Tag marginalia
Dieser Anblick erinnerte mich an ein Event aus der Kindheit. Ich hatte auf dem Sandweg eine vermeintliche Fußspur entdeckt, die so groß war, dass ich glaubte, sie einem Riesen zuordnen zu müssen. Meine Mutter war jedoch keineswegs beängstigt, als ich davon berichtete. Ich fand das damals sehr leichtsinnig. In vorliegenden Fall ist der Fußabdruck no... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
… aber mit Netz. Hier hat der morgendliche Tau der Spinne das Netz mit zahlreichen Tröpfchen besetzt. Dadurch wurde es überhaupt erst für uns und vermutlich auch für die avisierten Opfer sichtbar, was natürlich im letzteren Fall kaum erwünscht sein dürfte.Auf diese Weise können wir den Bau des Netzes gut erkennen und uns an der … ... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Vor längerer Zeit fand ich es merkwürdig, dass in der Krummhörn so manche Laterne windschief entlang der Wassergräben ihrer Beleuchtungsaufgabe nachgeht. Ich stellte die Bäume als natürliche Variante vertikaler Objekte dar, die sich den beweglichen Untergründen anzupassen vermögen und stets dem Senkrechten verbunden bleiben.Diese Aussagen muss ich ... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Als ich an diesem Abend aus dem Fenster blickte, um noch etwas vom Sonnenuntergang mitzubekommen, war mir als blickte ich auf ein Gemälde. Die Kondensstreifen hatten den Himmel fast nach Art von Lyonel Feiniger in einzelne Parzellen zerlegt und fast alle Spektralfarben traten in zarter Andeutung auf.... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Auf diese Typen wurde ich aufmerksam, als ein Kind kurz aufschrie (kry = Schrei) und von der Mutter mit den Worten belehrt wurde: „Die tun nichts“. Trotzdem machte das vielleicht dreijährige Kind einen größeren Bogen um die hier angebotenen Kürbisse. So ganz harmlos sehen sie wirklich nicht aus: Der mit mehrfach gespaltener Zunge züngel... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Das rotbraun verrostete Fundstück liegt da wie die gestaltgewordene Erinnerung an alte Technik, die vor vielen Jahren in einem von der Natur zurückeroberten Gebiet das Leben bestimmte. Irgendwie pulsiert in diesem sauerstoffveredelten Stück Eisen etwas Lebendiges: die Wechselwirkung von Metall und Atmosphäre. Die Krusten erzählen von Hitze, Dampf u... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Dieses auf einem Spaziergang gefundene Herbstblatt fand ich so schön, dass ich es mit nach Hause nahm, um es vor einem neutralen Hintergrund zu fotografieren. Erst so entfaltet es seine ganze farbliche Pracht, in der die Abweichungen von einer perfekten Symmetrie erst den ästhetischen Reiz des Fundstücks ausmachen.... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Mir war als richteten sich die sich ballenden (unteren) Wolken nach der Silhouette der Bäume am Horizont.... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Gestern stand ich lange vor einem Ameisenhaufen. Der Vergleich zwischen menschlichem Treiben und Ameisengewimmel ist ein ebenso nahe liegender wie abgenutzter. Sagte ich mir und beugte mich, am Fuße des unscheinbaren Hügels stehend, so weit wie möglich nach vorne. Die Ameisen waren sehr beschäftigt, wie es Ameisen nun einmal sind. In ihrem hektisch... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Dieser kleine Kohlweißling setzte sich auf meine Hand und ließ sich auch durch kleine Abwehrbewegungen nicht davon abbringen. Ich hielt also eine Weile still, bis er sich selbst entschied weiter zu flattern. Da „flatter“ auf französisch „schmeicheln“ heißt, passte auch das.Da der Flügelschlag eines Schmetterlings Großes bewirken kann, kamen mir auc... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
