Tag das_vergessene_poesiealbum
Zum Abschluß des Leseausflugs in Isadoras Leben hier noch ein gelungener Dokumentarfilm:
... mehr auf weltentanz.blogspot.com
"Die Duse war außerstande, ein modernes Kleid zu tragen, und sie sah auch niemals wirklich schick aus, obwohl sie gelegentlich auf den Rat ihrer Freunde hin auch elegante Courturiers aufsuchte. Ihre Kleider zipfelten stets auf der einen oder anderen Seite, und ihr Hut saß eigentlich immer schief. So kostbar ihre Kleidung auch sein mochte, sie schi... mehr auf weltentanz.blogspot.com
"Obgleich die Besuche König Ferdinands ganz unschuldig verliefen, weil nur über Kunst gesprochen wurde, erregten sie dennoch in Bayreuth einiges Aufsehen - denn sie fanden um Mitternacht statt. Überhaupt konnte ich nichts tun, ohne auf andere Menschen irgendwie extravagant und überspannt zu wirken, und sie fanden eigentlich alles schockierend. Phil... mehr auf weltentanz.blogspot.com
"Immer wenn Wagner intensiv komponierte, nahm sein Luxusbedürfnis suchtartige Formen an. "Ich kann dann nicht wie ein Hund leben", schrieb er an Franz Liszt, "ich kann mich nicht auf Stroh betten und mich an Fusel erquicken. meine stark gereizte, feine ungeheuerlich begehrliche , aber ungemein zarte und zärtliche Sinnlichkeit muss irgendwie sich ge... mehr auf weltentanz.blogspot.com
"Dabei trug er bei ihm auffällige, weil völlig normale Kleidung: braune Jacke, graukarierte Hose, Leinenhemd und Strohhut. Kaum war er zu Hause in Wahnfried, warf er sich in Samt und Seide: samtenes Jackett, Samthose, Samtbarett, Samtstiefeletten, Seidenhemd, Seidenwäsche, Seidenstrümpfe, alles in wohl aufeinander abgestimmten Farben. Stiefeletten ... mehr auf weltentanz.blogspot.com
"Lebensfreude entsteht durch Frieden, der nicht statisch, sondern dynamisch ist."
(Henry Miller)
(Hätte irgendwie nicht erwartet, daß Henry Miller solch kluge Sachen gesagt hat.)... mehr auf weltentanz.blogspot.com
"Dann erzittern alle seine Glieder und Gelenke. Sein Körper dreht sich in seiner Haut, so daß seine Füße und Knie nach hinten, seine Fersen und Waden nach vorne schauen. Die Muskeln seiner Waden liegen wie Kriegerfäuste auf den Schienbeinen. Die Adern in der Nackengrube schwellen zur Größe von Kinderköpfen. Sein Gesicht wird eine schwarze Schale. S... mehr auf weltentanz.blogspot.com
Könntet Leute, ihr doch sagen,Wer dieses Kind, wer Kaspar Hauser war!Laßt euch alle, alle fragen,Damit die Untat werde offenbar!Wer war‘s, die er Mutter nannte?Wenn dieses Weib man Mutter nennen darf,Das den eigenen Sohn verbannteUnd ihn in den finstern Kerker warf.Pfingsten traf das arme WesenIn Nürnberg anno 28 ein,Trug `nen Brief, darin zu lesen... mehr auf weltentanz.blogspot.com
"Christian liebte dicke Bücher. Mit 500 Seiten begannen die wirklichen Romane. Mit 500 Seiten begann der Ozean, drunter war Bachpaddeln. Vergeblich schüttelte Meno den Kopf und wies darauf hin, daß in einer kurzen Geschichte Tschechows mehr Welt, mehr an Leben und Kunst stecken konnte als in manchem bloß dickleibigen Wälzer. Aber Christian griff na... mehr auf weltentanz.blogspot.com
"Die Gegend ringsumher sah sehr dänisch aus, hier gab es noch eine Waldpartie, dann verlor sich alles in eine unübersehbare Ebene, welche Menschenblut mit Ziffern der Unsterblichkeit beschrieben hat....Es ergriff mich ein eigentümliches Gefühl, als ich über die große, unabsehbare Leipziger Ebene fuhr, wo jedes Dorf in der Kriegsgeschichte von Bedeu... mehr auf weltentanz.blogspot.com
"Meine Seele glich einem Schlachtfeld, auf dem Apollon, Dionysos, Christus, Nietzsche und Richard Wagner einander den Boden streitig machten. In Bayreuth wurde ich zwischen Venusberg und Gral hin und her geworfen - Wagners Musik hob mich empor und trug mich in unendliche Fernen - und doch erklärte ich eines Tages bei Tisch in Wahnfried seelenruhig:... mehr auf weltentanz.blogspot.com
"Nach einem Monat lud Wagner das Ehepaar zu einem Versöhnungsabend. Er spielte am Klavier den ersten Akt der >Walküre... mehr auf weltentanz.blogspot.com
Man erkennt die Güte eines Menschen daran, wie er sich verhält, wenn er aus dem Schlaf gerissen wird.(aus >>"Die vierzig Tage des Musa Dagh" von Franz Werfel)
... mehr auf weltentanz.blogspot.com
"Am 5. April schrieb Wagner an Mathilde Maier: "Die Nacht träumte ich, Friedrich der Große hätte mich zu Voltaire an seinen Hof berufen."
