Tag reisebrief
Die Stadt, in der ich wohne, wurde groß durch die Menschen, die kamen, um hier zu arbeiten. Sie stellten Textilien her, bauten Lokomotiven, Maschinen, elektrische Konsumgüter, arbeiteten in der chemischen Industrie und produzierten Arzneimittel. Fremdsprachige Namen tauchten so tief ein in die Sprache der Stadt, dass die Chodowiecki-Straße im hiesi... mehr auf poliander.de
Zeitig vor Weihnachten fällt Reif auf die Dächer. In Berlin, wie so oft, kahle Fröste, Fenster beschlägt, Brillengläser tragen Eisblumen. Die Nachrichten sind schlecht. Waren sie je gut? Einer sagt so, einer sagt so. (Fragen Sie sich selbst, ehrlich, Sie werden staunen.) Vor Weihnachten noch wird taun, was eben gefror. Weißer Hauch, lange Nächte, l... mehr auf poliander.de
Weiße Nussbäume: Von den Stadt/Landschaften, die historische, oft vollkommen verlassen erscheinende Orte in Kampanien und Kalabrien zeigen, mag ich diese am meisten, die laublosen Bäume, Stille und Menschenferne. Es muss Menschen hier geben, an einer Mauer lehnt noch die Leiter, benutzt zum Beernten der Bäume vielleicht, vielleicht bereit, dass wer... mehr auf poliander.de
Vor Sonnenaufgang: Gänse und Gössel überqueren den Teerdeich. In ihrem Rücken geht die Sonne auf. Graugänse brüten während des Inselaufenthalts, Ringelgänse laben sich am Watt für die Weiterreise: Ja, es ist kühl an diesen Morgenden, die Halligen schweben über den Wassern. Die Gänse kümmert es nicht. Koordinaten: eine Insel.... mehr auf poliander.de
Was fließt, ist der Regen, manchmal auch Schnee. Das Jahr floss dahin, ein Bach, ein kleiner, dann größerer Fluss, ein Strom sodann, der in ein Delta überging, das Jahr wurde breit, der Weg vom Beginn zum Heute weit. Bald ist es zerflossen im Fluss der Zeit. An einem fernen Ort bereitet die Quelle sich vor, […]... mehr auf poliander.de
Welcher Bezirk gleicht einem düsteren Keller? In welcher Bar verkauft sich eine Dichterin? Wer weist die toten alten Damen auf dem Friedhof ein? In welchem Hafen blinkt ein Hund? Wo schreit ein Immobilienmakler um sein Leben? Und welchen Weg nahmen einst die Kaninchen? Literarisch-musikalischer Spaziergang durch Berliner Bezirke Juliane Beer und Ul... mehr auf poliander.de
Apfelzweige mit gelb-roten Früchten hängen im Hausflur vor der Wohnung des Künstlers Veit Hofmann, Wein rankt an einem Spalier. Handwerker hatten die Gipsfrüchte bemalt, als das Künstlerhaus Loschwitz, wo Hofmann lebt und arbeitet, in den 1970er Jahren renoviert wurde. Ursprünglich habe das ganze Haus voller Kunst gehangen, die bei den Arbeiten in ... mehr auf poliander.de
Liebe Leserinnen, liebe Leser, draußen das Geräusch, das monotone Tschilp der Sperlinge. In der Schwüle löst sich der Geruch der soeben aufblühenden Linden und kommt mit dem Luftzug ins Zimmer. Er legt sich über die Unordnung im Büro. 90 Tage, 60 Einträge. Und noch ein paar unnummerierte. Später: Regen, Gewitter, Regen. Dann Nacht. Aus dem […... mehr auf poliander.de
Raus aus der Stadt und irgendwohin, das ist wo das Land noch weit ist, irgendwohin, wo die Bebauung streut und dazwischen überall dieser Horizont, der ansteigt und der sich neigt, der zu weit ist, zu hell, zu blau und sehr fern. Was für ein Jahr, so lang, so voll, bewegungs- und ereignisreich, echtes Schwergewicht. Jetzt […]... mehr auf poliander.de
fünfunddreißig Jahre, was für eine Zeit! Ich wünsche der BEGiNE ‒ der Kneipe, der Kultur, der Kneipenkultur ‒ und allen Frauen, die daran mitarbeiten, Glück und Erfolg. Und den Gästinnen wünsche ich schöne Begegnungen, viel Vergnügen in der BEGiNE. Was mich mit der BEGiNE verbindet, sind viele Besuche, gerade als ich um die fünfunddreißig war [R... mehr auf poliander.de
Liebe Leserin, lieber Leser, heute ist der 16. Juni, ein wichtiger Tag für P. An einem 16. Juni reisten wir über die Grenze nach West-Berlin. P.s Gründe waren privat. Doch während der Wartezeit – ja, man musste warten und viele Anträge stellen – stellte sich heraus, wie politisch das Private war. Der Weg, nach allem, […]... mehr auf poliander.de
Berlin, den 20. Juli 2024 Liebe Leserinnen, liebe Leser, lange haben wir nicht von einander gehört. Dabei hätte es einiges zu berichten gegeben, eine Reise ans Meer, ein deutsch-türkisches Kinderbuch, ein Film über die Malerin Maria Lassnig, eine Lesung in Bernburg an der Saale, wo man P. so freundlich und offen begegnete, dass es eine […]... mehr auf poliander.de
Liebe Leserinnen und Leser, Poliander wünscht allen fröhliche Weihnachten, frohe Feiertage, eine gute, ruhige und nachdenkliche Zeit. Kommen Sie, kommt Ihr gut durch die rauhen Nächte, aus dem alten Jahr hinaus und hinüber ins neue! Poliander wünscht für heute und für die Zukunft gute Aussichten und tiefe Einsichten, herzlich grüßen Poliander und U... mehr auf poliander.de
In Berlin ist der Frauentag neuerdings ein Feiertag. Warum? Sollen wir gefeiert werden, damit wir nicht böse sind? Das kenne ich, so war es in der DDR. Einmal im Jahr kochten die männlichen Kollegen den Kaffee, und von der Gewerkschaft bekamen wir kleine Plasteblumen zum Anstecken. Wollte ich mir zur Selbstfeier in einem der schlecht […]... mehr auf poliander.de