Tag lose_gedanken
In der Ferne bläuen sich dunkel die Berge. Unser Weg führt geradewegs auf sie zu. Wir halten an und schauen eine Weile einfach auf das, was vor uns liegt. Es geht in die Berge und durch die Berge ans Meer. Unsere Reise wird uns durch drei Länder führen, durch die Alpen, durch Weinberge, an Flüssen…... mehr auf sinnundverstand.net
„Nicht viel Kluges, ein wenig gearbeitet.“ Ich las im vergangenen Jahr nach langer Zeit wieder in den Tagebüchern von Stefan Zweig. Eins der Bücher, die ich erneut oder erstmals in die Hand nahm. Erinnere ich mich an die Bücher, die ich gelesen habe, erinnere ich mich an die Orte und Gegebenheiten, während ich sie las. Ich…... mehr auf sinnundverstand.net
Ich trete vor die Tür und finde zwölf Grad vor. Ich bin zu warm angezogen und öffne bald schon meine Jacke, stecke die Mütze in die Jackentasche, ziehe mir das Tuch vom Hals. Zwei schwatzende Schuljungens cruisen auf ihren Rollern haarscharf an mir vorbei und schlittern souverän über den Herbstglibsch auf der Ecke zur Grundschule.…... mehr auf sinnundverstand.net
„Wie großartig wäre es, wenn es eine Kristall- oder Algenart gäbe, die wärmetauschende Eigenschaften hätte?“ dachte ich mir neulich als ich zum gefühlt achten Mal duschte – nicht weil ich so dreckig war, sondern um mich ein wenig abzukühlen (Geht Euch der Sommer auch so auf den Geist?). Der Gedanke dahinter war, dass man eine [... mehr auf othertimes.de
Ich trete vor die Tür in ein neues Jahr. Nun mag schon der sechste Januar sein, aber durch die Winterpause verweilte ich “zwischen den Jahren” und betrachtete 2020 zunächst aus angenehmer Distanz. Wie beim Wandern und Radfahren schätze ich Pausen zwischendurch, um dann erfrischt erneut aufzubrechen. Insofern kam der Jahreswechsel an der... mehr auf sinnundverstand.net
Ich trete vor meinen Schreibtisch und seufze tief. Ich lebe mein Leben in Stapeln. Es hilft nichts, damit zu hadern. Es mag die Menschen mit Sternzeichen Ablage und Aszendent Ordner geben. Und die, die eher einen tanzenden Stern gebären*, als ihre Zeit mit dem Sortieren und Ablegen von Dokumenten zu verbringen. Doch dann kommen Zeiten…... mehr auf sinnundverstand.net
Ich trete vor die Tür. Schlagartig wird mir bewusst, dass es ein Dienstag Anfang Mai ist. Mai! Seit nunmehr sechs Wochen arbeitet der Mann im Homeoffice. Eine friedliche Heimbürogemeinschaft. Auch mal ganz schön, wenn jemand nebenan im Zimmer vor sich hinkramt. Mittags schmeiße ich die Heimbürokantine – gut für die Nerven, einmal am Tag zu…... mehr auf sinnundverstand.net
Regnen soll es heute. Halleluja! Während ich meinen Weg ins Heimbüro gehe, kontrolliere ich den Stand in der Wetter-App. Hm. So wirklich gut sieht es nicht aus, eher ein paar Tropfen? Nun, abwarten. Immerhin sind mal ein paar Wolken da, fast schon eine amtliche Wolkendecke. Nötig ist der Regen, dringend, keine Frage. Gestern las ich,…... mehr auf sinnundverstand.net
Kulturhunger. Da ist er. Nach Monaten coronabedingter Abstinenz und Selbstgenügsamkeit regte sich in mir der Wunsch, endlich mal wieder ein Museum zu betreten. Meine Gedanken, meine Gefühle in die Auseinandersetzung mit Kunst zu schicken. Vor nicht allzu langer Zeit schrieb ich von meinem Wunsch, auch über die Coronakrise hinaus als digitale Besuch... mehr auf sinnundverstand.net
Ich trete vor die Tür. Schäfchenwolken über dem Viertel. Die Sonne müht sich soeben in den Tag. Ja, Sonne, ich auch, ich auch. Menschen in unterschiedlichen Stadien der herbstlichen Verpuppung eilen an mir vorbei. Dicke Jacken, Schals, verschiedene Kopfbedeckungen. Einer im T-Shirt. Nun gut. Alle scheinen es schrecklich eilig zu haben. Ein Vater sc... mehr auf sinnundverstand.net