H. Joachim Schlichting. Spektrum der Wissenschaft 10 (2025), S.58-59 Es beginnt mit einem Flüstern – endet im GetöseUrsula Krechel, deutsche Schriftstellerin Kleine Tropfen von Nieselregen können sich auf den Blättern von Laubbäumen ansammeln und eine kritische Masse erreichen: Dann genügt ein kleiner Anstoß, und die Blätter werden in einem Schwall... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Vor einigen Tagen habe ich mir am späten Vormittag einen Spaziergang durch den nahe gelegenen Wald gegönnt. Es war still – beinahe ungewöhnlich still – und die zu dieser Jahreszeit bereits relativ kühle Luft trug den leicht erdigen Duft von feuchtem Laub vermischt mit dem typischen Aroma des Waldes. Die Blätter der Bäume vom Morgentau … ... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Das klingt etwas verschroben, trägt damit aber auch dem ersten Eindruck Rechnung, den das Foto mir vermittelte, als ich es von Toralf Förster zugeschickt bekam. Wie er selbst berichtet blickt man von unten auf das Sonnensegel eines Cafés, auf das einige gelbe Blätter gefallen sind. Wohlgemerkt: Die Blätter liegen außen auf dem Segel und wurden R... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Obwohl das Blattmaterial eine größere Dichte hat als Wasser, driften diese Blätter noch eine Weile auf dem Wasser und bieten uns hier im Gegenlicht der Sonne einen naturschönen Anblick. Erst wenn alle luftgefüllten Hohlräume von Wasser durchsetzt sind, kommt die größere Dichte zur Wirkung und die Blätter sinken auf den Grund des Gewässers.... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Obwohl es hier unten recht windstill ist, werden da oben die Wolken durch starke Winde zerfasert. Man muss in „Etagen“ denken, um das Geschehen hier und dort in Einklang bringen zu können. In Bodennähe wird der Wind durch Reibung mit der Erdoberfläche stark abgebremst (z. B. durch Bäume, Gebäude, Hügel).Je weiter man sich von der Erdobe... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
An einem frühen Morgen als gerade die Sonne aufging, wartete ich auf dem Bahnsteig auf den Zug. Plötzlich blieb mein Blick an den Geleisen hängen, die mir zu sagen schienen: Damit du den schönen Sonnenaufgang bei klarem blauem Himmel nicht ganz verpasst, zeigen wir ihn hier in Miniaturausgabe: Die spiegelglatten Schienen reflektieren das blaue Himm... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Zwei mit Rücksäcken bepackte Personen wandern auf dem schmalen Grat einer Sanddüne. Der feine Sand weicht unter ihren Schritten, während der Wind ihre Spuren rasch wieder verweht. Umgeben von der endlosen Weite der Dünenlandschaft heben sich ihre Silhouetten klar gegen den Horizont ab. Als ich das aus sicherer Entfernung beobachtete kamen mir ganz ... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Was erwartet man, wenn man um diese Zeit in eine alte Holunderhecke schaut? Bestimmt keine Eulen. Dennoch blickte mir die Pareidolie einer Eule mit erstaunten Augen entgegen. Das Staunen konnte ich augenblicklich erwidern. Wenn das mal kein Zeichen ist.... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Wenn man an Herbst denkt muss es nicht nur das fast schon sprichtwörtliche Grau in Grau sein. Die Zaubernuss bemüht sich mit ihrer Farbenpracht das Vorurteil zu widerlegen. Sie bietet in diesem Moment ein prächtiges Schauspiel – als hätte der Herbst selbst den Pinsel geführt. In leuchtendem Gelb, feurigem Rot und diversen Grüntönen erzählt jedes ... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Es ist ein heller Tag in diesem mediterranen Ort. Aber jedes Licht ruft auch Schatten hervor. Und so sind wir in der Situation, dass lediglich die helle Straße im Hintergrund im direkten Sonnenlicht liegt. Alle anderen mehr oder weniger hellen Wände liefern nur Licht aus zweiter oder dritter Hand:Die helle Straße erleuchtet die Wand vor … ... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