Am 8. April an Peter Cornelius: "Ein Licht muss sich zeigen, ein Mensch muss mir erstehen, der jetzt energisch hilft...Ein gutes, wahrhaft hilfreiches Wunder muss mir jetzt begegnen, sonst ist's aus."
Ende April ... mehr auf weltentanz.blogspot.com
Nicht aus der Autobiografie:
"Wohlwollen und Sympathie gegenüber Jessenin, Mißgunst und Gehässigkeit gegenüber seiner Frau kennzeichnen Gorkis Haltung. Schon als er sie vor 1917 auf der Bühne sah, hatte er den Eindruck, "als friere diese halbnackte Frau ganz fürchterlich und rase so herum, um warm zu werden." Und jetzt, während ihres Tanzes in der... mehr auf weltentanz.blogspot.com
Aus einem Interview mit Wolfgang Schmidbauer (Paartherapeut) in der Zeit-Wissen:
Frage
"Der Ordentliche fühlt sich bestimmt besser als der Unordentliche."
Antwort
"Es gibt aber keinen Grund dafür. Kinder sind immer Menschen des Zwischenlagers, es wäre eher ein Grund zur Sorge, wenn sie es nicht wären. Im Pubertätszimmer eines gesunden Kindes find... mehr auf weltentanz.blogspot.com
"Ein Intellektueller ist in der Regel jemand, der sich gerade nicht durch seinen Intellekt auszeichnet", sagte Corelli. "Er bezeichnet sich selbst als solchen, um das naturgegebene Defizit seiner Fähigkeiten zu kompensieren, das er irgendwie erahnt. Es ist die alte Geschichte: Sage mir, für wen du dich hältst, und ich sage dir, was dir fehlt. Der ... mehr auf weltentanz.blogspot.com
Leider ist die dreiteilige Lesung aus den Briefen zwischen George Sand und Gustave Flaubert in den Mediatheken nicht mehr zu finden. Ich hatte sie mir mal heruntergeladen. Die stark verkürzten Zitate aus den Briefen mußte ich nach Gehör abtippen. Aber sie haben mich berührt, weil das eine Konservation ist, die heutzutage vermutlich wieder und ewig ... mehr auf weltentanz.blogspot.com
Da hat Stefan Zweig am Anfang des Buches wohl ein bißchen übertrieben oder ich habe etwas mißverstanden, denn anders als >>hier geschrieben, hat Marie Antoinette in ihrem Leben doch noch Bücher gelesen:"Die neuen Gefängniswärter, obwohl ihr freundlich gesinnt, wagen kein Wort mehr mit dieser gefährlichen Frau zu sprechen, ebensowenig die Gend... mehr auf weltentanz.blogspot.com
"Aber während wir uns nach und nach kennenlernen, wird mir plötzlich tief bewußt, wie ich mich immer nur zu den einfachen und eigentlich derben Menschen hingezogen fühle und wie rasch ich sie liebe. Nicht so die "Verfeinerten". Jede Spielart von Verfeinerung macht mich mißtrauisch. Stößt mich ab, bleibt mir gleichgültig, es ist fast immer Tünche, ... mehr auf weltentanz.blogspot.com
Ein paar kleine Textzitate aus dem >>autobiographischen Roman "Ein Walzer für mich" von Zelda Fitzgerald, über den ich bei >>dieser langen Radionacht gestolpert bin. Mir ist besonders die überraschend moderne Sprache aufgefallen. Wenn man nicht wüßte, daß der Roman in den Jahren 1931 und 1932 geschrieben wurde, könnte er auch von heute sein. Die in... mehr auf weltentanz.blogspot.com
Denn ganz sicher hat jeder Mensch eine nur ihm entsprechende Lebensphase. Es gibt solche, die ein Leben lang Kinder bleiben, und solche, die ihr ganzes Leben linkisch, unbeholfen, fehl am Platz sind, bis sie sich als schöne, weise Greisinnen und Greise wiederfinden, endlich zu Hause in ihrem Moment.
