Tag unsinnig
Die drei betrunkenen Briten waren eigentlich guter Laune, aber plötzlich tippte mir der Beifahrer hektisch auf die Schulter und meinte, dass wir Probleme mit dem Auto hätten und nestelte panisch an seinem Sicherheitsgurt. Ich hab die Welt nicht mehr verstanden und folgte seinem angsterfüllten Blick auf die Mittelkonsole und musste mich beherrschen,... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
Ich hab sie schon ein paar Meter weiter weg heranhumpeln sehen. Sie hat allerdings kein Zeichen gegeben, obwohl ich darauf gewartet hab. Auch wenn ich vorsichtigt damit bin, die erste Position am Stand zu verlassen – nachher will jemand doch wieder nur wissen, wie er zu Fuß zum Berghain kommt! – bin ich da echt […]... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
Ein (nur so mittel) lesenswerter Text von rp-online hat mich eben dazu gebracht, ihn zu kommentieren. Was dann leider nicht ging, weil die Zugangshürden, um bei einer Regionalzeitung zu kommentieren dann leider doch meine persönliche Toleranzgrenze überschritten haben. Der Autor hat die letzten (ganz ganz sicher ganz genau) sieben Mal erfolglos am ... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
Trotz dieses Blogs hier hab ich es mir nicht zur hauptamtlichen Aufgabe gemacht, den Fahrgästen zu lauschen. Man kriegt natürlich hier und da was mit, aber mich interessiert es meist nicht genug, um dem Gesprächsverlauf zu folgen. In dem Fall jedoch war es anders. Denn die Fahrgäste spielten nach ihrem Clubaufenthalt eine Art Spiel. Einer […]... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
Und dann sitzt kurz vor Schichtende ein verstrahlter Typ mit einer viertelvollen 8-Liter-Wodkaflasche mit Zapfhahn neben einem auf dem Beifahrersitz und fragt unschuldig und mit russischem Akzent: “Brauchsu Einsprietzung?” Tweet... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
“Da jetzt im Club waren aber auch fast alle halbnackt, was?” “Echt jetzt. Wieviele Bauchnäbel ich heute gesehen hab …” “Bauchnäbel – auch so’n Wort!” “Oder Bauchnabels.” “Bauchnabelse!” “Nee, Bauchnäbelse!” “Bauchnäbelse! Also ja, jede Menge Bauchnäbelse!” ... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
Eigentlich war mir nach vier Touren in Folge ja so langsam mal nach einer Pause. Nikotinentzug und so. Vom Ostbahnhof trennte mich kaum mehr ein Kilometer, es lief alles blendend. Dann eine Hand. Der Typ war ein paar Jahre älter als ich, sah nach einer durchzechten Kneipennacht aus und äußerte ohne jegliche Begrüßungsfloskel nur den […]... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
Es wird mal wieder Zeit für ein Update, was die Kundenmeinungen über meinen Bart angeht. Seit Bärte in sind, könnte ich GNIT ja eigentlich zu einem Styling-Blog machen. Aber gut, das war nur so eine Idee. Mein Kinnbart hat derzeit wirklich ein Eigenleben entwickelt und ist bei jeder Rasur der letzten drei Monate unbehelligt davongekommen. […]... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
Vorwort: Ich hab’s oft geschrieben: Man kennt als Taxifahrer in Berlin auch nicht alles. Schon gar nicht aus dem Stegreif – oder wenn die Ansagen etwas wirr sind. Die Dame winkte mich in Prenzlauer Berg an den Straßenrand und war weit betrunkener als ihr Gehvermögen erwarten ließ. Im Laufe der Fahrt ließ sie mich dann […]... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
Der Freitag war ein Scheißtag. Ich war unausgeschlafen und früh in die Schicht gestartet, die Umsätze sollten später auch noch mies werden, aber mit Abstand am meisten hat mich die erste Tour geärgert. Ich hoffe, Ihr habt ein wenig Zeit mitgebracht an diesem Montagmorgen, denn die Fahrt war ziemlich lang … Eingestiegen sind sie mir […]... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