In dem Maße wie sich der Sommer dem Herbst zuneigt, finden sowohl die Farben des Himmels wie die des flachen Landes gemeinsam eine passende Färbung. Dieser Morgen zeigt, dass der Tag einige Mühe hat, in Gang zu kommen. Kann man es mir verübeln, dass es mir ähnlich geht?... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Nach einer längeren Radtour ruhte ich mich am Rand dieses abgeernteten Feldes in der Krummhörn aus und wäre beinahe eingeschlafen, wenn ich nicht mit eigenen Augen miterlebt hätte, wie zwei Wolkenungetüme mit ihren riesigen Nasen zusammenstießen. Vielleicht war es in dem einen Fall eher eine Art Schnabel als eine Nase. Aber wer weiß das schon ̷... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Im Herbst verfärben sich die Blätter vieler Bäume in leuchtende Gelb-, Orange- und Rottöne. Dieser Prozess beginnt, wenn die Tage kürzer und kühler werden. Das Chlorophyll, das für die grüne Farbe zuständig ist, wird abgebaut, und andere Farbstoffe wie Carotinoide und Anthocyane treten hervor. Die Verfärbung ist ein Zeichen dafür, dass sich der Bau... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Dieses Fundstück (Foto) am Rand eines frisch bearbeiteten Feldes fand ich am frühen Morgen beim Beobachten von Rehen, die gerade dieses Feld passierten. Im ersten Moment glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen, als ich auf diesem Stein (ca. 11 cm lang und 3 cm dick) nach Art einer Höhlenmalerei zwei Rehe darauf gezeichnet fand. … ... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Ob dieses Blatt aus Nährstoffmangel, Pilzbefall, Sonnenbrand oder sonstigen Störungen zur Hälfte sein Chlorophyll verloren hat, konnte ich nicht herausfinden. Vielleicht ist es nur ein Vorbote auf die kommende Zeit, in der immer mehr Blätter ihre Farbe wechseln, in welcher Form auch immer. Aufmerksam wurde ich auf dieses farblich zweigeteilte Blatt... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
So manchen Morgen sitze ich mit meinem Tee auf der neuen Gartenbank unter der Tanne. Das Holz ist noch hell und voller kräftiger Maserungen. Das turnt die Fantasie an, weil in manchen Astlöchern Geschichten schlummern, die es zu befreien gilt.Vor kurzen entdeckte ich dort wo sich die Maserung durch ein Astloch auffächerte, einen Vogel vorbeifliegen... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Dieses voreilige Herbstblatt bewahrt auch beim Vertrocknen eine gewisse Grazie, indem es der von den Blättern vorgegebenen Symmetrie durch die Trocknungsprozesse weitgehend gerecht wird. Warum es sich von außen nach innen aufrollt, konnte ich leider nicht herausfinden.... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Ein altes Schnapsglas gerät mehr aus Zufall denn aus Absicht in einen Lichtfleck und zeigt einen Teil der Reflexionen, die auch ohne den Genuss von Schnaps entfaltet werden können.... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Neulich machte die Sonne nur eine Randnotiz. Was könnte ich darin lesen? Einen schrägen Typen?Dass ich überhaupt Sonnenlicht zu sehen bekam, ist der Lichtstreuung zu verdanken. In den Randschichten der dicken und dichten Wolke ist die Wassertröpfchenkonzentration so gering, dass das in alle Richtungen gestreute Licht teilweise auch noch in meine Au... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Diese Situation erinnert mich an eine längst vergangene Technik der Heuernte: Das Gras wurde mit einer Mähmaschine gemäht. Diese wurde entweder von Pferden oder schon von einem Trecker gezogen. Anschließend wurde das Gras zum Beispiel mit einer Maschine wie der hier abgebideten zusammengetragen und zum Trocken gewendet. Das Wenden erfolgte gegebene... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Dieser Teich lässt tief blicken, weil der reflektierte Himmel in der Spiegelwelt liegt, die sich so weit unter der Wasseroberfläche befindet wie der wahre Himmel darüber. Da nur ein Bruchteil des einfallenden Lichts gespiegelt wird, hat man auch nicht das Problem, die Augen durch das Sonnenlicht zu gefährden und kann alles in Ruhe betrachten. Zum &... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Die Sonne ist aus meiner Sicht bereits untergegangen und lässt mich in einem zunehmend dunkler werdenden Dämmerlicht zurück. Der Jetstream jagt indessen einige Zirren über das Firmament, die mit ihren Spitzen vom Licht der von schräg unten strahlenden Sonne getroffen werden. Sie leuchten wie himmlische Lampen vor dem dunkelblauen Hintergrund auf. I... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Vice versa Ein Hase sitzt auf einer Wiese, des Glaubens, niemand sähe diese. Doch, im Besitze eines Zeißes, betrachtet voll gehaltnen Fleißes vom vis-à-vis gelegnen Berg ein Mensch den kleinen Löffelzwerg. Ihn aber blickt hinwiederum ein Gott von fern an, mild und stumm* An dieses Gedicht Christian Morgensterns musste ich denken, als ich hinter ein... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Seitdem ich Teile des Gartens der Natur übergeben habe, werde ich immer wieder von neuen Pflanzen überrascht. Wer hätte diesen Duftveilchen (Foto) zugetraut in einer bereits von zahlreichen Wildkräutern, vertrockneten Blättern usw. besetzten zudem vorwiegend im Schatten liegenden Gegend mit einem kräftigen Blau und zarten Duft heranzuwachsen. Und d... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Betrachte die Flecken an der Wand,die Asche im Ofen,die Wolken oder den RinnsteinBeim genauen Beobachtenwirst du dort wunderbares entdecken.Leonardo da Vinci (1452 – 1519) Nach dem vielen Regen ist der Schornstein durchnässt worden und hat kohlenstoffhaltige Feuchtigkeit durch das Mauerwerk hindurch diffundieren lassen, das auf der Zimmerseite eini... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Die Seifenblase Es schwebte eine SeifenblaseAus einem Fenster auf die Straße.„Ach, nimm mich mit Dir,“ bat die SpinneUnd sprang von einer Regenrinne.Und weil die Spinne gar nicht schwer,Fuhr sie im Luftschiff übers Meer.Da nahte eine böse Mücke,Sie stach ins Luftschiff voller Tücke.Die Spinne mit dem Luftschiff sankIns kalte Wasser und ertrank.* Ei... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Eigentlich müsste man sich darüber wundern, dass ein ins Wasser geworfener Stein, der zunächst ein Chaos von Wasserbewegungen auslöst, unmittelbar anschließend alles in eine harmonische Ordnung zurückbringt: Es entstehen Kreise über Kreise. Und die Seele dieser Kreise ist eine Zahl, das Pi (oder besser π). Und heute ist es mal wieder so weit –... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Hier ist der Geist schon nicht mehr in der Flasche, sondern im Glas, aus dem er sich gerade befreit um ins Überdimensionale zu wachsen. Jetzt verstehe ich auch, warum man solche geisthaltigen Getränke auch Spirituosen nennt. 😉Wer es etwas geistreicher haben möchte, sollte sich (noch einmal) das Märchen der Gebrüder Grimm erzählen lassen oder es ... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Vice versa Ein Hase sitzt auf einer Wiese,des Glauben, niemand sähe diese,Doch im Besitze eines Zeißes,betrachtet voll gehaltenen Fleißesvom vis a vis gelegenen Bergein Mensch den kleinen Löffelzwerg.Den aber blickt hinwiederumein Gott von fern an, mild und stumm.* An dieses Gedicht Morgensterns musste ich denken, als ich die im Foto dargestellte F... mehr auf hjschlichting.wordpress.com
Dieses etwa 5 m hohe Schild soll ein Verbotsschild sein. Es verbietet in diesem Bergwald das Downhillfahren. Das wurde zunächst durch Schilder in normaler Höhe verkündet. Als die dann immer wieder wie von Zauberhand verschwanden, wuchsen sie in der Folgezeit wie die Köpfe der Hydra nicht nur nach, sondern auch noch in die Höhe (siehe … ... mehr auf hjschlichting.wordpress.com