Tag outono
Zwölf Monde erhellten unser ruhendes Dunkel diesjährig bereits. Der dreizehnte bringt uns ans Ende eines Jahres, welches entblößt und wahre Gesichter zeigt. Ein Jahr der Offenbarungen. Gezeiten ändern dich. Heute in der diakonischen Einrichtung. Nach vierzehntägiger Quarantäne ist sie wieder für externe Seelen geöffnet. Der Betreuer, der meinem Sch... mehr auf bittemito.wordpress.com
Zeitchen zuvor begann mein diesjähriger Herbst, ich weiß nicht mehr sein genaues Datum. Und jede kalendarische Relation wird ohnehin immer unerheblicher. Meine innere Uhr tickt nicht, sie richtet sich unruhend aus. Mal im Puls beschleunigt und dann wieder sinnig konform. Jeden Moment kann die Waagschale zitternd ein ungefähres Gleichgewicht halten,... mehr auf bittemito.wordpress.com
Im Frieden deiner Sinne Liebster, mich narrt der Regentropfen Klang, sie tropfen und klopfen wie mein pulsend Blut. Ich lausche beiden in ihrem rauschend‘ Gesang während die Sehnsucht in meinen Adern ruht. Liebster, mich irritiert der Lichter Geglänze, sie leuchten zu früh deine Wege hierhin aus. Oh, erstrahlten sie doch deiner in aller Gänze [... mehr auf bittemito.wordpress.com
Die Tomatensträucher entblößten sich im kühlen Novemberlicht. So viele Früchte noch grün gewölbt, leicht errötet in raren Sonnenstunden. Gilbendes Laub darbte von Schutz- zu Schatzmeister, bis drohende kalte Nächte mich Sonnengut bergen ließen. Zeitungen, deren Ungeheuerlichkeiten ich meinen Pupillen verbat, horteten plötzlich unreifen Luxus und g... mehr auf bittemito.wordpress.com
Es sind unglaublich tiefe Einblicke in Abläufe und Prozesse, die es so inzwischen nicht mehr gibt. Die porträtierten Fachmänner sind genauso Vergangenheit wie ihre Werkzeuge und Maschinen. Benedikt Kuby hat die Letzten ihres Standes besucht und befragt. Und teilt seine Gedanken freigiebig mit uns. Es sind Schmankerl für Freunde der handwerklichen K... mehr auf bittemito.wordpress.com
Christian Morgenstern also. Von ihm stammt jener Satz, wegen dem ich mich in meinen Deutschlehrer verbackfischte. Damals zu Poesiebücherzeiten. Klassenkameraden und Freundinnen schrieben altbackene Sinnsprüchlein, Scheißherzchenkram und absurden Quatsch wie: ‚Das Glück ist wie ein Omnibus, auf den man lange warten muß. Und kommt er endlich an... mehr auf bittemito.wordpress.com
Draußen im Hof, gleich neben der alten Tür wohnt ein Trotzköpfchen. Eigentlich ein Trotzmäulchen, auch wenn es momentan sehr schmallippig erscheint. Zitternd hält es tapfer aus, bringt Blüte um Blüte und macht uns seufzend lächeln. Ich habe ihm ein paar schützende Zweige an die Seite gestellt, diesem frierenden Sommerkind. Ein Handtuch liegt auch s... mehr auf bittemito.wordpress.com
Und dann sang ich plötzlich mit bei diesem unsäglichen Lied. Zum ersten Mal, denn ich mochte es bereits als Fünfzehnjährige nicht. Bekomme es dennoch alljährlich vor Weihnachten in die Ohren geschmiert Scheißliedchen, was es ist! Gut, ich sang es aus Gründen nur ganz leise mit. Gewisperte Freude über die Freude. Ordnas neben mir vibrierte schon [... mehr auf bittemito.wordpress.com
Es war eine kleine Reise, doch ihre Route folgte den Pfaden der großen Geschichten, denen letztlich unsere eigene, gemeinsame Historie entstammt. Bestünde diese Grenze noch heute, wie die diktatorischen Machthaber sie planten und viele Mitläufer ausführten, es wären Meilen der Ödnis mitten durch Deutschland. Und durch unsere Herzen. Doch auf diese... mehr auf bittemito.wordpress.com