„Hasses ja sicher auch nich leicht mit all die Besoffene, wa?“ „Ach, geht eigentlich. Ausnahmen bestätigen die Regel, aber sonst …“ „Naja, mi’n Alkohol und aggressiv is ja so … also so sag ick immer: Is ja, wenn de hier paar Bierchen hast und dann janz jut dabei bist, ick sag jetz‘ mal auf’n Konzert. ... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
Insbesondere die Leser meines Buches dürften sich auch heute noch an ihn erinnern: Den himmelblauen Australier. Der, der von seinem Hostel nur noch wusste, dass der Name mit C anfängt und „at a place called Platz“ liegt. An dem auch ein Zug oder sonst irgendeine Bahn fährt. Nun, der Kerl hat nun einen richtig guten […]... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
Mir ist schon klar, dass ich als Taxifahrer manchmal mehr weiß als die Kunden – oder, noch wahrscheinlicher, mich eher an anderen Dingen im Verkehr orientiere. Aber manche treiben’s auf die Spitze … Ein mehr als nur reichlich verstrahlter Kandidat hat mich an der Straße der Pariser Kommune rangewunken. Es sollte zur Kopernikusstraße gehen. Er... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
Insgesamt war die Fahrt stressig. Erst sollte es zum Alex gehen, dann aber zu einem Lokal. Und ja, das kannte ich nicht. Was für ein Vergehen in einer 900km²-Stadt! Darüber hinaus wechselte stets die Mehrheitsmeinung, ob ich nun zum Alex oder zum Lokal fahren sollte. Mach dies, mach das, und warum zur Hölle haste eigentlich […]... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
Kaum eingestiegen, beäugte er fachmännisch den Kilometerzähler meines Autos: „Oh, ok, hätte nicht gedacht, dass ein Opel überhaupt so lange hält …“ „Das? Das ist nix. Die letzten beiden hab ich über 400.000 gebracht.“ „Sind wohl praktisch, wa?“ „Sicher: Geringe Kosten, geringer Verbrauch, günstiger Service,... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
oder das, was sie dafür halten. “Nee, jetzt mal ohne Scheiß: Is’n netter Abend gewesen. Aber ich hab zu viel gesoffen … ich wunder mich ja schon, was ich in meinem Alter noch wegstecken kann.” “Na dann isses doch gut jetzt. Jeder Tag braucht mal ein Ende.” “Du sagst es! Und war ja auch nicht […]... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
Manchmal weiß man als Taxifahrer ja nicht, ob man Fahrgäste für komisch halten soll wegen dem, was sie sagen – oder oder dem, wie sie es sagen. Der Typ, um den es geht, kam wie gerufen. Ich hatte gerade eine Tour beendet, gewendet und schon stand er da. Mit einem Rollkoffer, den er gerne neben […]... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
Man sollte vermuten, zumindest die Grundrechenarten im einstelligen Zahlenbereich sollten bei allen Leuten, die man nachts zum Trinken auf die Straße lässt, funktionieren. Aber ja, dem ist wohl nicht so. Ich hatte die Truppe aus drei Mädels schon aus hundert Meter Entfernung auf die Straße rennen sehen. Dabei gedacht hab ich mir eigentlich nur R... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
Ich hatte letzte Nacht am Ostbahnhof NUR Glück. Keine kurze Fahrt, der Durchschnitt lag eher so bei dem, was Flughafenfahrer machen. Dass aber ausgerechnet der Typ im Trainingsanzug das noch würde toppen können, hätte ich nicht gedacht. Im Gegenteil, eigentlich hab ich zunächst vermutet, der Typ würde meinen Kollegen um Geld anschnorren und war ent... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
Ich stand am Bahnhof in der Schlange. Von hinter mir kam dann ein Kollege angelaufen, den ich vom Sehen her kenne. Er meinte zu mir kurz: „Nicht vorrücken!“ und lief weiter zu einem weiter vorne in der Schlange, mit dem er sich dann ein wenig unterhalten hat. Ich überlegte ein wenig, was er gemeint haben […]... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