Ich trete vor die Tür, der Himmel grellgrau, die Bäume schon septemberdunkel. Die Straßen sind noch feucht vom Nachtregen. Schmatzend die Autos und die Fahrräder, gedämpft die Schritte der Passantinnen. Der Weg bis zum Rhein hängt voller Gedanken. Ich werfe meinen rosaleuchtenden Wahlbrief in den gelben Briefkasten. Tor! Jacke an. Jacke zu. Jacke a... mehr auf sinnundverstand.net
Ich trete vor die Tür. Blick nach rechts, Blick nach links. Alles frei? Komm’, grünes Wunder. Mein Fahrrad rollt neben mir den kleinen Treppling hinunter. Der Himmel ist ganz Dunst. Hochnebel hängt über der Stadt. Er schimmert gülden. Dort hinten, im Osten, macht sich die Sonne auf ihren Weg. Es ist August. Die Tage werden…... mehr auf sinnundverstand.net
Ich trete vor die Tür. Novemberdunkel umfängt mich, innen wie außen. Die Agneskirche leuchtet wie im letzten Jahr in tannengrünem Licht, darin schlankes Rot als erste Kerze im Advent. Ich mag das. Der Dichter Ulrich Koch schrieb es am Wochenende ins Internet: Lasst uns ein Licht anzünden, anstatt über die Dunkelheit zu klagen. Die Wege…... mehr auf sinnundverstand.net
Ich trete vor die Tür und treffe auf den Winter. Innerlich bin ich schon längst auf der Abreise in den Frühling. Und nun stehe ich da wie viel zu früh auf dem Bahnsteig und der Zug kommt noch lange nicht. Es ist gar nicht so, dass ich etwas gegen den Winter habe, schon gar nicht…... mehr auf sinnundverstand.net
Ich trete vor die Tür. Ich nehme einen tiefen Atemzug von der kühlen, frischgewaschenen Luft voller Novemberregen. Das Agnesviertel steht voller Pfützen und man sieht die Menschen ulkig tänzeln und hüppen, um ein Nasswerden zu vermeiden. Singin‘ in the rain, dancin‘ in the rain. What a glorious feeling, während ich mit meinen Allwetters... mehr auf sinnundverstand.net
“Wie großartig wäre es, wenn es eine Kristall- oder Algenart gäbe, die wärmetauschende Eigenschaften hätte?” dachte ich mir neulich als ich zum gefühlt achten Mal duschte – nicht weil ich so dreckig war, sondern um mich ein wenig abzukühlen (Geht Euch der Sommer auch so auf den Geist?). Der Gedan... mehr auf othertimes.de
Ich trete vor die Tür. Jeder Körperteil, den ich aus der Haustür schiebe, bildet umgehend Eiszapfen. Auf den Straßen wenig Menschen. Das wird sich wohl ändern, wenn es zum Wochenende hin wärmer wird … Es ist schwierig: In der Stadt leben einfach viele Menschen auf wenig Raum. Und wenn nur ein Bruchteil von ihnen auf…... mehr auf sinnundverstand.net
Ich trete vor die Tür und stehe im April. Vermutlich sind ringsum in der Eifel und im Sauerland die Bäume so gerade mal eben in Knospe. In Köln zeigt sich schon viel junges Grün. Alles mögliche blüht. Die Vögel sind äußerst geschäftig; es ist ein einziges Singen, Trällern, Rufen und Umherfliegen. Man hat Dies und…... mehr auf sinnundverstand.net
Ich setze meinen Fuß vor die Tür. Ich gehe meinen Weg ins Heimbüro, den ich zuletzt vor meinem Urlaub nahm. Es ist eine Wiederaneignung. Ich blicke prüfend auf den Zustand der Bäume, der Häuser und der Straßen. Ich mache Fotos für mein Inventar des Viertels, in dem ich lebe. In dem ich nun wieder lebe,…... mehr auf sinnundverstand.net
Gestern Abend war ich im Museum. Ich habe Kunst gesehen, in leuchtenden Farben, war in lichten Museumsräumen – und ich habe mit Menschen über Kunst gesprochen. Verrückt. Und natürlich digital. Das Museum Wiesbaden lud zur einer Online-Führung durch die Ausstellung mit Werken von August Macke: Paradies! Paradies? Im Anschluss fand ein Gespräch via Z... mehr auf sinnundverstand.net