(aus "Reise im Mondlicht" von Antal Szerb)... mehr auf weltentanz.blogspot.com
Ein Mensch, den falscherweise meist
Man lebensüberdrüssig heißt,
Ist, und das macht den Fall erst schwierig,
In Wahrheit lebensübergierig,
So daß er jedes Maß vergißt
Und sich an Wünschen überfrißt.
Der Typ des reinen Hypochonders
freut sich am Leben ganz besonders.
Unüberwindlich bleibt ihm nur
Die innere Zwietracht der Natur.
Oft wär er gerne dio... mehr auf weltentanz.blogspot.com
"Doch es gab Verzögerungen: Staatsminister Alexander Graf Walewski, ein unehelicher Sohn Napoleons I., bestellte Wagner zu sich in sein Palais und forderte ein opulentes Ballett für >Tannhäuser... mehr auf weltentanz.blogspot.com
"Und die lieblichen Engelkinder unten! Sie stehen da wie in hübsches Bild irdischer Unschuld; mit kindlicher Ruhe sieht das jüngere vor sich hin, während das ältere den Blick zum Himmlischen über sich erhebt. Dieses eine Bild würde die Galerie berühmt machen, so wie dieses eine hinreicht, seinen Meister unsterblich zu machen......Es war ein herrlic... mehr auf weltentanz.blogspot.com
"1907 schaute und deutete Rilke das Objekt mit der reinen Kraft der Imagination, nun hat er sich der Übermacht des Eindrucks zu erwehren: „ . . . daß ich fast eine ganze Nacht unter dem großen Sphinx lag, wie vor ihm ausgeworfen, von all meinem Leben . . ., übrigens schützte mich die Dunkelheit, gesehen zu sein. Ich hatte sie draußen in der Wüste h... mehr auf weltentanz.blogspot.com
"Und was ist das Wunder? Die Evidenz der tiefenpsychologischen Erklärungen? Freuds individuelles Unbewußtes mit seinen vererbten Eigentümlichkeiten, instinktiven Zwängen, verdrängten Energien? Oder Jungs kollektives Unbewußtes mit dem Menschheitsgedächtnis, den erlittenen Mythen, der Kulturtradition? Es steckt beides drin. Doch die Erklärung ist ni... mehr auf weltentanz.blogspot.com
"Auch ist der Schwung der Fantasie vom Verlangen nach dem beflügelt, was wir nicht haben können, noch nicht durch ein vollkommenes Erfassen der Wirklichkeit eingeengt, wenn es sich um solche Begegnungen handelt, bei denen denn auch die Reize der Vorübergehenden im allgemeinen im direkten Verhältnis zu der Schnelligkeit ihres Entschwindens stehen. W... mehr auf weltentanz.blogspot.com
"Zwei Wochen später kommt es in Boston zum Skandal. Die Duncan hat für ihren Auftritt ein durchsichtiges Kostüm gewählt, das zuweilen, bei heftigen Bewegungen, über ihre Schultern fällt. Gleichgültig, wieviel da nun zu sehen war - allein, daß die Tänzerin auf offener Bühne auch nur ihre nackten Beine zeigte, war im prüden puritanischen Neuengland i... mehr auf weltentanz.blogspot.com
"Vollendung ist für die menschliche Phantasie reizlos. Eine vollendete griechische Jünglingsstatue läßt mich kalt, ich werde mißtrauisch, fühle mich hintergangen. Viel erregender finde ich die Skizzen des Bildhauers, seinen Entwurf. Aber wir Kleinmütigen, ewig Unmündigen möchten das absolute Maß, eine Erklärung für alles, was uns umgibt, als könnt... mehr auf weltentanz.blogspot.com
"Am Abend gab man im Opernhaus Webers 'Oberon'; ich freute mich sehr darauf, und obgleich ich einen Sperrsitz hatte, war ich doch einer der ersten im Saale. Ich sollte ja hier erst so recht eine Idee von einer Oper bekommen, sollte hier die Dekorationsmalerei wie eine Kunst für sich behandelt sehen und außerdem, was eine Maschinerie sein kann....So... mehr auf weltentanz.blogspot.com