Wir lieben Radio. Derzeit spüren wir abendlich Herrn Heine in Paris nach. Der Umstände halber sind wir an das Haus gebunden, Urlaub ist ein Wechsel der Etagen statt der Landschaften. Herr Finkernagel nimmt uns lehrreich mit und die Musik dazu verschafft uns ruhige Nächte. Außerdem lieben wir Mitsingradio. Seit Jahren begleiten wir Radio Rebe... mehr auf bittemito.wordpress.com
Heute morgen im Flur: „Wie? Du willst nicht rausgehen?“ Die gefütterten Rotstiefel klangen echt empört: “ Das ist doch das schönste Draußenwetter! Kalt, klamm und usselig! Das fetzt doch!“ „Oooch, nööö…“ flötete der Sonnenschirm zurück und verkroch sich noch weiter hinter den Zauberspiegel.“… mi... mehr auf bittemito.wordpress.com
Kleine Fluchten in die Einsamkeit beruhigen unsere Gemüter, beleben unsere Sinne und balancieren die Sorgenwaage behutsam aus. Meist sind unsere Wege kurz, wir bleiben pedalierend oder per pedes zwischen den Strömen zuhaus. Manchmal jedoch brauchen wir die Sanfthügelmedizin, die weite Zartheit gewellter Reihen alter Weinstöcke und die Heimeligkeit ... mehr auf bittemito.wordpress.com
Prellbalken als Schwemmholz aus dem Main/ Zypresse/ Datteln/ Griebschäppel/ Flechten aus dem Taunus/ Eukalypthus/ Teelichte im Glas/ Birkenrinde als Schneeflocken/ Gingkoblatt/ Spraynelken Wir wünschen allen einen lichtvollen 3. Advent!... mehr auf bittemito.wordpress.com
Im September 1939 war Henryk dreizehn Jahre alt. Da kamen die Deutschen mit ihrem unbotmäßigen Hunger und Anspruch auf Bessermenschentum. Dreizehn. Welche Spiele er spielte, was er gerne lernte oder aß, das wissen wir nicht. Sein Geburtstag am 2. Februar 1926, er läßt mich heute innehalten. Oftmals digitalisiere ich die Karteien aus dem KZ Dachau. ... mehr auf bittemito.wordpress.com
‚~~~Hiermit, Sie oberallerfingerfertige Blumenverwandlerin, bestelle ich einen Adventskranz gebunden aus Rosmarinzweigen und Feigenästen. Umwunden mit goldenen Seidenfäden, Hagebuttenstängelchen und Zanderflossen. Aufgehängt an Saffianfäden mit Schleifen aus Färberweid. Und nichts weniger. Und keine Kerzen, bitte schön.~~~‘ Zeitchen zuv... mehr auf bittemito.wordpress.com
Nach endlos staubigen Tagen legt sich ein frisches Tuch auf die maroden Wiesen. Heiß und reich war der Sommer, seine Müdigkeit ist eine gerechte. Ich bin müde mit ihm und doch hellwach. Der alte große Strom hat sich ausgedünnt und volle Äste brachen, dürre geworden durch die Huld der reifenden Früchte. Unser Sehnen ist gleich […]... mehr auf bittemito.wordpress.com
(K)ein schöner Sonntag Kein Wecker zerschnitt die Morgenruhe, erst die steigende Sonne weckte uns friedvoll. Müßig begannen wir den Tagesgang. Ein schöner Sonntag skizzierte seine feinen Linien. Morgenroutine, Aufregung wegen des Ehrenamtes, dann doch ein etwas ausgedehnter Spaziergang durch den Ort. Am Rande der Wahrnehmung Wahlplakate in allen Au... mehr auf bittemito.wordpress.com
Bilder von dir Ich habe so lange deine Bilder betrachtet,dass ich glaubte, sie wären wahr.Bis ich meinte, diese Bilder wären alles,was in mir zu fühlen war. Ich erinnere mich:Du standest still im Regenals ich eilte, um dir herznah zu sein.Und wir küssten uns in fallende Himmel,fest umschlungen,ich wie immer gefangen in deiner Pein. Ich erinnere [... mehr auf bittemito.wordpress.com
Hinterm Türchen Numero 9 wird es tragisch, melancholisch, bezaubernd und auch sehr humorig. Vor allem aber gruselig fabulös! Eine alte Vampirgeschichte wird neu und ganz anders erzählt. Die Kulturmühle Wismar e.V. hat sich während der Pandemie ihrer angenommen und das Theater nach draußen verlegt. Aber lesen Sie selbst: Nosferatour-Th... mehr auf bittemito.wordpress.com