Ich trete vor die Tür. Nun ja, treten? Eigentlich komme ich mir dieser Tage mehr vor wie ein Heißluftballon, der prall gefüllt mit Gedanken und Sorgen über die Weltlage mit dem Korb über den Boden schleift, pa-dömm, pa-dömm. Dass der Winter nochmal schwierig wird, ist keine Überraschung. Dass dieses Land jedoch Hals über Kopf in…... mehr auf sinnundverstand.net
Da war es wieder. Ein störrisches Rucken geht durch mein Rad, als ich Richtung Buchladen fahre. Bin ich irgendwo dran gekommen oder über irgendwas gefahren? Wenige Meter weiter zieht es den Lenker wieder ruckartig nach links. Da klemmt etwas? Es fühlt sich nicht gut an. Bis zum Buchladen fahre ich noch. Auf dem Rückweg schiebe…... mehr auf sinnundverstand.net
Wer hat an der Uhr gedreht? Paulchen Panther irrlichtert einmal von rechts nach links durchs Bild und ist auch schon wieder weg. Wie das Jahr. Vorhin blieb ich in den Fotoalben hängen und mich wundert nun gar nicht mehr, dass mit das Jahr so lang wie kurz vorkam. Ein in vieler Hinsicht katastrophales Jahr: das…... mehr auf sinnundverstand.net
Ich trete vor die Tür. Und ich finde FREIRAUM vor. Nicht die übliche Wand aus Autos. Kein Rauschen und Brausen und Hupen. Keine Abgase in der Luft. An diesem Sonntag ist für einige Stunden die Neusser Straße im Agnesviertel für den Autoverkehr gesperrt. Freiräume fürs Veedel heißt die Initiative und sie verschafft uns Luft –…... mehr auf sinnundverstand.net
Ich trete vor die Tür und über mir zirpen die Mauersegler. Kaum ein Geräusch symbolisiert für mich mehr den Sommer. Und sommerwarm ist es auch. In kurzen Buxen und Sandalen begebe ich mich auf meinen Gang ins Heimbüro. Und fühle mein Knie. Hm. Nachdem ich mir vor einer Weile beim Ausklicken das Knie am Rahmen…... mehr auf sinnundverstand.net
Es gab eine ungeplante Pause. Vom Gehen. Vom Schreiben. Ein Knie, dann ein Infekt, da gab es nur Gehen in Gedanken, und das wiederum zog eher kleine Kreise. Hinzu kamen noch Hiobsbotschaften wegen der im März so wohlfeil angekündigten Soforthilfe für Solo-Selbstständige. Die Politik wurde gelobt. Unbürkratisch wurde Geld gewährt. Ein Kredit solle d... mehr auf sinnundverstand.net
Ich trete vor die Tür. Regen fällt. Von der anderen Straßenseite winkt der freundlichste DHL-Mann von allen, einer der wenigen, der auch wirklich zu uns ins Hinterhaus findet. Die Welt ist herbstgelb und regengrau. Ich bin etwas später dran als sonst und stelle erfreut fest, dass nur wenige Menschen auf den Straßen sind. Im Sommer…... mehr auf sinnundverstand.net
Ich trete vor die Tür und blicke in ein Dackelgesicht. Ein gutes Omen für diesen Gang ins Heimbüro. Als Erstes mache ich meine Jacke wieder auf. Man könnte meinen, es sei bereits Frühling. Meinen auch Hasel und diverse Vögel. Heute morgen sehe ich außergewöhnlich viel Federgetier: Meisen, Rotkehlchen, Kleiber, Dompfaff. Am vergangenen Wochenende n... mehr auf sinnundverstand.net
Ich trete vor die Tür und finde mich inmitten von urbanem Rauschen wieder. Moment mal, war doch alles nur ein böser Traum? Autos und LKWs fahren geschäftig vorbei, Menschen eilen, allein, aber doch außergewöhnlich viele. Es könnte fast ein normaler Tag sein. Aber dann sehe ich mich um: All die geschlossenen Läden. Die gedämpfte Stimmung.…... mehr auf sinnundverstand.net
Ich trete vor die Tür und finde mich inmitten von telefonierenden Menschen. Ich gehe die Straße hinunter und um mich herum telefoniert jeder. Jeder! Liegt’s am Coronavirus, dass man wieder mehr telefoniert? Heimbüro, Sorge um Angehörige und Freund:innen, das Meiden von Verabredungen in Echt und in Farbe? Dass mir gleich das Virus einfällt, fä... mehr auf sinnundverstand.net