OK, Trinkgeld fürs Heizen hat sicher jeder Taxifahrer schon mal bekommen. Die Kundschaft hat es oft eilig und ein paar von denen, die hohe Tips versprechen, halten sich dann ja doch daran. Nicht viele, aber immerhin. Hier aber war die Sache ganz anders gelagert. Die Spaßigkeit der Truppe begann schon mit der Taxiwahl. Ich stand […]... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
Das Pärchen war für die Party hergerichtet, umfassend. Auffallend insbesondere waren die engen Latexröcke, die beide trugen, sie wie er. Was die beiden deutlicher unterschied, war die Fähigkeit, ins Auto zu steigen. Während er recht schnell saß, musste die werte Dame locker 5 Anläufe nehmen, um irgendwie reinzukommen. Und der Grund war eben jener R... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
Ich hätte heute Nacht eine Menge Geld verdienen können, wäre ich öfter zur Wuhlheide gekommen. Das Konzert von Linkin Park hat im Südosten die Taxikapazität gesprengt. Ich war natürlich immer wegen irgendwelcher Kurztouren woanders. Aber weil die Zentrale so gebettelt hat, bin ich dann doch mal hingefahren. Statt reihenweise Fahrgäste kamen mir abe... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
Ich bemühe mich ja wirklich, allen Seiten gerecht zu werden, auch wenn die Situation vielleicht mal schwierig ist. Ich sag Kunden, die ein Taxi bestellt haben und mich dann ranwinken immer, dass der Kollege sicher gleich kommt, anstatt sie einfach mal einzusacken. Das einzige, was mir diesbezüglich schon passiert ist, dass ich Kunden eingeladen hab... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
Ja, der Marvin war komisch. Das heißt aber noch lange nicht, das am letzten Wochenende die noch komischeren Leute in Berlin keinen Ausgang gehabt hätten. So stand ich an meinem Lieblingsbahnhof bereits etwas ungeduldig herum, weil ich zwar Erster war, aber in den letzten 10 Minuten eine totale Anullierung des Publikumsinteresses an Taxen eingesetzt... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
Womit man es im Stadtgebiet recht selten zu tun hat, sind Drängler. Also zumindest, wenn man in den meisten Ecken irgendwo normal nahe der Höchstgeschwindigkeit unterwegs ist. Auf den Hauptstraßen in Berlin wird das Verkehrsgeschehen auch dadurch entschärft, dass einem mehr als eine Spur zur Verfügung steht. Und dann war da der Audi-Fahrer hinter m... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
tl;dr: Manchmal verhalten wir Taxifahrer uns auch nur komisch, weil Menschen – und damit unsere Kunden komisch sind. Deal with it! Ich weiß ja, dass wir Taxifahrer manchmal nerven. Stehen dumm auf der Straße rum, heizen und wechseln aprupt die Richtung. Dass es auch bei uns Idioten gibt: Klar. Ich bin durch meinen Alltag inzwischen […]... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
Ganz eilig kam der Winker an der wilden Renate angerannt, um mich ja noch auf ihn aufmerksam zu machen. Dabei hatte ich ihn schon zuvor gesehen und nur auf sein Winken gewartet. Ich war etwas verwundert, weil er neben einem Taxi stand, aber gut, wird das halt im Zweifelsfall eine Kurzstrecke. Besser als nichts. Ich […]... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
„Ähm, aber hier jetzt rechts, oder?“ „Ja.“ Endlich. Ich war mir ja von Beginn an sicher, dass sein Weg nicht der kürzeste ist, aber nachdem wir die zwei besten Möglichkeiten schon lange hinter uns hatten, war’s nun echt an der Zeit. Und da raunt einer seiner Kumpels hinten: „Wie die alle den P-Schein kriegen … [&... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
Drei Leute sind mir winkend vors Auto gelaufen, sie haben mir ein bekanntes Hotel in anderthalb Kilometern Entfernung genannt und ich hab sie hingefahren. Ein kurzes Vergewissern, ob ich wüsste wo es ist – und von mir eigentlich nur eine Gegenfrage: Ob ich auch auf der anderen Straßenseite halten könnte. Dazwischen war kaum Zeit, denn […]... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
