheit bis reaktiver Egoismus, […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
In knapp 2 Stunden sprechen wir mit einem Facharzt. Wieso eigentlich habe ich schon wieder vergessen. Beziehungsweise hat sich das Wieso in einen Haufen weiß-rauschender Wolken eingegraben und wird sich mir irgendwann von ganz allein als etwas präsentieren, das nie weg war und über meine Verwirrung lacht. In meinem Kopf wirbeln die Erinnerungen dur... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Der Schlussakkord der Therapie lautete auf: “Wenn du ein Problem hast, dann hast nur du ein Problem.” und fügte sich wunderbar in die Scheißesinfonie der letzten Wochen ein, die von schwierigen Dynamiken und Entwicklungen erzählt und davon, dass einige der Menschen, mit denen ich versuche und versuchte zusammenzuarbeiten sich von mir entfernen, mic... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
In der Deutschklassenarbeit gab es eine Aufgabe, die mir geholfen hat etwas über (Innen)Kinder zu verstehen. Das will ich mit.teilen. Die Aufgabe zeigte eine Zeichnung. Die Zeichnung sah so aus: Man sieht 2 Figuren, die auf unterschiedlichen Ebenen stehen. Die Figuren werden durch einen Dialog verbunden. Das sieht man, an der Form des Wortes “Dialo... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Mir fallen nach und nach diese Momente ein. Das eine Mal, in dem mir mein Vater etwas unterstellte, das ich nicht getan hatte und er sagte: “Du wirst ja ganz rot im Gesicht – guck mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede – du lügst doch!” und meine abgrundtiefe Wut über seine Dummheit, sein […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
So. Da flattert und flappt nun also mein erster ehrlicher Lebenslauf durch die deutsche Post. Ich habe einen Artikel von mir für den Medienpreis der Kindernothilfe eingereicht. Mit dem Gewinnen des Preises rechne ich nicht. Meine Mittel, Wege und Möglichkeiten sind einfach zu begrenzt, um in der gleichen Liga wie Redaktionen von richtigen Zeitungen... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
“Das ist doch die einzige wirklich gute Konvention in Psychogesprächen: dass manche Konventionen nicht sein müssen.”, sagt es ins Telefon und verabredet sich. Spontan. Weil darum und weil. Und so. Ich weiß nicht genau, wann wir zuletzt die Möglichkeit hatten, mehr oder weniger risikolos über unser Denken und Wahrnehmen zu sprechen. Eigentlich könnt... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
~ Fortsetzung ~ Manchmal wünsche ich mir, ich sei für andere Menschen auf die Art sichtbar, wie ich mich sehe. Mich und meine Lage. Unser Sein und Werden. Ich sehe mich oft vor so einem Moment mit anderen Menschen, in denen ich angeschaut werde und nicht gesehen bin, weil jemanden anzusehen immer mit Perspektiven der […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
“Irgendwie ist sie ja schon cool!”, raunt die Feuerhaarige , die sich auf meinem Scheitel abstützt und durch meine Augen auf die Therapeutin schaut, die gerade sagte, es gäbe für sie keinerlei Grund den Antrag nicht endlich los zu schicken. “Guck dir das mal an”. Das Mädchen auf meinem Kopf patscht mit der flachen Hand [R... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
“Hm, wollte ich am Ende eigentlich nicht eher fragen, ob sie uns jetzt anders sieht?”, frage ich mich und betrachte das rote Ampelfigürchen auf der anderen Straßenseite. “Vor allens hast du vergessn zu fragen, ob sie uns jetz trotzden noch gern hat”, denkt es durch meinen Hinterkopf hindurch. Die Ampel schaltet, ich zupfe ihm am […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
~ Fortsetzung ~ Oft ist es so, dass es Diagnosen braucht, um soziale, psychologische, psychiatrische Hilfen zu erhalten oder Unterstützungen zu beantragen. Manchmal reicht aber auch die Formulierung von Schwierigkeiten bzw. von Hilfe- /Unterstützungsbedarf. Dann machen die Köpfe der Verantwortlichen die Diagnose (im Sinne von: die Schublade) eben a... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Von Ende 2002 bis Anfang 2004 waren wir Patientin in einer Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Beziehungsweise: einer Fachklinik für Psychotherapie und Psychosomatik. Für Kinder und Jugendliche. Manches war gut, manches nicht. Manches war hilfreich, manches nicht. Gestern Abend habe ich mich daran erinnert, wie wir zu der Zeit Menschen verlet... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
Seit 13 Jahren wissen wir nun, dass wir viele sind. Obwohl – diese Formulierung ist falsch. Seit 13 Jahren wissen wir nun, dass es eine Diagnose für unser Sein gibt. Obwohl – auch diese Formulierung ist falsch, denn eigentlich wissen wir seit 13 Jahren, dass es ein Wort gibt, das unser Sein nach außen zu […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
(~ Fortsetzung ~) “Ein bisschen verrückt sind wir ja alle.”, “Wir sind doch alle irgendwie viele”… Mich machen solche Worte wütend, weil sie mich verletzen und ich mich ohnmächtig davor fühle. Nein, wir sind nicht alle ein bisschen irgendwie verrückt und irre. Und nein, wer nicht viele im Sinne einer DIS ist, die:r ist nicht […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
NakNak* ist krank. Also “krank”. Was sie hat ist hundenormal. Kann jeder Hund haben. Aber NakNak* arbeitet. Sie arbeitet an einem öffentlichen Ort, den man meiden soll, wenn man die Pest oder Meningitis hat und, wo es Räume gibt, die man zum Essen oder Trinken verlassen muss, weil scheißteure Computer darin stehen. Und Teppichboden verlegt … ... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com
ein Jemand hat eine alte analoge Kamera gekauft und einen Rucksack, in dem man diesen für uns unfassbar wertvollen Schatz gut tragen kann “in 3 Sekunden schussbereit”, stand in der Beschreibung weil die Zeit so lose um sie herum schlackert, sind sie zu früh, taumeln in die Drogerie – nein, der erste Film –schwarz-weiß – […]... mehr auf vieleineinemblog.wordpress.com