Wir wollen niemals auseinandergehen. Wir wollen immer zueinander stehen. Diese eine Zeile. Die junge Heidi Brühl. Immer wieder von vorn. Die Platte in meinem Kopf hat einen Sprung, während sich in meinem Kopf diese eine Szene laufend wiederholt, in der Susanne Hennig-Wellsow einem gewissen Herrn den Blumenstrauß vor die Füße knallt. Mit diesem eige... mehr auf sinnundverstand.net
Ich trete vor die Tür und eine Bö erfasst mich. Bisher nahm ich an, dass Böen, so sie denn in der Einzahl heranwehen, eine Böe sind. Doch das ist eine Bö, sagt Duden. In dieser Woche traten Böen vereinzelt und im Rudel auf. Die Gänge ins Heimbüro lassen mich Jahreszeiten, Wetter und die Gezeiten der…... mehr auf sinnundverstand.net
Ich trete vor die Tür und setze meine Fuß in einen überraschend grauen und kühlen Montag. Es hat geregnet, endlich! Jeder Pfütze wünsche ich erfreut einen guten Morgen, während mich meine Schritte heute einen anderen Weg als gewöhnlich führen. Meine Gänge ins Heimbüro folgen eigentlich einem strengen Ritual: Immer derselbe Weg, immer die nahezu gle... mehr auf sinnundverstand.net
Ich trete vor die Tür. In den letzten Tagen schimmerte das Agnesviertel gülden, heute hat es einen matten Silberglanz. Herbst, eindeutig. Eine gewisse Montagsmattigkeit ist hier auch nicht zu verleugnen; ich bin da ganz beim Wetter. Ich gehe ins Heimbüro, die gleiche Runde wie immer. Nie ist es dieselbe. Gleich zu Beginn treffe ich den…... mehr auf sinnundverstand.net
Ich trete vor die Tür, in die Kurzvorhalbachtwelt. Noch so gerade eben liegt die Erinnerung an nächtliche Stille in den Straßen. Im Dämmerlicht kauern vereinzelt rauchende Menschen auf Bänken. Ein Auto braust viel zu schnell und viel zu laut übers Kopfsteinpflaster. Zwei Straßen weiter dröhnt ein Laubbläser. Jemand hat Hängeregistermappen ausgesetz... mehr auf sinnundverstand.net
Ich trete vor die Tür und blinzele in die nimmermüde Sonne. Seit Wochen genügen kurze Hosen und T-Shirt, wenn auch dieser Morgen einigermaßen kühl ist. Das Licht erinnert mich an Sommer in Südfrankreich, sicher auch durch die Platanen in der Weißenburgstraße und die staubigen Wege. Regen ist nicht in Sicht. Soweit der Wetterbericht. Ein Poller̷... mehr auf sinnundverstand.net
Ich trete vor die Tür. Das Licht ist anders. Fahl und zitronengrau. Herbst liegt in der Luft, wiewohl es lange noch nicht traklt. Vor der Wohnungstür eine quietschpinkfarbene mobile Toilettenkabine – so heißt das Dixie-Klo nämlich abseits der Tempotaschentuchisierung. Die Handwerker sind im Haus oder vielmehr am Haus und drumherum. Das Dach wird wo... mehr auf sinnundverstand.net
Es ist der 12. eines Monats. Hunderte von Menschen dokumentieren unterm Hashtag #12von12 in Blogs, bei Instagram, Twitter und Gottweißwosonstnoch ihren Alltag. Ein Projekt, das es seit Jahren gibt und das dereinst eine Schatzkammer des Alltags für Soziolog*innen sein wird. Gehütet wird es von Caro vom Blog Draußen nur Kännchen. Dort hinterlassen Me... mehr auf sinnundverstand.net
Ich trete vor die Tür und lande im munteren Morgengeläut der Agneskirche. Zu ihren Füßen ein leuchtender Saum aus Marktständen. Ein Regentag. Ich freue mich über den ein oder anderen leuchtend bunten Regenschirm, der körperlos über dämmerdunkle Straßen zu tanzen scheint. Regen! Später werde ich im Hausflur eine Nachbarin treffen, die Wasfüreinwette... mehr auf sinnundverstand.net
Ich trete vor die Tür. Hm. Um bei der Wahrheit zu bleiben: Ich ziehe mich selbst am Haarschopf vor die Tür. Denn die Gemütslage ist eher auf Zuhause einrollen und auf bessere Zeiten hoffen eingestellt. Es kam noch Wetter hinzu und mir einstweilen die Freude am Draußensein abhanden. Kein Gehen. Kein Rad fahren. Kein Reiten.…... mehr auf sinnundverstand.net