Ja, ok, es geht nur um das Ende einer längeren Tour. Aber das lag direkt vor meiner Haustür, hier kannte ich mal so richtig schweinescheißegeil aus: „Und dann rüber in die Marzahner Promenade, am Freizeitforum kurz rechts-links und dann in die Lea-Grundig?“ fragte ich die Kundin. „Nein! Bis zur Mühle und dann links ab!“ R... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
„Was war bisher ihre heftigste Taxifahrt?“ Sowas oder sowas ähnliches fragen mich Fahrgäste gerne, oft aber auch Journalisten. Und ich schlängele mich gerne um eine eindeutige Aussage herum, oft ist das ja eine Frage der Umstände und gerade Vokabeln wie heftig (aber auch krass, schlimm oder eindrucksvoll) lassen sich ja oft verschieden ... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
Nach einer mehr als gesalzenen Wartezeit lümmelte ich so neben meinem Taxi herum, als ein Reisender mehr als nur subtil einen interessierten Blick auf mein Fahrzeug warf. Ich sprang gleich um auf dieses Dienstleister-Kunden-Dingsi und sagte: „Schönen guten Abend.“ Womit ich nicht gerechnet hatte, war seine Reaktion. Er sah nämlich ersch... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
Es ist nicht nur ein gängiges Klischee, sondern tatsächlich ein weit verbreitetes Phänomen, dass Taxifahrer nicht einfach nur Taxifahrer und schon immer Taxifahrer sind. Ich bin so gesehen fast schon eine Ausnahme, denn obwohl ich nebenher schreibe, hab ich ja tatsächlich nicht einmal eine reguläre Ausbildung, ein Studium oder dergleichen absolvier... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
Da fährt man, immer das Fahrtziel des Kunden im Blick, gemütlich durch Kreuzberg und plötzlich leuchtet schräg hinter einem Blaulicht auf. Wie jeder Autofahrer denke auch ich in solchen Situationen immer: “Fuck, da war nur 30 erlaubt!” Ich wollte abwarten, was die Cops machen, dann aber hab ich gesehen, dass sich 50 Meter vor mir [̷... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
Die Fahrt war sehr kurz. Eigentlich umfasste sie ziemlich genau einen Kilometer, es ging nämlich vom Ostbahnhof zum A&O-Hostel in der Köpenicker. Der Fahrgast war schon im Rentenalter und berichtete umgehend, dass er bereits das vierunddreißigste Mal in Berlin sei. Eine schöne Stadt, Gott sei dank nicht mehr geteilt, er käme immer wieder gerne ... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
Auf dem Bild sieht das ja erst einmal ganz nett aus: Dass die kürzeste Route ein Spezialfetisch von uns Taxifahrern ist: Schon klar. Dass ein Kunde also nicht an die Marzahner Chaussee (erkennbar hilfreich schräg im Bild) denkt, ist in Ordnung. Aber ausgerechnet die Schleife auf die Märkische Allee fahren zu wollen (anstatt direkt auf […]... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
Es ist ja immer schön, wenn der Job private Interessen mit abdeckt. Wenn man also Dinge bei der Arbeit machen kann, für die man im Privaten eher nicht die Zeit oder Muße hat. Pyrotechniker kennen das vermutlich. Bei mir isses natürlich andersrum. Ich muss zum Beispiel während meiner Arbeit immer den kürzesten Weg (oder was […]... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
„Bisse druff?“ „Äh, wie bitte?“ „Hasse wat jenomm‘?“ „Nein!?“ „Na jut, ick gloob Dir mal!“ „Das ist nett.“ „Dann bring mir mal nach Weissensee.“ „Gerne.“ „Aber druff bisse nich?“ „Nein!“ „Ah, jut. Weil, weil, ick bin j... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de
Und dann war da noch der Kollege, der den Job schon mindestens doppelt so lange macht wie ich und trotzdem einen denkbar unsinnigen Fehler machte: Er hatte einen Fahrgast, der wie ein Häufchen Elend aussah, ihn mit Angebereien genervt hat. Wie geil er wäre, was er alles hätte und könne … und am Ende hat […]... mehr auf gestern-nacht-im-taxi.de